Wie lege ich ein Gemüsebeet an?

Sich selbst mit frischem Gemüse zu versorgen ist machbar und wird immer notwendiger. Die Lebensmittelpreise steigen und hochwertiges Gemüse und Obst zu finden, wird immer schwieriger. Dabei ist es gar nicht so schwer ein Stückchen braches Land in ein üppiges Gemüsebeet zu verwandeln. Es braucht auch nicht unbedingt ein Hochbeet, Beeteinfassung oder sonstige Hilfsmittel. Im folgenden Beitrag zeige ich dir, wie du unkompliziert zu deiner Gemüsefläche kommst und ein Beet optimal vorbereitest.

Beet im Frühling

Standort des Gemüsebeetes

Um dir ein neues Gemüsebeet anzulegen oder deine Nutzfläche zu erweitern, benötigst du ein Stückchen Land. Am besten liegt es brach und ist nicht bebaut. Auch sollte es keine alte Lagerstelle von Steinen oder Schutt sein, die den Boden über Jahre verdichtet haben. Idealerweise liegt dein neues Gemüsebeet im Halbschatten. Aber auch sonnige Stellen oder schattige Plätze kannst du nutzen.

Die Pflanzen, die bereits auf diesem Fleckchen Erde wachsen, zeigen dir die Bodenbeschaffenheit an. Ist es karg bewachsen, sandig oder sehr lehmhaltig, benötigst du viel gute Komposterde, um dein Beet damit aufzufüllen. Hast du eine Grasfläche vor dir, auf der jede Menge Kräuter wachsen, kannst du von einem guten Boden ausgehen. Wächst an dieser Stelle Brennnessel oder Giersch in Mengen, ist der Boden zwar top, aber für ein Gemüsebeet ungeeignet. Nutze diese Stelle im Garten für ein Wildkräuterbeet. Weitere ungünstige Standorte sind in der Nähe von Nadelbäumen, Brombeerhecken oder anderen stark wurzelnden Gewächsen.

Begradigung mit Beetkannte

Die Gemüsefläche vorbereiten

Ist der passende Standort gefunden, steckst du ihn dir mit Stöckchen und einer Schnur ab. So kannst du die Größe besser einschätzen und auf dich wirken lassen. Anschließend beginnst du die Grasnarbe zu entfernen. Du stichst mit einem Spaten ein viereckiges kleines Stück heraus und schüttelst die Erde ab. Die Grassode kann dir als Umrandung an einem Komposthaufen oder an anderen Stellen helfen. Du kannst Rasen auch verpflanzen, indem du die Grasnarbe an nicht bewachsenen Stellen wieder eingräbst. Auf diese Weise arbeitest du dich vor, bis deine abgesteckte Fläche frei von Gras und anderen Pflanzen bzw. Wurzeln ist.

Ist eine Beeteinfassung nötig?

Überall wo Rasen an Gartenerde grenzt, wächst der Rasen schneller als alles andere in die Beetfläche hinein. Somit ist ein Schutz vor dem Gras sinnvoll. Dies kann eine tiefe Beetkannte oder Furche sein, die später mit Mulch abgedeckt wird. Du kannst auch alte Balken oder Baumstämme verwenden. Beeteinfassungen aus Holzbrettern sind leider nicht langlebig. Steine einbuddeln kann bei kleinen Beeten Sinn machen, ist aber bei größeren Flächen nicht zu empfehlen.

Alte Ziegelsteine als Beeteinfassung

Gute Gartenerde

Nicht jeder hat einen großen Komposthaufen mit guter Komposterde. Um deine neue Gemüsefläche mit guter Gartenerde aufzufüllen, kannst du bei Kompostanlagen Mutterboden oder Komposterde in größeren Mengen erwerben. Der Vorteil dieser Erde ist, dass sie hoch erhitzt wurde und somit wenig bis keine Samen enthält. Für kleinere Mengen gibt es in der Nachbarschaft vielleicht ältere ungenutzte Komposthaufen, die zu diesem Zweck dienlich sind. Möglich, dass dir der Besitzer etwas Erde abgibt.

