Vor- und Nachteile eines Hügelbeetes

Ackertantes Gartentipps

Januar – Woche 02

Im Herbst und Winter können Hügelbeete recht einfach angelegt werden. Worauf geachtet werden sollte, welche Materialien verwendet werden können, welchen Nutzen ein Hügelbeet hat und wozu es nicht geeignet ist, will ich hier kurz anhand meiner Erfahrungen erklären.

Beginn des Baus zweier Hügelbeete im Herbst

Mein erstes Hügelbeet entstand 2018 eher aus einer Not heraus. Ich hatte von Hügelbeeten gelesen und wollte ein schnelles Beet auf unfruchtbarem brachen Boden für den Frühling zaubern. Es klang verlockend, Gartenabfall –> Erde –> Haufen –> fertig. Was aber genau ist ein Hügelbeet und wie wird es gebaut?

Hügelbeete sind im Prinzip eine Form des bewachsenen Komposthaufens. Hügelbeete stehen am besten an einem halbschattigen, geschützten Platz. Der Untergrund muss nicht zwingend bearbeitet werden. Die unterste Schicht bilden Äste, Schnittgut, grobe Strünke und alles was länger zum Verrotten braucht. Darauf kommt eine Lage Grünabfall, Laub, Rasenschnitt und Erde im Wechsel.

Ein älteres Hügelbeet (links) und der Beginn eines neuen Hügelbeetes (rechts)

Ein Hügelbeet sollte nicht breiter als 1,20 bis 1,50 Meter sein. In der Länge gibt es kein Limit. Der Haufen wird mit den unterschiedlichsten Gartenabfällen gefüttert. Immer wieder kommt eine leichte Schicht Erde dazwischen. Der Hügel wird mit frischen Materialien im Herbst über einen Meter hoch gebaut, da er noch zusammenfällt. Es ist sinnvoll immer wieder darauf herum zu trampeln, damit das Konstrukt stabil wird.

Sind die Materialien zum Bau im Winter schon durchgefroren und halbverrottet, reicht es wenn der Hügel maximal einen Meter hoch wird. Zum Schluss bedeckt eine Schicht Erde den Hügel. Die Erdschicht sollte so dick sein, dass etwas hineingesät oder gepflanzt werden kann. Anschließend wird die Erdschicht mit einer Mulchdecke abgedeckt. Dies verhindert das Austrocknen und die Erde bleibt feucht und locker.

Du brauchst alles was im Garten sowieso anfällt:

  • Schnittgut
  • Äste, Totholz
  • Grobe Strünke
  • Grünabfall
  • Laub
  • Rasenschnitt
  • Erde aus dem Garten

Im Sinne der Permakultur werden nur Materialien verwendet die im Garten vorhanden sind. Sinnvoll ist es, mit vielen verschiedenen Abfällen zu arbeiten. So wird sichergestellt, dass alle Nährstoffe vorhanden sind. Ein ökologischer und nachhaltiger Kreislauf entsteht.

Im Inneren des Hügelbeetes sorgen viele Kleinstlebewesen, Bakterien und Pilze für Abbauprozesse und bilden eine neue fruchtbare Erde. Sie produzieren zu dem Wärme, was im Frühjahr ein Nutzen sein kann. Im ersten Jahr empfiehlt es sich Starkzehrer zu pflanzen: Kohlsorten, Tomaten, Zucchini etc.. Im zweiten Jahr bzw. im späteren Jahresverlauf können auch Blattsalate, Mangold für den Winter oder Erdbeerpflanzen Einzug halten. Wurzelgemüse sollte erst ab dem zweiten Jahr ausgesät werden.

Kohl für den Winter

Wichtig ist, dass das Hügelbeet immer gut gemulcht oder dicht bewachsen ist. Denn, zum einen wäscht plötzlicher Starkregen oder die Gartenbewässerung nicht die gesamte Erde aus, zum anderen werden die Sommer immer trockener, Mulch bietet einen Schutz gegen die Verdunstung, Austrocknung und unerwünschtes Beikraut.

