Schnittlauch – Frühlingsbote im Küchengarten

Wenn der Schnittlauch im Februar/März die ersten grünen Spitzen durch die Erde schiebt, ist es soweit: Der Garten erwacht. Mit den wärmenden Sonnenstrahlen wachsen die röhrenförmigen Blätter des Schnittlauchs zusehends. Das leuchtende Grün lädt zum Pflücken ein und bereichert unseren Speiseplan immens. Nicht umsonst ist Schnittlauch eines der beliebtesten Küchenkräuter und darf in keinem Garten fehlen.

Wie du Schnittlauch am besten anbaust, ihn pflegst, großzügig in deine Ernährung einbaust und gesundheitlich profitierst, erfährst du in diesem Beitrag.

Schnittlauch vom Heilkraut zum Küchenkraut

Schnittlauch wurde einst als anerkannte Heilpflanze sehr geschätzt. Er reguliert den Blutdruck, den Blutzucker sowie den Cholesterinspiegel. Viele Vitamine und Mineralstoffe allen voran das Chlorophyll, die heilsamen Schwefelverbindungen sowie das enthaltene Vitamin K bieten eine Reihe von gesundheitlichen Vorteilen. Schnittlauch wirkt blutreinigend, harntreibend und schleimlösend. Zudem hat er antientzündliche und antioxidative Eigenschaften.

Das Lauchgewächs ist eine heimische Pflanze. Du findest es auch wildwachsend auf Feuchtwiesen oder in Flussauen. Kultiviert wurde Schnittlauch in Klostergärten. In nahezu jedem Nutzgarten ist Schnittlauch heute ein alter Bekannter. Schnittlauch lässt sich leicht anbauen. Dabei ist es egal, ob er im Topf auf Balkon und Terrasse oder im Kräuterbeet kultiviert wird.

Anbau und Pflege

Schnittlauch ist ein Mittelzehrer und wächst auf lockeren und durchlässigen Böden. Er mag feuchte, nährstoffreiche und kalkhaltige Erde sowie einen sonnigen bis halbschattigen Standort. Über Humusgaben freut er sich.

Aussaat versus Teilung

Für die Aussaat benötigt der Kaltkeimer etwas Zeit. Schnittlauchsamen sind in der Regel nur 1 Jahr keimfähig. Die Aussaat erfolgt in 1cm tiefen Rillen in einer möglichst unkrautfreien Erde. Um die Keimung zu beschleunigen, kannst du die Aussaat mit einem Vlies abdecken. Auch eine Aussaat im kalten Frühbeet ist sinnvoll.

Um schneller in den Genuss der dunkelgrünen Röhrchen zu gelangen, kann ein Topf mit Bio-Schnittlauch aus dem Gartencenter Abhilfe schaffen. Es ist auch möglich ältere Stauden zu teilen und so für Nachschub zu sorgen.

Egal ob gekauft oder geteilt, die einzelnen Zwiebelpflänzchen lassen sich leicht auseinanderziehen und in frische Erde setzen. Gräbst du ältere Stauden aus, solltest du diese vom Unkraut, welches gern zwischen den Zwiebelchen sitzt, befreien. Kleinere Büschel setzt du so, dass sich daraus größere Horste entwickeln können. Anschließend schneidest du die Röhrenblätter ca. 5 cm über der Erde ab.

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Der beste Standort

Klassisch wächst die mehrjährige Staude in einem Kräuterbeet. Schnittlauch kannst du jedoch auch in Mischkultur anbauen. So vertreibt Schnittlauch die Möhrenfliege, wie alle Zwiebelgewächse. Bei den Erdbeeren kann er den Grauschimmel verhindern. Allerdings verträgt er sich nicht gut mit allen Kohlgewächsen. Zudem solltest du Schnittlauch nicht an Stellen kultivieren, an denen vorher Zwiebelgewächse wuchsen.

Schnittlauch wächst ebenso gut in Töpfen oder anderen Gefäßen. Wichtig ist, dass er Platz hat und regelmäßig gedüngt wird. Er darf nicht austrocknen aber auch nicht im Wasser stehen.

Ernte und Blüte

Mit ein wenig Glück kannst du Schnittlauch über die gesamte Gartensaison im Freiland ernten. Schnittlauch wird geschnitten oder gepflückt. Ich bevorzuge das Pflücken der kräftigsten Röhrenblätter. Das ist meditativer und schont die kleineren Pflänzchen. Steht der Schnittlauch im Frühling in voller Größe kurz vor der Blüte, ist es Zeit für die Haupternte. In dem Fall schneide ich die Stauden ca. 3 – 5 cm über der Erde ab. Die einzelnen Blättchen werden durchsortiert und in kleine Röllchen geschnitten. So vorbereitet kannst du Schnittlauch für den Winter einfrieren. Zum Trocknen eignet sich der Schnittlauch nicht, da sich Aroma und Geschmack verflüchtigen.

