Unser Kartoffelacker

Früher wurde unser Acker hauptsächlich mit Kartoffeln, Rüben und Gurken bepflanzt. Diese Tradition wollten wir gern beibehalten. Aus diesem Grund nimmt der Kartoffelacker auch heute noch eine Hälfte der gesamten Ackerfläche ein. Davon isst die ganze Großfamilie das liebe lange Jahr über eigene Kartoffeln. Die Größe des Ackers haben wir nie bemessen. Die Anzahl der gesetzten Knollen liegt bei ungefähr 650 Stück. Das klingt ziemlich viel. Es gibt Jahre, da ernten wir viele Kartoffeln. Dann gibt es Jahre, da sind es weniger. Wetter, Kartoffelkäfer und der Zustand der Saatkartoffeln beeinflussen die Ernte erheblich.

Da wir als berufstätige Menschen mit zwei Schulkindern nicht unendlich viel Zeit auf dem Kartoffelacker verbringen können und möchten, liegt unsere Strategie im sich selbst überlassen. Das bedeutet, dass wir die Saison über relativ wenig Zeit investieren. Allerdings ist es immer noch eine ganze Menge Arbeit.

Nach dem Pflügen im Herbst ruht der Acker im Winter. Sobald er abgetrocknet ist, wird er im Frühjahr glattgeharkt. Dies erfordert ordentlich Muskelkraft nach den langen Wintermonaten.  Die Aussaat erfolgt ab Ende April bis Anfang Mai. Dazu verwenden wir einen alten Kartoffelsetzer aus Holz. Immer wieder werden Kartoffelkäfer abgelesen und das Unkraut gehackt. Wenn die Pflanzen kniehoch stehen, pflügen wir die Reihen mit einem Handpflug auf. An den Wochenenden lesen wir die Kartoffel-Käfer und -Larven so oft es geht ab. Irgendwann ist allerdings kein Durchkommen mehr möglich. Von da an sind die Kartoffelpflanzen sich selbst überlassen.

Im September ist es dann an der Zeit, den Kartoffelacker abzuräumen. Meistens steht das Unkraut inzwischen hüfthoch.

Was erschreckend aussieht, ist meistens an 2-3 Tagen erledigt. Vorausgesetzt, man fängt an und denkt nicht weiter drüber nach. Am Ende ist jede mühselige Tätigkeit ein stetiges Voranschreiten: Ein sich Bücken, Greifen, Herausziehen, Wegbringen und Aufsammeln, Furche für Furche…

Sicher, es ist kein sinnloses ackern. Wir werden belohnt mit kleinen und großen Knollen. Und ein Ende ist irgendwann absehbar.

Danach werden die Kartoffeln mit einem alten Traktor und Kartoffelroder aus der Erde gepflügt. Dies ist ein Familienevent der besonderen Art.

Schon früh am Morgen werden Kartoffelkörbe und Stiegen zusammengetragen. Der Traktor läuft warm und sorgt für die nötige Grundstimmung. Alle kommen und schnappen sich einen Eimer oder Korb und schon geht es los. Reihe für Reihe fliegen die Knollen aus der Erde. Bei der letzten Reihe müssen die Kinder ganz besonders aufpassen. Jetzt gilt es den Kokot* zu sehen, der als Behüter der Kartoffeln aus der letzten Furche flüchtet. Oma sieht ihn immer. Garantiert!

Einen Schnaps auf den Kokot! Zu guter Letzt wird auf den Kokot getrunken. Darauf, dass er die Kartoffeln beschützt hat und darauf, dass er im kommenden Jahr wieder kommt. Anschließend gibt es selbstgemachte Kartoffelpuffer bis alle platzen …

*Die Sorben/Wenden glaubten an Geister der Fruchtbarkeit und der Vegetation in der Gestalt eines Tieres. Dem Hahn, sorbisch „kokot“, sprachen sie Kräfte zu, die Ernte zu beeinflussen. War die Ernte beendet, versteckte sich der Hahn unter der letzten Garbe, um neue Kraft für die nächste Ernte zu sammeln. http://www.werben-im-spreewald.de/seite/161225/erntebräuche.html

 

Kürbissuppe

Sturm, Regen, Kälte: Das schreit förmlich nach einer heißen Suppe! Einer Herbst-Suppe hergestellt aus Zutaten direkt aus dem Gemüsegarten. Erntefrisch mit vielen Vitaminen und Mineralstoffen. Genau das Richtige, um die Immunabwehr anzukurbeln.