Vorteile eines Hügelbeetes

  • Erzeugt fruchtbare Erde über 2-3 Jahre
  • Produziert durch Zersetzungsprozesse Wärme (im Frühjahr interessant)
  • Trocknet im Winterhalbjahr schneller ab, schnellere Erwärmung
  • Erhöht die Anbaufläche
  • Verwandelt unfruchtbare Stellen im Garten in fruchtbare
  • Nachhaltige Anbau-Methode mit vielen Nährstoffen
  • Kann ganzjährig genutzt werden
  • Ideales Beet für Mischkulturen, da unterschiedliche Plätze (sonnig, schattig, trocken, feucht)

Nachteile

  • Austrocknungsgefahr im Hochsommer
  • Erneuerung oder Zugabe von Kompost nach dem 3. Jahr
  • Kein Platz für langjährige Stauden oder mehrjährige Nutzpflanzen

Hügelbeete fallen relativ schnell zusammen. Je nachdem wie frisch die Materialien sind, kann der Hügel bereits über den Winter erheblich schrumpfen. Andererseits darf das Hügelbeet nicht zu steil aufgebaut werden. Beim Bau immer daran denken, dass auch die Seiten bepflanzt werden wollen. Aber all diese Erfahrungen kommen beim Bau von ganz alleine. 🙂

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Erdbeerpflanzen auf die neue Saison vorbereiten

Es wird höchste Zeit die Erdbeerpflanzen auf eine gute Wachstumszeit vorzubereiten. Meine Erdbeerpflanzen wachsen auf Hügelbeeten. Insgesamt habe ich drei Hügelbeete mit drei verschiedenen Generationen Erdbeerpflanzen. Diese haben den Winter gut überstanden und treiben jetzt frisches grünes Laub.

Für die neue Saison bekommen die Erdbeerpflanzen guten Kompost. Dazu entferne ich den Mulch und das alte Laub sowie Unkraut. Anschließend lockere ich die Erde und gebe großzügig Komposterde zwischen die Pflanzen. Der Kompost wird verteilt und eingearbeitet. Aufgepasst: Die Pflanzen dürfen nicht zu tief in der Erde versinken. Das Herz muss zu sehen sein.

Wenn dies erledigt ist, kommt wieder neuer Mulch zwischen die Pflanzen. Dieser besteht bei mir aktuell aus ausgeharktem, trockenen Gras und Laub.

Junge Erdbeerpflanzen müssen jetzt im Frühjahr gut feucht gehalten werden. Sollten sich Blütenknospen oder schon Blüten zeigen müssen diese bei Nachtfrost abgedeckt werden. Auch Blütenknospen sind frostempfindlich.

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Hügelbeet Nr. 5

Seit 3 Jahren lege ich Hügelbeete an. Ich bin nach wie vor begeistert, wie gut es sich auf diesen Erdhügeln gärtnern lässt. Seit dem letzten Herbst entsteht mein fünftes Hügelbeet. Es sollte den Frühjahrsanbau bereichern, Heimat umgesetzter Rhabarberpflanzen werden und der Verjüngung meiner Kräuter dienen. Zwischenzeitlich haben sich die Pläne geändert aber dazu später mehr.

Ein Hügelbeet lege ich direkt auf dem Rasen oder unbearbeitetem Boden an. In diesem Fall war es purer Rasen. Hier sammelte ich im Herbst jede Menge Gartenabfälle und Beikräuter. Die unterste Schicht besteht aus groben Stängeln und Zweigen, später folgen Strünke abgeernteter Pflanzen und immer wieder eine Lage Erde. Im oberen Teil des Hügelbeetes finden die kleineren, weicheren Pflanzen ihre letzte Bestimmung. Der Haufen wuchs und wuchs und wurde am Ende der Saison mit ein wenig Erde abgedeckt. In den letzten Wochen kam eine neue Erdschicht aus Maulwurfserde (Der Maulwurf war wieder super fleißig) oben drauf. Als Umrandung, damit das Gras nicht so schnell hochwächst und die Erde halt findet, verwende ich diesmal alte Holzreste. Es würde ebenso mit alten Steinen, Dachziegeln oder einer dicken Mulchschicht (Hackschnitzel oder Rasenschnitt) funktionieren.