Die Kompost- oder Gartenerde wird auf die freie Fläche gekippt und verteilt. Anschließend wird die Erde eingearbeitet und glatt geharkt. Ist die Fläche eben, kannst du dir Beete abstecken.

Später werden Furche und Wege im Rasenschnitt gemulcht. Die Beete selbst erhalten nach der Aussaat oder Bepflanzung eine Mulchschicht.

Abstecken der Gemüsebeete

Ein Gemüsebeet sollte immer so breit sein, dass man von allen Seiten bis zur Mitte bequem reichen kann. Meine Beete sind in etwa zwischen 80 und 100 cm breit. Ich arbeite mit meiner Harke und messe mithilfe des Stiels die Fläche aus. Du kannst Stöckchen und Schnur verwenden, um die Beete gerade anzulegen. Entlang der gesteckten Gartenschnur, trittst du dir seitwärts einen Weg fest. Der Weg sollte so breit sein, dass du mit deinen Schuhen zum Beet stehen kannst. Alternativ verwendest du lange Bretter oder Trittsteine.

Hast du das erste Beet abgegrenzt, kannst du es final glatt harken. Dazu ebnest du die Beetfläche und harkst jeweils leicht schräg nach außen, so dass eine gleichmäßige Kante entsteht. Es ist wichtig, dass das Beet eben ist. Sollte es abschüssig sein, rinnt Gießwasser hinunter und nimmt die lockere Erde mit.

Dein Gemüsebeet ist nun bereit für die ersten Pflanzen oder Aussaaten. Hast du viel neue Erde aufgefüllt, ist es sinnvoll, mit der Bepflanzung noch ein paar Tage zu warten, bis sich die neue Erde gesetzt hat.

Vorbereiten den Gemüsebeete im zeitigen Frühling

Beet-Alternativen: Hügelbeet oder Hochbeet

Gibt es in deinem Garten keine geeigneten Flächen für ein ebenerdiges Gemüsebeet, können Hügelbeete oder Hochbeete Abhilfe schaffen. Diese machen vor allem dann Sinn, wenn der Untergrund stark verdichtet oder verwurzelt ist.

Beetvorbereitung mit Pappe oder Heu für das kommende Jahr

Mit Hilfe von Pappe, Kompost oder Heu können ebenfalls neue Gemüsebeete angelegt werden. Auf die Beetfläche legst du unbedruckte Pappe aus. Die Pappe soll verhindern, dass Wurzelunkräuter von unten durchwachsen. Anschließend gibst du eine Schicht Gartenabfälle auf die Pappe. Im Laufe des Jahres lagerst du hier deine Gartenabfälle, wie auf einem Komposthaufen. Im kommenden Frühjahr kannst du den Komposthaufen umsetzen oder zum Bau eines Hügelbeetes verwenden. Unter dem Kompost findest du frischen Gartenboden. Je nach Beschaffenheit kannst du diese Erde mit Komposterde aufwerten und das Beet begradigen.

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Ähnliche Erfolge kannst du mit einem Heu-Kartoffel-Beet erzielen. Lege im April bis Mai Saatkartoffeln auf deine zukünftige Beetfläche im Abstand von 40 x 40 cm aus. Anschließend packst du eine mindestens 50 cm hohe Heuschicht auf die Beetfläche und gießt diese ordentlich. Durch das Gießen und den Regen im Jahresverlauf fällt das Heu zusammen. Wird die Schicht zu dünn, legst du neues Material oben drauf. Die Kartoffeln wachsen durch das Heu. Im Herbst kannst du frische Kartoffeln unter dem Heu ernten. Im kommenden Jahr entfernst du das Heu und kannst das neu entstandene Beet sofort verwenden. Kartoffeln und Heu haben im Laufe des Jahres die Grasnarbe zurückgedrängt. Die Wurzeln der Kartoffeln lockern die Erde und die verrottende Heuschicht nährt die Bodenlebewesen und düngt somit das Erdreich.

Links für die Aussaat

Radieschen
Spinat
Zwiebeln
Kopfsalat pflanzen
Rote Beete

Mein Start in die neue Gartensaison 2023

Ende Februar, es ist noch sehr kalt. Im Garten stehen viele Arbeiten an, die erledigt werden wollen. Es ist gut wieder länger draußen zu arbeiten. Nicht nur Muskeln und Gelenke profitieren davon, auch der Geist wird geweckt und atmet tief durch.