Kostbare Schnittlauchblüten

Schnittlauch treibt einige Male nach, so dass du fortlaufend ernten kannst. Ab April zeigen sich die ersten Blütenknospen und Blüten. Dann geht die Kraft der Pflanze in die Blüte über. Probiere eine Knospe des Schnittlauchs. Sie schmeckt überraschend würzig und scharf. Kleingeschnitten kannst du einzelne Knospen zum Würzen verwenden.

Auch die Blüten sind essbar. Ich verwende sie allerdings lieber als Dekoration in der Vase oder lasse sie den vielen Insekten, die sie ebenfalls gern haben. Schmetterlinge, Bienen, Hummeln und Schwebfliegen lassen sich auf Schnittlauchblüten beobachten.

Schnittlauch im Winter

Im Herbst zieht sich der Schnittlauch zurück. Die Kraft verweilt in den Zwiebelchen unter der Erde. Es ist möglich den Schnittlauch nach den ersten Frösten im Haus weiterzuziehen. Dazu gräbst du im späten Herbst eine Staude aus und pflanzt diese in einen Topf. Diesen Topf lässt du vorerst draußen stehen, bis die Staude Frost bekommen und sich vollkommen zurückgezogen hat. Danach kannst du den Topf mit ins Haus nehmen und gießen. Innerhalb weniger Tage siehst du die ersten grünen Spitzen sprießen.

Rezeptideen

Schnittlauch passt zu fast jeder Mahlzeit. Ob im Salat, im Quark oder klassisch aufs Brot, Schnittlauch ist sehr vielseitig verwendbar. Er verzaubert Gemüsesuppen oder das Rührei.

Ich verwende Schnittlauch gern als Zugabe im Salat oder Kräuterquark. Kleingeschnitten verfeinere ich Aufstriche oder Dips mit Schnittlauch und anderen frischen Küchenkräutern.

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Petersilie – jetzt aussäen
Zitronenmelisse

Kräutertee mischen

Draußen waren es heute frostige -2 bis -5 Grad. Eine dünne Schneedecke bedeckt den Garten. Es ist Zeit die vielen getrockneten Kräuter zu sortieren, zu beschriften und Teemischungen zu kreieren.

Den ganzen Sommer über pflücke ich die verschiedenen Blüten und Blätter. Das meiste stammt aus meinem Garten, einige Wildkräuter sammle ich auf den Wiesen rings um unseren Hof.

Meine Lieblingsblüten sind: Kornblumen, Ringelblumen, Malve, Gänseblümchen, Lavendel und roter Klee. Dazu gesellen sich für meinen Blüten-Haustee Johannisbeer- und Brombeerblätter, Minze und Zitronenmelisse

In einer anderen Teemischung kombiniere ich Minze, Zitronenmelisse, Johannisbeer- und Brombeerblätter, Giersch, Gänseblümchen, Zitronenverbene und Kornblumen.

Wenn eine Erklärung mit Halsschmerzen im Anflug ist gibt es Zitronenmelisse, Kamille, Salbei, Gundermann, roter Klee und Minze

Ich mische nicht alle Kräuter. Viele verwende ich gern pur. Zum Beispiel meine Zitronenverbene oder Orangenverbene. Alle Heilkräuter bleiben einzeln: Thymian, Holunderblüten, Kamille, Fenchel, Schafgarbe, Brennnessel, die weiße Taubnessel, Pfefferminze und Spitzwegerich.

Für eine fruchtige Note stehen getrocknete Apfelschalen und Hagebutten im Schrank. Sanddorn- und Holundersaft runden das Getränkeangebot ab.

Der Winter kann kommen, ich und meine Familie sind versorgt!

Aktuelle Beiträge

Frisches Zwiebelgrün (Zwiebeltuten)

Im Januar und Februar ist selbst auf den Wiesen und den Feldern nichts Grünes mehr zu finden. Neben Kresse und anderen Grünkräutern kann auf der Fensterbank auch frisches Zwiebelgrün gezogen werden. Das funktioniert ganz einfach. Aus dem Zwiebelvorrat werden 2-3 Zwiebeln ausgewählt und in Gefäße ca. 0,5 bis 1 cm hoch in Wasser gesetzt. Dann braucht es ein wenig Geduld. Am Küchenfenster sprießt bereits nach einer guten Woche ein wenig Grün aus der angetriebenen Zwiebel. Nach zwei bis drei Wochen sind die Zwiebeltuten so lang, dass Sie geerntet werden können. Das Zwiebelgrün wächst noch ein paar Wochen nach. Wichtig ist, dass die Zwiebeln zwischendurch nicht austrocknen. Wir verwenden das Zwiebelgrün frisch als Brotbelag, im Rührei oder in Salaten.

Auch interessant: Zwiebeln richtig stecken

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Petersilie – jetzt aussäen

Eines meiner liebsten Kräuter ist die Blattpetersilie. Sie wächst auf meinem Acker recht üppig. Der Anbau benötigt allerdings etwas Wissen und viel Geduld. Alles was ich weiß, kann ich weitergeben, die Geduld müsst Ihr selbst aufbringen.