Wozu das Ganze?

Im Frühling erwärmt sich die Erde auf dem Hügel sehr schnell. Hier ist es möglich erste Aussaaten vorzunehmen, beispielsweise Radieschen und Kresse. Da der Erdhügel quasi wie ein Komposthaufen aufgebaut ist und viele Bakterien und Kleinstlebewesen am Abbau beschäftigt sind, erzeugt dieser Haufen zusätzliche Wärme von innen. Somit wachsen auch Kohlrabi, Rauke und Blattkohlgewächse ziemlich schnell. Zudem können die Vorlieben der Pflanzen mit dem Lauf der Sonne gut abgestimmt werden. Es gibt Stellen, die sind immer sonnig, andere immer schattig und damit feuchter, andere haben Vormittags Sonne, andere nur Abends.

Der humose Boden ist im späteren Verlauf des ersten Jahres nur für Starkzehrer geeignet. Spinat, Salate, Mangold und ähnliches sollten erst ab dem 3. Jahr angebaut werden. Die Nitratbelastung wäre sonst zu hoch. Kürbis, Zucchini, Kohl aller Art, Kartoffeln, Tomaten und Paprika können problemlos angebaut werden. Ich nutze Hügelbeete beispielsweise auch für Erdbeeren. Ich erschuf mir ein System, dass ich jedes Jahr neue Erdbeerpflanzen auf neues Hügelbeet setzen kann. Die Erdbeeren wachsen dann entsprechend der Lebensdauer der Hügelbeete und sind immer gut versorgt.

Hügelbeete 3 und 4

Ein Hügelbeet kann 4-5 Jahre verwendet werden. Danach hat sich der Haufen soweit verkleinert, dass kaum noch ein Hügel sichtbar ist. Die Erde ist in der gesamten Zeit in einem sehr guten Zustand. Wichtig ist, dass Hügelbeete gut gemulcht werden. Zum einen hält sich die Feuchtigkeit länger, zum anderen trägt Regen oder Bewässerung die lose Erde nicht ab. Gleichzeitig werden immer wieder neue Nährstoffe hinzugefügt.

Weiterentwicklung

Hügelbeete sind Bestandteil der Permakultur, mit der ich mich seit mehreren Jahren beschäftige. Es geht darum naturnaher zu gärtnern, Ressourcen zu sparen, Arbeitseinsatz und -kraft zu verringern, Vielfalt zu fördern und einen eigenständigen Kreislauf aufzubauen.

Unser Garten war vor vielen Jahren ein bäuerlicher Nutzgarten mit Tierhaltung, Folienzelten und Monokulturen. Seit vielen Jahren verändere ich dieses Stück Land hin zu mehr und mehr Vielfalt und Natürlichkeit. Im Spätherbst entschied ich mich für ein neues Projekt: Eine Naturhecke im Sinne der Permakultur soll entstehen. Ein Streifen mit Sträuchern, Bäumen, Stauden und anderen Pflanzen, der sich selbst versorgen soll. Diese grenzt jetzt an mein neues Hügelbeet an. Daher wird das Hügelbeet in diese Hecke integriert. Ein Teil dieser Hecke ist bereits zum Bepflanzen fertig. An dieser Stelle wachsen Pfirsichbäume und es kommen ausgewählte Rhabarberstauden hinzu. Für die Hecke kommen in den nächsten Wochen weitere Sträucher und Bäume. Vorbereiten konnte ich ca. 10 Meter. Es fehlen allerdings noch ca. 15 – 20 Meter.