Bei uns im Spreewald lausche ich jetzt wieder den Kranichen und dem lustigen Gänsegeschnatter. Die großen Greifvögel sind zurück und verteidigen ihre Horste. Auch die kleineren Vögel trällern ihre Lieder. Wenn die Sonne scheint und sich die Luft erwärmt, summt ab und an auch mal ein Bienchen vorbei. Ein bisschen torklig und unbeholfen suchen sie nach Blüten.

Was steht an?

Neue Hügelbeete

Ich bereite aktuell 2 neue Hügelbeete auf unserem Acker vor. Da wir nicht mehr pflügen und den Garten nun vollständig auf Permakultur umstellen, ist dies direkt auf der Ackerfläche möglich. Mithilfe der Pflanzenreste aus dem Herbst/Winter wuchsen die Hügel. Es sollen größere Hügel werden, die am Ende auch mehr Wasser speichern können. Ich erhoffe mir davon nicht nur mehr Ertrag, sondern auch mehr Fläche.

Hier entsteht ein neues Hügelbeet

Hecken und Rabatten

Alle Hecken und Rabatten wecke ich aus dem Winterschlaf. Blüh-Stauden schneide ich ab, harke das Laub grob aus und lockere die Erde etwas. Beikräuter und vor allem Gras entferne ich, wo es sinnvoll ist. Das so gewonnene Mulch-Material nutze ich für die wilderen Ecken. Grobe Komposterde arbeite ich überall ein, sodass die Stauden das Jahr über versorgt sind. Einige Stauden sind unterdessen so groß geworden, dass ich sie getrost teilen kann.

Sträucher und Bäume

Wenn es wieder wärmer wird, beginne ich mit dem Rückschnitt der Beerensträucher und Obst-Bäume. Himbeeren und Brombeeren können auch bei kälterem Wetter zurückgeschnitten werden. Meine Herbsthimbeeren haben wieder mächtig viele Triebe ins Spargelbeet geschoben. Diese entferne ich und pflanze sie in meine Wildobsthecke. Die Wildobsthecke selbst mulche ich nur. Altes Heu und Laub sammle ich und gebe es unter die Sträucher. Es soll eine wilde Hecke werden, also darf wachsen, was wächst. Auch wenn mir im vorderen Teil das Gras etwas zu sehr wuchert, ich muss Prioritäten setzen.

Ein paar neue Sträucher sind schon bestellt. Zudem werde ich viele neue Stecklinge schneiden und diese in ein Nachwuchsbeet setzen. Die restlichen abgeschnittenen Äste verwende ich für unsere Benjeshecke. Gern würde ich eine zweite Totholzhecke anlegen, aber ich denke, dazu fehlt mir das Material.

Herbsthimbeeren mit Laubmulch, links versteckt sich ein Spargelbeet

Erste Aussaaten

Im Frühbeet und im kleinen Folientunnel wachsen bereits die ersten Asiasalate, Spinat und Radieschen. Auch die Herbstaussaaten vom Spinat haben gut überwintert und treiben jetzt frische Blätter. Wenn die Erde abgetrocknet und der Nachtfrost durch ist, kommen Puffbohnen in die Erde. Zudem werde ich Spinat und Radieschen ins Freiland säen. Ab März können schon viele Gemüsesorten gesät werden, vorausgesetzt es wird etwas milder.

Spinat links, Asia-Salat aus dem Herbst rechts, dahinter neue Kresseaussaat

Im Haus ziehe ich mir Paprika- und Tomaten-Pflanzen vor. Auch überlege ich, einige Salatpflanzen im kühlen Nebenbau am Fenster vorzuziehen. Im Haus selbst ist es zu warm, die Pflanzen werden nicht robust genug, um draußen weiterzuwachsen.

Ich hoffe, dass wir bald unser Folienzelt aufbauen können. Darin wird es mit den kommenden Sonnenstrahlen schon schön warm und die Nächte nicht so kalt – ideal für zeitiges Gemüse und die Anzucht meiner Gemüsepflanzen.