Die erste Aussaat der Blattpetersilie nehme ich bereits im März-April vor. Eine Kälteperiode unterstützt das Keimen, so hatte ich es irgendwo gelesen. Tatsächlich ist es mir besser gelungen als im Mai – Juni, wenn alles wächst, insbesondere das Unkraut. Unterdessen ernte ich reichlich Petersilie und kann die ersten Portionen einfrieren.

Petersilie benötigt sehr lange zum Keimen. Es dauert unter Umständen vier Wochen, ehe die ersten winzigen Blättchen zu sehen sind. Das Würzkraut verlangt humosen, durchlässigen Boden. Dieser sollte über die Keimzeit feucht, aber nicht zu nass gehalten werden. Ein halbschattiger Standort ist ideal.

Aussaat

Im Juli herrschen ebenfalls gute Bedingungen für eine zweite Aussaat der Petersilie. Sie sollte nicht an der gleichen Stelle ausgesät werden, auch nicht auf Beeten, wo vorher Doldenblütler wuchsen (zum Beispiel Fenchel, Möhren, Dill). Sinnvoll ist es, die Samen ein paar Stunden in lauwarmen Wasser einzuweichen. Dann verringert sich die Keimzeit ein wenig. Ebenso kann mit einer Markiersaat die Stelle der Aussaat gekennzeichnet werden. Dies erleichtert das Unkrautjäten. Mir passierte es oft, dass ich Wochen später etwas ganz anderes säe und plötzlich Petersilie dazwischen auftaucht. Als Markiersaat eignen sich Sommerradieschen, diese wachsen schnell und können geerntet werden, wenn die Petersilie aufgegangen ist.

Petersilie ist ein Dunkelkeimer und wird in Reihen ausgesät. Danach die Reihen leicht mit Erde andrücken und feucht halten. Sollte die Petersilie nach dem Auflaufen zu dicht stehen, können einzelne Pflänzchen vorsichtig verzogen werden. Im Sommer ausgesäte Petersilie wächst bis in den Winter hinein und kann sogar im Frühling neu austreiben.

Verwendung

Petersilie ist sehr Vitamin C-reich und sollte solange wie möglich frisch als Würzkraut verwendet werden. Sie eignet sich als Zugabe in Salaten, Suppen, Soßen und Dipps sowie im Kräuterquark. Generell wird sie Speisen erst zugefügt, wenn diese nicht mehr kochen. Wenn viel Petersilie im Garten wächst, ist es Zeit sie küchenfertig für den Winter einzufrieren. Dazu wird sie gehackt und in Dosen eingefroren. Das Trocknen der Petersilie lohnt sich nicht, dabei gehen viele Aromastoffe und die Würzkraft verloren.

Vermehrung

Im zweiten Jahr blüht die Petersilie. Danach können die Dolden getrocknet und der Samen geerntet werden. Die Samen selbst sind giftig und sollten nur als neue Saat Verwendung finden.

Zitronenmelisse

Zitronenmelisse

Die Zitronenmelisse ist ein beliebtes Küchen- und Heilkraut. Die Blätter duften angenehm nach Zitrone. Sie findet Verwendung als Gewürzkraut in der Küche, vor allem in Süßspeisen, Salaten, Quark oder zu Fisch. Bekannter ist allerdings die Zubereitung eines Melissentees. Dieser wirkt beruhigend und hilft bei nervösen Zuständen und Magenbeschwerden. Ich gebe die Melisse in verschiedene Teemischungen. Im Frühling/Sommer kommt frische Melisse zusammen mit Pfefferminze und Zitronenverbene in meine Teekanne. Der abgekühlte Tee ist ein erfrischender Durstlöscher. Zudem lässt sich eine wunderbare Zitronenlimonade für heiße Tage herstellen. In den Wintermonaten trinke ich oft einen Tee aus Zitronenmelisse und getrockneten Apfelschalen. Dieser unterstützt beim Abnehmen.

Zitronenmelisse für Herbst und Winter

Im Mai treibt die Zitronenmelisse stark aus. Bevor sie im Juni anfängt zu blühen, schneide ich große Triebe heraus, um diese zu trocknen. Geerntet wird gegen Mittag an einem sonnigen Tag, wenn die Pflanze trocken ist. Die Triebe können zu Sträußen gebunden und kopfüber aufgehangen werden, bis sie trocken sind. Eine schöne Variante ist das Sonnentrocknen. Dazu werden die Blätter von den Stängeln gezupft und auf eine geeignete Unterlage in die Sonne gestellt. Bereits nach einem Tag in der Sonne, sind die Blätter trocken und duften immer noch herrlich nach Zitrone.

Anbau

Die Zitronenmelisse ist sehr robust. Sie kann als fertige Pflanze im Einzelhandel oder aus Samen gezogen werden. Besser ist es eine bereits vorhandende Melissenpflanze zu teilen und neu zu verpflanzen. Die Zitronenmelisse samt sich selbst aus, sofern man sie lässt.

Die Pflanzen benötigen einen sonnigen oder halbschattigen und großzügigen Platz. Die Zitronenmelisse kann auch im Kübel kultiviert werden. Wichtig ist ein durchlässiger Boden, der nicht zu feucht ist.

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