Hügelbeet und Übergang zur Permakulturhecke
Hier entsteht eine Permakulturhecke

Wie es weiter geht und was es mit der Permakulturhecke auf sich hat, steht hier bald geschrieben.

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Vom Frühbeet zum Hügelbeet2018
Hügelbeet 3 und 42019

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Das Hügelbeet (2.Teil)

Hügelbeet Frühjahr 2018

Die ländliche beziehungsweise dörfliche Idylle kann mitunter erbarmungslos sein. Zum einen musste ich mir oft abfällige Bemerkungen über mein Hügelbeet gefallen lassen: „Wen hast du denn hier begraben?“ „Was wird das denn wenn´s fertig ist?“ „Was wird das, ein begrünter Komposthaufen?“ „Du und deine Experimente!“ Zum anderen hat mir das heiße und warme Wetter in der letzten Saison so manch fetten Strich durch die Rechnung gemacht.

Im zeitigen Frühjahr ging es ganz gut los. Spinat- und Radieschen-Samen, die ich im Januar gesät hatte, gingen tatsächlich trotz langer Frostperioden auf. Auch der Schnittlauch, Pfefferminze und die Stiefmütterchen entwickelten sich erst einmal gut. Ich hatte Margeriten verpflanzt, welche im ersten Halbjahr gut anwuchsen und blühten.

Leider wurde es bereits im Frühling teilweise schon ziemlich trocken und warm. Die Erde auf dem Hügelbeet konnte die wenige Feuchtigkeit nicht ausreichend speichern. Mulchen wäre hier eine Option gewesen, die ich leider nicht wahrgenommen hatte. Die Pflanzen wuchsen schlechter als ich es mir vorstellte. Am Ende waren die Pflanzen auf dem Acker kräftiger als auf dem Hügelbeet. Zu dieser Zeit, sind wir nur am Wochenende im Garten gewesen und hatten auch nicht die Möglichkeit unter der Woche zur Gießkanne zu greifen.

So gab ich im Sommer das Hügelbeet ganz auf. Die Hitze und die direkte Sonneneinstrahlung ohne Schatten, machten es jedem Pflänzchen schwer. Das Gießwasser perlte ab und konnte gar nicht aufgenommen werden. Bewässerung führte nur dazu, dass das Wasser samt Erde den Hügel hinunterlief. Ich hatte Salate, Kohlrabi, Gurken und Kürbisse gepflanzt, welche nicht überlebten. Einzig eine Tomatenpflanze, eine Fenchelstaude, Petersilie und Löwenmäulchen wuchsen recht gut. Selbst die Pfefferminze und ein Bergthymian hielten die Hitze nicht aus.

Herbstbepflanzung 2019: Mangold, div. Kohlsorten, Wintersalate, Rettich, Spinat

Im Sommer zogen wir komplett auf unseren Bauernhof. Die vielen Arbeiten in dem neuen Wohnhaus und dem bevorstehenden Umzug ließen so manches im Garten unbearbeitet. Jedoch konnte ich von nun an auch unter der Woche den Pflanzen etwas Wasser geben. Dies zahlte sich aus. Das Hügelbeet blühte regelrecht auf. Ich pflanzte Herbst- und Wintergemüse an und freute mich über das entstehende satte Grün.

Dank Bewässerung ergrünt das Hügelbeet im Herbst

Jetzt im Januar stehen immer noch meine gepflanzten Kräuter, Mangold und verschiedene Kohlsorten auf dem Hügelbeet. Während unser Acker gepflügt Winterruhe hält, kann ich hier, so wie es frostfrei ist, immer mal wieder etwas Grünes pflücken gehen. Somit habe ich mein erstes Ziel erreicht. Ein Hügelbeet für die Nebensaison.