Winterheckenzwiebel in einer Hecke zwischen Beerensträuchern

Was mich beschäftigt

Mich beschäftigt derzeit der Klimaschutz. Was kann ich tun, um Klima und Umwelt nachhaltig zu schützen? Viele Dinge schwirren mir derzeit durch den Kopf. Auch das Thema Selbstversorgung wächst stärker denn je. Wie kann ich nachhaltiger und gesünder Leben ohne auf Supermarktware angewiesen zu sein? Ein weiteres großes Thema ist der Waldgarten. Momentan verschlinge ich dazu alles, was ich finden kann. Abwarten was daraus wird.

Welche Dinge interessieren Dich? Nutze die Kommentarfunktion weiter unten oder schicke mir eine persönliche Nachricht.

Blüte der Kornelkirsche

Links

Ein Frühbeet
Schnelle Ernteerfolge mit Spinat
Radieschen unter Glas und Folie
Rhabarber richtig düngen

Ein Frühbeet

Auch wenn uns die warmen Sonnenstrahlen schon in den Frühling beamen, so ist es dennoch erst Februar und die Erde noch sehr kalt. Um trotzdem bald frischen Salat und die ersten Radieschen zu ernten bedarf es etwas Hilfe. Ich arbeite seit vielen Jahren mit einem selbst gebauten Frühbeet. Das ist ca. 1x 2 Meter groß und kann variabel aufgestellt werden. Ich nutze es für frühe Gemüsesorten und zur Anzucht von Gemüsepflanzen, die dann später in einen Folientunnel umziehen. Denn bis Ende März kann es noch ziemlich kalt draußen werden.

Frühbeet in der Februar-Sonne

Auch bei mir kommt es vor, dass ich in meinem großen Garten keinen Platz habe. 😄 So musste ich in diesem Jahr mächtig grübeln, wo ich das Frühbeet aufstelle. Es sollte geschützt, sonnig und nach Süden ausgerichtet stehen. Ein verwilderter Platz würde sich eignen, dieser ist allerdings mit Brennnesseln, Giersch und anderen Pflanzen stark durchwurzelt.

Untergrund vorbereiten
Pappe gegen Wurzelunkräuter

Ich hab es trotzdem gewagt. Der Platz wurde freigeräumt und einen guten spatentief ausgehoben. Anschließend wurde das Frühbeet eingepasst und ausgerichtet. Um die Wurzeln, die tiefer in der Erde stecken am sofortigen durchwachsen zu hindern, legte ich Karton aus. Anschließend kamen grober Kompost und Gartenerde in das Frühbeet. Insgesamt waren es fünf Schubkarren Erde. Um das Frühbeet herum wurde Erde aufgefüllt und eine Mulchschicht aus Hackschnitzeln ausgebracht.

Alle Materialien stellen wir im Laufe der Jahre selbst her. Es gibt mehrere Komposthaufen, Schnitt-Holz und grobe Gartenabfälle werden gehäckselt und als Mulchmaterial verwendet.

Diese Art der Vorratshaltung ist äußerst sinnvoll. Zum einen werden Materialien die anfallen wiederverwertet und müssen nicht beschafft werden. Zum anderen, weiß man was man hat und kann schneller Ideen in Taten umsetzen. Das spart Zeit und Ressourcen.

Nun steht das Frühbeet in der Sonne und die Erde kann sich darin erwärmen. Die ersten Samen dürfen auch schon ausgesät werden. Dies waren Radieschen, Blattsalat, Rucola und Bremer Scheerkohl.

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Frühling im Garten

Was im März zu tun ist
Ein Hügelbeet für die Nebensaison
Rübstiel auch Stielmus oder Stängelmus

Frühbeete bei Amazon

Einen Anfang finden

Es ist immer schwer sich in neuen Situationen zurecht zu finden. Aktuell muss sich jeder von uns in eine neue Rolle begeben. Vergessen sind Frühjahrskuren, Fasten und Detox. Vergessen sind die vielen Vorsätze zum Jahresbeginn. Die Erde steht Kopf, jedenfalls in unseren Köpfen.