Suppengrün (Sellerie, Mohrrübe, Lauch, Petersilie)
Speisekürbis (Hokkaido, Muskatkürbis oder Pink Banana)
Kartoffeln
Milch
Majoran, Salz, (Ingwer)
Muskat

Das Suppengrün stammt bei mir frisch aus dem Garten und wird geputzt und klein geschnitten. Dazu kommen zu 2/3 Kürbis und 1/3 Kartoffeln in Würfeln. Das Gemüse wandert in einen großen Topf, der mit Wasser aufgefüllt wird, so dass die oberste Schicht gerade mit Wasser bedeckt ist. Anschließend Salz, etwas Muskat und Majoran zugeben. Ingwer in Scheiben, gibt der Suppe Schärfe und wärmt den Körper von innen. Wenn das Gemüse weich gekocht ist, gebe ich noch etwa 1/4l Milch hinzu und püriere oder Stampfe die Suppe. Je nach gewünschter Konsistenz, wird noch etwas Milch hinzugegeben. Zum Schluss mit Salz abschmecken.

Topping:

geröstete Kürbiskerne, Schmand oder Créme fraíche und feingeschnittene Petersilie

Dazu passt:

angebratenes Hackfleisch, Lachsstreifen oder heiße Würstchen

Schnelle Variante:

Statt des Suppengrüns eine fertige Gemüsebrühe verwenden.

Schwarze Holunderbeeren

Morgennebel steht auf den Wiesen. Es riecht schon ein wenig nach Herbst. Kraniche rufen in der Ferne. Pilze suchen oder Holunderbeeren pflücken? Die Kinder entscheiden sich für die Holunderbeeren. Schließlich gibt es dann heute noch leckeren Holundertee.

Wir suchen einen großen Korb, kleiden diesen mit altem Zeitungspapier aus und radeln los. Magisch glänzen die schwarzen Holunderbeeren an den Sträuchern. Es ist gar nicht so einfach komplett reife Dolden ausfindig zu machen. Aber die Kinder sind sehr schnell: Hier, dort und da drüben finden sie die schwarzen Beeren. Wir fahren weiter unsere Runde und bekommen tatsächlich den Korb voll. Prima gemacht.

Später zupfen wir die reifen Beeren von den Dolden. Unreife Beeren werden aussortiert. Aber wie ist das eigentlich? Sind Holunderbeeren giftig oder nicht? Tatsächlich sind die Beeren nicht für jedermann bekömmlich. Es gibt ältere und naturverbundene Menschen, die können Holunderbeeren auch roh essen. Ich rate es jedoch nicht. Die reifen Beeren enthalten zwar durchaus weniger Giftstoffe als unreife, allerdings sollte das keiner auf die Probe stellen. Schwere Magenbeschwerden und Erbrechen könnten die Folgen sein. Die Giftstoffe stecken in den Kernen und der Schale der Beeren und werden durch Erhitzen auf mindestens 80 °C unschädlich gemacht.


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Holunderbeeren stärken das Immunsystem im Herbst und Winter. Sie enthalten viel Vitamin C, Kalium und Eisen sowie Vitamin B.

Jetzt im Herbst verwende ich Holunderbeeren für gemischte Säfte oder Tee. Zudem konserviere ich die Beeren indem ich Gelee und Sirup herstelle. Man kann Holunderbeeren auch einfrieren und später verarbeiten.

Im Folgenden findet Ihr meine Rezepte für

Frischen Apfel-Holunder-Tee
Holunder-Saft, Holunder-Apfel-Gelee und Holunder-Sirup

Den Holunder-Sirup verwende ich im Winter als Zugabe in Tees, Joghurt oder verdünnt in Schorlen.

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Holunder-Saft

Die reifen Holunderbeeren von der Dolde zupfen und waschen. Dabei werden die unreifen oder vertrockneten Beeren aussortiert. Anschließend die Beeren mit ein wenig Wasser in einem großen Topf zum Kochen bringen und ca. 10 Minuten sprudelnd kochen lassen. Aufpassen, Holunderbeeren neigen zum Schäumen, wenn Sie gekocht werden. Anschließend die Holunderbeeren durch ein feines Sieb streichen und den Saft auffangen. Ich gieße zum Schluss etwas Saft nochmals durch das Sieb, um alles Gute aus den Beeren zu holen. Der Saft kann dann weiter zu Sirup oder Gelee verarbeitet werden.