Bereits im Herbst legte ich ein zweites Hügelbeet direkt daneben an. Mit Freude begrüße ich nun jeden Maulwurfshügel auf unserer Streuobstwiese, der mir frische Erde für das zweite Beet zur Abdeckung bietet. Ich plane weitere Hügelbeete, die ich im Sinne der Permakultur bearbeiten werde. Hier soll alles wachsen, wie es kommt. Bunt durcheinander, Blumen, Gemüse, Kräuter und vor allem Erdbeeren. Denn mit Erdbeeren hatte ich bisher auch noch nicht allzu viel Glück.

Für die Sommermonate werde ich ein Mulchsystem entwickeln, welches die Feuchtigkeit im Boden hält und den Nährstoffgehalt der Beete optimiert.

Das Löwenmäulchen auf dem Hügelbeet blüht bis in den Spätherbst hinein.

Kreativität ist mein Lebenselixier . Ich freue mich auf die neue Saison.

Links

Vom Frühbeet zum Hügelbeet
Hügelbeet 1
Hügelbeete Nr. 3 und 4
Ein Frühbeet

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Aktuelle Beiträge

Vom Frühbeet zum Hügelbeet

Das Frühbeet

Am Wochenende konnten wir das warme und frühlingshafte Wetter gut nutzen, um endlich wieder im Garten zu werkeln. Wir verschnitten Bäume, Sträucher und Blumenstauden, harkten Staudenbeete aus. Der Boden aber war noch nass und kalt, in tieferen Schichten gefroren. Mein Ziel war es, wenigstens das Frühbeet aufzustellen. Dieses sollte in diesem Jahr direkt auf dem Acker stehen. Trotz Nässe konnte ich Sonntag den Anfang wagen. Das schöne Wetter ermutigte einen direkt.

Aufgschnappte Bauernregel:
„Kannst du das Acker kneten, sollst du es nicht betreten!“

Das richtige Frühlings-Workout

Es lief besser als erwartet. Die Erde war zwar nass aber bearbeitbar. Als ich eine ausreichend große Fläche glattgeharkt hatte, stellten wir das Frühbeet auf. Anschließend legte ich die ersten Beete ringsherum an. Die Erde trocknete gut ab und so entschied ich mich, die ersten Samen in die Erde zu bringen. Am Sonntag sah die Wetterlage auch noch wesentlich besser aus. Kurzum kamen die Puffbohnen auf das erste Beet. Radieschen, Salat und Spinat säte ich ins Frühbeet. Auf das zweite bereits angelegte Beet säte ich frühe Möhren, Rübstiel, Blattsalate, Rucola und steckte die ersten Zwiebelchen.

[ Link zum Beitrag: Beete anlegen]

Das Hügelbeet

Ich muss mich oft rechtfertigen, was ich alles so im Garten anstelle. Wahrscheinlich erscheint es für viele verrückt, viel zu viel und im Dorf vor allem recht exotisch. Ich aber lasse mich nicht beirren. Immerhin kann ich das ganze Jahr über Gemüse und Obst direkt aus dem Garten holen und muss es nicht im Supermarkt kaufen.
Im Herbst legte ich ein Hügelbeet an. Es soll sich im Frühjahr schneller erwärmen und damit das Wachstum der Pflanzen beschleunigen. Für mich ist dies ein Experiment. Dennoch können viele meiner Mitmenschen damit nicht viel anfangen und fragen, wer dort begraben wurde….

Damit dies endlich aufhört, wanderten auch auf das Hügelbeet die gleichen Samen wie in das Beet auf dem Acker: frühe Möhren, Radieschen, Blattsalate, und Spinat. Wenn auf dem Hügelbeet dann das Gemüse wächst, werden die ungläubigen Blicke vielleicht abebben. Aufgrund der Wetterlage, werde ich alle Aussaaten am Wochenende mit einem Vlies abdecken und hoffen.
Es sind nachts -9°C angesagt worden. Wenn die Sämlinge dies aushalten, erhalte ich den direkten Vergleich und kann später sagen, ob sich ein Hügelbeet wirklich in Sachen Schnelligkeit, auch gegenüber einem Frühbeet, auszeichnet.