Um da wieder herauszufinden, hilft nichts besseres als in die Natur zu gehen. Die Natur steht nicht Kopf. Im Gegenteil, sie ist präsent und hält viele kleine und große Überraschungen bereit. Die Ruhe, die uns derzeit umgibt, lässt uns viele kleine Dinge wahrnehmen. Ich hab beispielsweise schon lange kein Flugzeug am Himmel gesehen. Der Himmel ist so klar und ruhig, abgesehen von den krächzenden Wildgänsen.

Wie beständig die Natur ihrem Rhythmus folgt! Wie viel Kraft im Boden und den Pflanzen schlummert. Wie die Tiere jetzt im Frühling erwachen und ihren Bedürfnissen nachgehen.

Wir sollten diese besondere Zeit nutzen. Innehalten und für sich selber sorgen, dass ist gerade mein Motto. Keiner weiß wohin die wirtschaftliche und gesellschaftliche Reise geht. Ich denke, dass es in diesem Jahr nicht nur zu Engpässen beim Toilettenpapier kommen wird. Beispielsweise wird die Lebensmittelindustrie nicht mehr die sein, die wir kannten. Die Überproduktionen und Angebotsschwemme zu Billigpreisen wird es nicht geben. Gerade Gemüse und Obst wird teurer werden, da Erntehelfer fehlen oder Gemüse im großen Stil gar nicht erst angebaut werden kann. Schwarzmalerei? Wer weiß.

Ich bin jedenfalls froh ein Stückchen Land zu haben, um meinen Gemüse- und Obst-Bedarf selber decken zu können. Ich denke sogar darüber nach, für Familie, Freunde und Bekannte mehr Lebensmittel anzubauen. Nicht jeder hat einen Garten hinter der Tür.

Aus diesem Grund bin ich immer noch in der Planungsphase. Welche Pflanzen müssen vorgezogen werden? Was wächst schnell. Welche Gemüsesorten können im Winter eingelagert werden? Es wird ein spannendes Gartenjahr. Packen wir es an.

Wenn der Frost jetzt erst einmal eine Pause macht, kommen die Steckzwiebeln in die Erde. Ich werde Radieschen und Spinat aussäen, Rukola und Kresse dürfen auch ins Beet. Wahrscheinlich bauen wir das Folienzelt eher auf, damit ich einige Pflanzen vorziehen kann. Dann wird es bald Salat und Kohlrabi geben. Die Erbsen und Zuckerschoten dürfen ab April schon in die Erde. Auch Rote Bete– und Möhren-Samen gehören dann in die Erde. Wie wäre es mit Mairübchen?

Ihr seht, es gibt viel zu tun.

 


Was im März im Garten zu tun ist – Aussaatkalender

Der Vorfrühling rückt in greifbare Nähe. Kommendes Wochenende erreichen wir erstmals Tagestemperaturen von 10 Grad Celcius. Ab 10 °C fängt das Gras wieder an zu wachsen. Das heißt, es wird dann auch sichtbar grüner und die Knospen der Sträucher dicker. Es ist dann höchste Zeit zum Verschneiden der Sträucher und Bäume.

Ich möchte mein Frühbeet in diesem Jahr, wieder direkt auf meinem Acker aufbauen. Da der Acker bisher tiefgefroren war, werde ich es am kommenden Wochenende nachholen und die ersten Samen in die Erde bringen. Wenn sich dann die Wetterlage stabilisiert und die Nächte frostfrei bleiben, können auch schon einige Beete angelegt werden.

Aussaat im Freiland

Unter Glas/Folie oder im Frühbeet kann gepflanzt werden:

  • Alle Kohlsorten
  • Lauch
  • Kopfsalat

Selbstgezogene Salat- oder Kohlrabi-Pflanzen können im Frühbeet oder im Folientunnel ausgepflanzt werden.

Stiefmütterchen und Hornveilchen sind die ersten Blumenpflanzen, die im zeitigen Frühjahr gepflanzt werden können. Nachtfrost halten diese Frühlingsblumen ebenso aus wie andere Frühjahrsblüher. Zudem können bei frostfreiem Wetter Stauden geteilt und verpflanzt werden. Ich gebe meinen Staudenbeeten im Frühjahr eine großzügige Portion Komposterde, die ich grob einarbeite. Wer will treibt seinen Rhabarber an, indem er ihn mit Stroh oder einem großen Eimer (mit Loch) abgedeckt wird. Im Kräuterbeet werden die alten und vertrockneten Pflanzenteile abgeschnitten. Die Erde wird gelockert und mit ein wenig Kompost gedüngt. Dann ist es bald soweit und der erste Schnittlauch kann pflückt werden.