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Holunder-Apfel-Gelee

350 ml Holunder-Saft
400 ml guter Apfelsaft
Saft von 1 Zitrone
Gelierzucker (2:1)

Holunder- und Apfel-Saft abmessen und mit dem Gelierzucker und einer Zitrone aufkochen lassen. Nach erfolgreicher Gelierprobe kann das Gelee in Gläser abgefüllt werden.

Holunder-Sirup

Der Holundersaft wird mit reichlich braunem Rohrzucker aufgekocht. Zitronensaft verfeinert den Geschmack. Auf einen Liter Holundersaft, rechne ich 500g Rohrzucker und den Saft von ca. 2 Zitronen.

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Palmkohl

Grünkohl kennt eigentlich jeder. Seit ich einen eigenen Garten habe, versuche ich Grünkohl anzubauen und spähe im Spätherbst immer neidisch über den Gartenzaun, wo prächtige Exemplare wachsen. Nicht zuletzt liegt mein Misserfolg auch daran, dass ich einen Acker bewirtschafte, den wir im Oktober pflügen. Somit müssten die Pflanzen spätestens zu diesem Zeitpunkt abgeerntet sein, was natürlich keinen Sinn macht. In den letzten Jahren kultiviere ich deshalb neben unserem Acker eine Beet-Fläche mit mehrjährigen Pflanzen wie Erdbeeren und Kräutern. Meine Versuche mit Grünkohl an dieser Stelle scheiterten allerdings an abgefressener Saat oder unterwühlten Pflanzen.

Im vergangenen Winter fiel mir ein sehr interessantes Buch in die Hände, „Kohl“ vom Kosmos Verlag. Dieses Buch beflügelte meinen Kohlanbau. Unter anderem las ich darin vom Palmkohl, der anders als Grünkohl keine Kälte benötigt. Palmkohl ist eine ursprüngliche Kohlart aus Italien. Er wird ziemlich groß und sieht zudem sehr dekorativ aus. Die Pflanzen gedeihen auch im Kübel. Die Blätter sind mild im Geschmack und können roh oder gegart gegessen werden. Zudem ist der Palmkohl, wie auch der Grünkohl, ein perfekter Vitamin- und Nährstoff-Lieferant.

Ein halbes Jahr später, wächst der Palmkohl in meinem Garten. Ich ernte die Blätter jedes Wochenende und freue mich über das satte Grün der Pflanzen.

Verwendung der Blätter

Die Mittelrippe wird aus den Blättern geschnitten. Das Blattgrün kann kleingeschnitten in Salaten oder im Smoothie verwendet werden. In Gemüsepfannen, Schmorgerichten und Eintöpfen passt der Palmkohl als Einlage. Mein Lieblingsrezept ist ein Palmkohl-Pesto.

Anbau

Palmkohl gibt es als Saatgut zu kaufen. Dieser kann ab April/Mai ins Beet ausgesät werden. Eine Anzucht unter Glas ist ab März möglich. Ich säe eine kleine Reihe von ca. 30-40 cm, ca 1-2cm tief. Achte darauf, dass die Saatkörner nicht zu dicht liegen, ein Abstand von 3cm ist zu empfehlen. Wenn die Pflanzen 10 – 15 cm groß sind, können sie auf freie Stellen im Beet oder im Kübel umgepflanzt werden.

Ernte

Sobald die Blätter groß genug sind, werden sie von unten abgebrochen oder geschnitten. Die oberen Blätter und das Herz bleiben stehen, damit die Pflanze immer nachwachsen kann. Palmkohl hält auch kältere Temperaturen gut aus. Selbst leichten Frost kann dem Palmkohl nichts anhaben. Den Winter übersteht die Pflanze jedoch selten.

Feinde

Die Kohlraupe mag den Palmkohl sehr gern. Das beste ökologischste Mittel ist das kontinuierliche Absammeln der Raupen. Die weiße Kohlfliege kann recht gut abgewaschen werden. Wer mit starkem Befall von Schädlingen rechnen muss, sollte den Anbau im Kübel in Hausnähe ausprobieren. Auch eine großzügige Verteilung der Pflanzen im Garten kann einen Ernteausfall minimieren.