Ein Hügelbeet für die Nebensaison

Die Sonnenstrahlen und das milde, klare Wetter locken mich diesen Winter immer wieder nach draußen. Endlich wieder etwas Aktives tun, sich bewegen, frische Luft einatmen, den Wintervögeln lauschen. Das tut gut und macht Lust auf mehr. Manch einer zählt schon die Monate und Wochen bis es wieder wärmer wird und das Aktive-Draußen-Leben endlich wieder losgehen kann.

Ich nutze schöne Wintertage, um Vorbereitungen für die nahende Saison zu erledigen. Im Herbst hatte ich beispielsweise angefangen ein Hügelbeet zu bauen. Neben meinem Acker gibt es einige angelegte Beete mit mehrjährigen Kräutern, Erdbeeren, Blumenstauden und Wintergemüse. Trotz jährlicher Kompostgaben und Jauchedüngung ist der Boden jedoch um einiges nährstoffärmer als nebenan der Acker. Vermutlich ziehen größere Tannen in unmittelbarer Nähe die begehrten Nährstoffe aus dem Boden.

Kurzum entschloss ich mich ein Hügelbeet anzulegen. Nur so, zum Testen, mal schauen und probieren. Ein Platz war schnell gefunden. Jede Menge Gartenabfälle hatte ich parat. Zuerst kamen die Reisig-Zweige der Erbsen und Zuckerschoten sowie größere Sonnenblumen und anderer teils verholzter Gartenabfall auf den vorbereiteten Boden. Danach landete im Laufe der Zeit alles Mögliche auf das zukünftige Hügelbeet. Eben wie es auf einem Komposthaufen der Fall ist. Zum Beschweren schippte ich zwischendurch immer wieder etwas Gartenerde auf die Abfälle. Zum richtigen Abdecken des Hügelbeetes, mit einer großzügigen Schicht Gartenerde, war ich im Spätherbst leider nicht mehr gekommen.

Als ich letztes Wochenende auf unserer Obstwiese spazieren ging, sah ich, dass der Maulwurf ordentliche Erdhaufen gegraben hatte. Diese Erde hole ich mir im Frühjahr oft, um Sie als Blumenerde, zur Auffüllung entstandener Löcher oder zur Einebnung von Bodendellen zu verwenden. Ich überlegte nicht lange, holte die Schubkarre, Schippe und Harke aus dem Schuppen und legte los. Die Erde war zwar noch sehr nass und schwer, aber die Bewegung machte Spaß. Nach 4 Schubkarren voll eingesammelter Erde war mein Hügelbeet fertig. Oh wie freue ich mich auf den Frühling.

Ein Hügelbeet erwärmt sich im Frühjahr schneller, da der verrottende Gartenabfall Wärme im Inneren des Beetes produziert. Zudem trocknet die Erde durch die Hügelform schneller ab. Später im Gartenjahr bleibt der Boden locker und Staunässe wird vermieden. Starkzehrer und wärmeliebende Pflanzen lassen sich hier bestimmt gut kultivieren.

Ich konnte es natürlich nicht dabei belassen. So ganz ohne etwas zu säen oder zu pflanzen, ging es dann doch nicht. Auch wenn es Anfang Januar ist und ich weiß, dass der Winter doch noch kommen kann, überlegte ich, was schon auf das Hügelbeet umziehen könnte. Somit grub ich Schnittlauch aus, platzierte drei Stiefmütterchen, teilte und versetzte Pfefferminze und Zitronenmelisse. Einige noch kleine Wintersalate und Kohlrabi-Pflanzen fanden obenauf einen neuen Platz. Ein paar Kresse-, Salatrauke-, Spinat– und Radieschen-Samen wanderten auch in die Erde. Man kann ja nie wissen, vielleicht bleibt es ja doch ein milder Winter.

Weiter geht es hier:
Das Hügelbeet (Teil 2)
Hügelbeete 3 und 4

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