Rübstiel (auch Stielmus oder Stängelmus)

Bald geht wieder es los. Wenn die Böden frei und einigermaßen abgetrocknet sind, können auch schon die ersten Samen in den Boden. Je nach Witterung dürfen Radieschen-, Spinat-, Rucola- und Puffbohnensamen in die Erde. Im letzten Jahr säte ich unter anderem auch Rübstiel in mein erstes Frühlingsbeet und war angenehm überrascht.

Rübstiel ist ein sehr altes Gemüse, welches zu den Kohlgewächsen und damit zu den Kreuzblütern gehört. Es gibt Rübstiel-Samen zu kaufen. Althergebracht verwendete man allerdings Samen der Speiserüben (Mai- und Herbstrübe), die einfach sehr dicht ausgesät wurden. Damit sollte verhindert werden, dass sich Knollen ausbilden. Das schnell wachsende Grün konnte als erstes Frühlingsgemüse nach dem Winter den Speiseplan bereichern.

Wer es also kaum erwarten kann, etwas Grünes aus dem eigenen Garten auf dem Teller zu haben, sollte es u.a. mit Rübstiel probieren. Die Anbauzeit beträgt lediglich 6 bis 8 Wochen, auch bei kühlen Temperaturen. Die säuerlich, aromatischen Blätter und Stiele besitzen neben dem frischen Grün auch reichlich Vitamine, Mineralstoffe und Senföle. Sie können roh als Zugabe zum Salat oder gedünstet verwendet werden.

Aussaat

Rübstiel wächst gern auf mittelschwerem bis sandigem Boden. Der Anbau kann ab Februar unter Glas und ab März im Freiland erfolgen. Ausgesät wird ca. 1 cm tief dicht in Reihen. Der Reihenabstand beträgt 15-20 cm. Je dichter die Aussaat erfolgt, desto länger und zarter werden die Blätter. Die Pflanzen sollten mäßig feucht gehalten werden und nicht zu stark der Sonne ausgesetzt sein.

Ernte

Einzelne kleine Blättchen dürfen bereits während des Wachstums gepflückt werden. Die eigentliche Ernte erfolgt, wenn die Pflanzen ca. 15 – 25 cm hoch sind. Dann wird die gesamte Pflanze über dem Herz abgeschnitten. Einzelne Blätter wachsen anschließend noch einmal nach.

Links zu weiteren Frühstartern: Radieschen, Spinat

 

Die Puffbohne

Sie wird auch Saubohne oder Pferdebohne genannt. Ich kenne die Puffbohne schon seit Kindertagen und mag ihren eigenen herben Geschmack. Die Puffbohne ist wegen ihres hohen Eiweißgehalts sehr beliebt. Zudem enthält Sie viele Ballaststoffe, Vitamine, Eisen und Kalzium. Die Puffbohne ist ein echter Frühstarter. Sie kann bereits ab Ende Februar, sofern die Erde frostfrei und abgetrocknet ist, angebaut werden.
Je früher, desto besser: Puffbohnen gedeihen besonders gut, je eher sie ausgesät werden. Sie setzen mehr Blüten an und werden nicht so stark von den schwarzen Läusen befallen.

Aus diesem Grund beobachte ich die Wetterlage Ende Februar /Anfang März sehr genau und hoffe, dass der Frühling sich bald zeigt. Theoretisch wäre es möglich die Puffbohnen im Haus vorzuziehen. Dazu benötigt man pro Pflanze allerdings ein höheres Pflanzgefäß und einen kühlen hellen Platz. Ich ziehe es vor abzuwarten, bis die Natur so weit ist und ich die Samen direkt in die Erde legen kann.