Heute

Der Grünkohlanbau für den Winter funktioniert unterdessen sehr gut. Ich konnte im letzten Jahr, den ganzen Winter über bis in das Frühjahr hinein Grünkohl ernten. Dennoch bleibt der Palmkohl mein Favorit auf dem Speisezettel.

 

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Schopska-Salat

Freitags gehe ich gedanklich auf die Suche nach Gerichten für das Wochenende. Dabei nutze ich vor allem das Gemüse und Obst aus dem Garten. Oft passiert es zwar, dass ich kurzerhand meine Überlegungen über den Haufen werfe und etwas Neues kreiere. Aber das ist eine andere Geschichte. Heute fiel mir ein uraltes Gericht ein, welches wir zu Kindertagen oft gegessen haben: Den Schopska-Salat. Ich hatte ihn oft genug zubereitet, so dass ich genau weiß was hinein muss. Dennoch habe ich ihn erst einmal nachgeschlagen, da mir seine Herkunft völlig ungeläufig war. Der Schopska-Salat ist ein traditioneller Salat aus der Balkanküche. Genau genommen hat er seinen Ursprung in der bulgarischen Küche. Klingt logisch, da viele Zutaten auch in den südosteuropäischen Ländern zuhause sind.

Zutaten:

Gurke, Paprika, Tomate, Zwiebel
Salz, Pfeffer, Essig, Ölivenöl
ein Salzlaken-Käse

Das Gemüse und der Käse wird kleingewürfelt und mit Essig, Öl und Salz abgeschmeckt. Dazu passt ein Baguette oder Fladenbrot.

Heute würde ich den Salat mit ein paar gerösteten Kernen (Sonnenblumen-, Kürbis- und Cashew-Kernen) und ein wenig Basilikum anrichten. Wenn ich es mir recht überlege, könnte anstelle des Basilikums auch Rauke (Rucola) gut rein passen. Oder …

Da fällt mir die Pippi Langstrumpf ein: „Ich mach‘ mir die Welt
Widdewidde wie sie mir gefällt ….“

Rote Bete Hummus

Schon allein die Farbe erzeugt eine hohe Aufmerksamkeit. Geschmacklich passt dieser Hummus zu fast allem. Er ist mild, leicht süßlich aber auch scharf. Als Mitbringsel zur (Grill-)Party auf jeden Fall ein geeigneter Hingucker.

Rezept für ein größeres Glas

2-3 Rote Bete Knollen
400g gekochte weiße Bohnen oder Kichererbsen
1-2 Knoblauchzehen
1 Esslöffel Tahin (Sesammus)
Saft und Abrieb von einer Zitrone
2-3 Esslöffel Olivenöl
Frischer Koriander oder Petersilie
Salz

Die Rote Bete Knollen werden gewaschen und mit der Schale im Ganzen ca. eine halbe bis dreiviertel Stunde gar gekocht. Wenn Sie abgekühlt sind, lässt sich die Schale leicht abziehen. Der Rest ist kinderleicht. Alle Zutaten kleingeschnitten in den Mixer geben und pürieren. Am Ende wird mit Salz und Zitronensaft abgeschmeckt. In ein Glas gefüllt hält sich der Dipp 3-4 Tage im Kühlschrank.

Was säe ich im August?

Aktuell sind viele Gärtner mit dem Ernten und Verarbeiten beschäftigt. Auf einigen Beeten wird jetzt wieder Platz für Salate und Radieschen. Die schnellen Gemüsesorten, die uns schon im Frühjahr erfreuten, kehren nun wieder zurück. Satzweise können jetzt wieder Spinat, Speiserüben, Salate und Radieschen gesät werden. Auch Rote Beete dürfen noch in die Erde, wenn sie als kleine Kugeln samt Blattwerk Verwendung finden. Verpflanzter Kohlrabi und ausgesäter Mangold wächst auch bei kühlen Temperaturen weiter. Ein Winterbeet für Feldsalat sollte vorbereitet und bestellt werden. Für die Kräuterecke liefern Rauke und Petersilie bis in den Herbst frisches Grün. Seit einigen Jahren stelle ich mein Frühbeet auch als „Spätbeet“ auf. Dort hinein säe ich im September Schnittsalate und Radieschen, die im Spätherbst und milden Wintern immer wieder frische grüne Blättchen liefern.