Anbau

Die Puffbohne wurde früher vor allem in Norddeutschland angebaut. Hier sind die Winter milder und es herrscht ein feuchtes Klima. Einst galt die Puffbohne als Grundnahrungsmittel für Mensch und Tier. Heute bereichert die Puffbohne ab Juni den Speiseplan, lange bevor die Busch- und Stangenbohnen reifen. Die Puffbohne benötigt einen tiefgründigen und feuchten Boden. Idealerweise ist der Boden mit gutem Kompost oder Stallmist vorbereitet worden. Die einzelnen Samen kommen mindestens 5 cm tief in die Erde. Es können zwei Samenkörner in je ein Loch gegeben werden. Der Abstand der Pflanzen sollte in der Reihe mindestens 20 cm und die Reihen selbst 40 cm auseinander sein. Die kleinen Pflanzen wachsen sehr schnell. Sie mögen es feucht, jedoch sollte Staunässe vermieden werden.

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Wenn möglich, werden die Puffbohnen nach dem Aufgehen dick gemulcht. Dazu eignet sich auch groberes Mulchmaterial. Im zeitigen Frühling verwende ich ausgeharktes, vertrocknetes Gras gemischt mit ein wenig altem Laub. Später eignen sich auch Rasenschnitt gemischt mit Gartenbegleitkräutern.

Sind die Puffbohnen gut 20 bis 30 cm gewachsen, können sie etwas angehäufelt werden. Das trägt zur späteren Stabilität der Pflanzen bei, denn Puffbohnen können je nach Sorte recht hoch werden. Die weiß-schwarzen, rosa oder weißen Blüten sehen übrigens wunderschön aus.

Blüten der Puffbohne

Schwarze Läuse an Blüten

Schwarze Läuse

Sollten sich schwarze Läuse an den Blüten zeigen, ist dies zwar nicht schön aber auch kein Grund zur Sorge. In den meisten Fällen sind die Läuse nach 1-2 Wochen verschwunden. Marienkäfer helfen bei der Bekämpfung. Sollten viele Pflanzen betroffen sein, hilft eine Brennnesseljauche zur Stärkung der Pflanze. Zur Vorbäugung empfehle ich die Bohnen im Frühjahr so zeitig wie möglich zu setzen, eine Mischkultur anzulegen und weitere kleinere Folgeaussaaten vorzunehmen. Beispiel: Ende Februar 1-2 m², Anfang März 1 m² an einer anderen Stelle, Mitte März 1 m² an einer weiteren Stelle usw.

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Ernte

Die Puffbohne bildet mehrere 10-20 cm lange und 1-3 cm dicke Hülsen in denen 3-4 Kerne heranwachsen. Sind die Bohnenkerne von außen erkenn- und fühlbar, kann geerntet werden. Ich pflücke meine Puffbohnen 3-4 Wochen lang durch. Die einzelnen Hülsen reifen nacheinander. Verwendung finden nur die Bohnenkerne. Sie sollten nicht in großen Mengen roh gegessen werden. Gegart gibt es viele Verwendungsmöglichkeiten: Sie passen als Bohnen-Gemüse zu herzhaften Gerichten, können Eintöpfe bereichern oder Salate verfeinern.

Ein paar Pflanzen bleiben stehen und dürfen ihre Bohnen voll ausreifen lassen. Wenn die Hülsen tiefdunkel und trocken sind, können die Trockenbohnen geerntet werden. Ich nutze diese als Saatgut für die kommende Saison.

Rezepte: Puffbohnensalat oder Rote-Beete-Puffbohnensalat

Nachkultur

Die abgeernteten Pflanzen bereichern den Kompost. Puffbohnen bilden lange Pfahl- und Seitenwurzeln an denen die Knöllchenbakterien den Boden mit Stickstoff anreichern. Sie hinterlassen einen sehr lockeren guten Boden. Besonders gut gedeihen daher Kohlpflanzen, Tomaten und Sellerie als Folgekultur. Puffbohnen sollten in den nachfolgenden Jahren nicht auf der gleichen Stelle angebaut werden. Sie benötigen eine Anbaupause auf dem jeweiligen Beet von 3-5 Jahren.

Es ist möglich Puffbohnen auch als Gründünger oder als späte Aussaat für den Herbst auszusäen. Ich würde damit im Juli, spätestens im August beginnen. Je nach einsetzen des Frostes können dann noch einmal Puffbohnen geerntet werden.

Überarbeitet im Februar 2022

Links

Was im März zu tun ist
Baum- und Obstbaumschnitt – Verwertung von Schnittgutes
Spinat
Radieschen

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Aktuelle Beiträge

Offener Garten

Ein Hügelbeet für die Nebensaison

Die Sonnenstrahlen und das milde, klare Wetter locken mich diesen Winter immer wieder nach draußen. Endlich wieder etwas Aktives tun, sich bewegen, frische Luft einatmen, den Wintervögeln lauschen. Das tut gut und macht Lust auf mehr. Manch einer zählt schon die Monate und Wochen bis es wieder wärmer wird und das Aktive-Draußen-Leben endlich wieder losgehen kann.

Ich nutze schöne Wintertage, um Vorbereitungen für die nahende Saison zu erledigen. Im Herbst hatte ich beispielsweise angefangen ein Hügelbeet zu bauen. Neben meinem Acker gibt es einige angelegte Beete mit mehrjährigen Kräutern, Erdbeeren, Blumenstauden und Wintergemüse. Trotz jährlicher Kompostgaben und Jauchedüngung ist der Boden jedoch um einiges nährstoffärmer als nebenan der Acker. Vermutlich ziehen größere Tannen in unmittelbarer Nähe die begehrten Nährstoffe aus dem Boden.

Kurzum entschloss ich mich ein Hügelbeet anzulegen. Nur so, zum Testen, mal schauen und probieren. Ein Platz war schnell gefunden. Jede Menge Gartenabfälle hatte ich parat. Zuerst kamen die Reisig-Zweige der Erbsen und Zuckerschoten sowie größere Sonnenblumen und anderer teils verholzter Gartenabfall auf den vorbereiteten Boden. Danach landete im Laufe der Zeit alles Mögliche auf das zukünftige Hügelbeet. Eben wie es auf einem Komposthaufen der Fall ist. Zum Beschweren schippte ich zwischendurch immer wieder etwas Gartenerde auf die Abfälle. Zum richtigen Abdecken des Hügelbeetes, mit einer großzügigen Schicht Gartenerde, war ich im Spätherbst leider nicht mehr gekommen.

Als ich letztes Wochenende auf unserer Obstwiese spazieren ging, sah ich, dass der Maulwurf ordentliche Erdhaufen gegraben hatte. Diese Erde hole ich mir im Frühjahr oft, um Sie als Blumenerde, zur Auffüllung entstandener Löcher oder zur Einebnung von Bodendellen zu verwenden. Ich überlegte nicht lange, holte die Schubkarre, Schippe und Harke aus dem Schuppen und legte los. Die Erde war zwar noch sehr nass und schwer, aber die Bewegung machte Spaß. Nach 4 Schubkarren voll eingesammelter Erde war mein Hügelbeet fertig. Oh wie freue ich mich auf den Frühling.

Ein Hügelbeet erwärmt sich im Frühjahr schneller, da der verrottende Gartenabfall Wärme im Inneren des Beetes produziert. Zudem trocknet die Erde durch die Hügelform schneller ab. Später im Gartenjahr bleibt der Boden locker und Staunässe wird vermieden. Starkzehrer und wärmeliebende Pflanzen lassen sich hier bestimmt gut kultivieren.

Ich konnte es natürlich nicht dabei belassen. So ganz ohne etwas zu säen oder zu pflanzen, ging es dann doch nicht. Auch wenn es Anfang Januar ist und ich weiß, dass der Winter doch noch kommen kann, überlegte ich, was schon auf das Hügelbeet umziehen könnte. Somit grub ich Schnittlauch aus, platzierte drei Stiefmütterchen, teilte und versetzte Pfefferminze und Zitronenmelisse. Einige noch kleine Wintersalate und Kohlrabi-Pflanzen fanden obenauf einen neuen Platz. Ein paar Kresse-, Salatrauke-, Spinat– und Radieschen-Samen wanderten auch in die Erde. Man kann ja nie wissen, vielleicht bleibt es ja doch ein milder Winter.

Weiter geht es hier:
Das Hügelbeet (Teil 2)
Hügelbeete 3 und 4

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