Dazu passt: Spinat, Radieschen, Petersilie, Kohlrabi

Blumenkohlsalat

Plötzlich stehen da zwei riesige Blumenkohlköpfe im Garten. Und jetzt? Mitten im Sommer? Klare Sache, es gibt Blumenkohlsalat. Ich esse den Blumenkohl zwar auch ganz gern roh. Da dies aber nicht jedermanns Sache ist, gibt es heute das Basisrezept:

1 Blumenkohl
¼ Liter vom Kochwasser
1 Zwiebel
2-3 Esslöffel Öl
heller Obstessig
Salz, Pfeffer, wer mag etwas Zucker o.ä.

Mein Blumenkohl kam direkt vom Garten in die Küche. Er knackte so frisch, selbst beim Kleinschneiden mit dem Messer. Es war pure Freude.

Den Blumenkohl in kleine Röschen teilen und mit Salzwasser bedeckt kurz garen. Etwas von der Brühe für das Dressing auffangen, ca. ¼ Liter. Hinzu kommen kleingeschnittene Zwiebeln, ein neutrales Öl, heller Obstessig, Salz und Pfeffer. Wer es süßsauer mag, süßt das Dressing noch etwas. Danach die abgegossenen und noch bissfesten Blumenkohlröschen mit dem Dressing mischen und etwas ziehen lassen. So habt ihr ein perfektes Abendessen. Der Salat passt zu Gegrilltem oder kann für die Mittagspause im Büro am nächsten Tag mitgenommen werden. Sofern noch etwas übrig ist. 😉

Urlaub für den Garten

Die Urlaubszeit ist für Gärtnerinnen und Gärtner eine stressige Zeit. Vor dem Urlaub müssen unzählige Dinge im Garten erledigt werden. Ernten werden verarbeitet, Kräuter getrocknet, Unkraut gezupft und die Folgesaaten ausgebracht. Im Urlaub selbst schielt die Gärtnerin oder der Gärtner dann unentwegt über jeden Gartenzaun und bewertet die Kunst der anderen. Sammelt Ideen und Anregungen sowie Samen und vielleicht sogar Stecklinge. Denkt mit Sorge an verpasste Ernten und sucht auf Wochenmärkten nach Gemüse, welches ansatzweise so schmeckt wie das Eigene aus dem heimischen Garten.

Im gepflegten Garten zuhause geht es derzeit eher ruhig zu. Alle Pflanzen genießen die Ruhe und können sich nach Herzenslust entfalten. Besonders jene Pflanzen, die vorher eher verdrängt und vernichtet wurden, haben jetzt die Chance zu wuchern und ihre Samen großzügig zu verteilen. Raupen und Schnecken werden endlich satt, Wühlmäuse und Maulwurfsgrillen können ungestört wühlen und untergraben was das Zeug hält. In Windeseile verwandeln sie den geplanten, angelegten, gehegten und gepflegten Garten in ein Biotop. Flora, Fauna und das Wetter übernehmen die Regie.

Das Resultat: der Urlauber kehrt nach zwei oder drei Wochen zurück und erkennt seinen Garten nicht wieder.

Ich nenne unseren Garten von da an liebevoll „meine grüne Hölle“. Denn bis zum ersten Frost wird es dies vorerst bleiben. Auf dem Acker schießt das Unkraut in die Höhe. Seit einigen Jahren wuchert jeden Sommer ein Hirsegras, welches kaum aufzuhalten ist. Besonders wohl fühlt es sich zwischen den Kartoffeln. Aber auch die Sonnenblumen erklimmen jetzt die 3 Meter Marken und die Stangenbohnen sowie der Mais lassen mich jetzt ziemlich klein aussehen. Blumenbeete mit Zinnien, Kosmen und Dahlien erreichen ebenfalls locker Höhen von 1,50 Metern. Es wird räumlich im Garten.

Trotz gemulchter Wege, sind diese nur schwer wiederzufinden. Auf der Suche nach dem Gemüse, entdecke ich großartiges. Blumenkohlköpfe, Brokkoli, Weißkohl und Rotkohl sind in den gut 14 Tagen groß gewachsen. Versteckt finden sich wahre Schönheiten, fertig um geerntet zu werden. Ähnlich wie bei Frau Holle müssen nun erst einmal die reifen Früchte von Beet. Aber schön der Reihe nach. Wir wollen die Urlaubsidylle noch eine Weile beibehalten.

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