Selbstversorgung ohne viel Fläche – Wie du mit Mini-Hochbeet, Mischkultur & Wildkräutern auch im kleinen Garten autark lebst

Ein Gastbeitrag von Ing. Matthias Jünger, MBA, garden-shop.at | 05.06.2025

Foto: Unsplash | Susan (Lewis) Penix (2024)

Neulich habe ich gelesen, dass der durchschnittliche Garten in Österreich gerade einmal 286 m² misst. Und ehrlich gesagt – viele Gärten, die ich kenne, sind noch kleiner. Ein bisschen Rasen, ein paar Stauden, vielleicht ein Hochbeet. Und trotzdem wächst in genau diesen kleinen grünen Oasen oft mehr als man denkt. Es braucht nämlich nicht unbedingt ein riesiges Grundstück, um selbst angebautes Gemüse zu ernten, frische Wildkräuter zu sammeln oder sich ein Stück Unabhängigkeit zurückzuholen. Die Sehnsucht nach Selbstversorgung im kleinen Garten ist real – und sie ist machbar.

Ich selbst habe mit einem alten Mini-Hochbeet angefangen, das mein Onkel aus Restholz zusammengezimmert hat. Keine 60 Zentimeter hoch, keine zwei Meter lang. Damals dachte ich: „Was soll da schon wachsen?“ Heute weiß ich, dass die Mischung aus durchdachter Mischkultur, ein paar wilden Helfern wie Giersch oder Vogelmiere und der richtigen Portion Neugier mehr bringt als viele glauben. In diesem Beitrag zeige ich dir, wie auch du mit wenig Fläche richtig viel herausholen kannst – ganz ohne Stress und mit einer großen Portion Freude.

Mini-Hochbeete: Kompakt, clever, ertragreich

Mein erstes Mini-Hochbeet war ehrlich gesagt eher ein Provisorium. Vier alte Holzbretter, ein paar Schrauben und viel Optimismus. Ich hatte keine Ahnung von Schichtaufbau oder Drainage. Aber irgendwie wuchs da trotzdem was. Salat, Radieschen, ein paar Erdbeeren. Und mit jeder Saison habe ich dazugelernt: Ein Hochbeet muss nicht riesig sein, um richtig viel abzuwerfen. Gerade wenn der Platz begrenzt ist, lohnt sich diese kompakte Form des Gemüseanbaus – weil sie flexibel ist, rückenfreundlich und durch die Höhe auch noch deutlich ertragreicher als ein klassisches Bodenbeet.

Foto: Matthias Jünger (2024)

Was ich am Mini-Hochbeet liebe? Du kannst es fast überall unterbringen – auf der Terrasse, im Vorgarten, ja selbst auf einem größeren Balkon. Durch die kontrollierte Befüllung hast du direkten Einfluss auf die Bodenqualität. Und genau das macht es so effizient. Wenn du dich an eine gute Anleitung hältst, kannst du deine Pflanzen optimal mit Nährstoffen versorgen – und Unkraut hat’s schwer. Ich habe mittlerweile ein zweites Hochbeet im Einsatz, diesmal mit besserem Holz, durchdachtem Aufbau und sogar einer Abdeckung für Frühjahrsanzuchten.

Kleiner Tipp aus Erfahrung: Denk unbedingt in Etappen. Du musst nicht sofort alles perfekt machen. Starte mit einem Beet, das zu deinem Alltag passt. Ich schichte heute meine Hochbeete mit einer Mischung aus Ästen, Kompost und Erde, so wie man es klassisch kennt – aber ich mixe auch gern mal Wildkräutersamen dazwischen oder stecke einen Ring Knoblauch in die Ecken. Wenig Fläche? Kein Problem. Wenn du smart planst, erntest du über Monate hinweg – und das auf unter zwei Quadratmetern.

Mit Mischkultur zum Maximum: Beetpartner mit Köpfchen

Wenn ich eins über die Jahre gelernt habe, dann das: Pflanzen sind Teamspieler. Manche können sich riechen – andere nicht. Und genau das ist der Zauber der Mischkultur. Ich habe früher gedacht, Mischkultur sei nur was für Profis mit endloser Fläche. Aber die Wahrheit ist: Gerade im kleinen Garten entfaltet sie ihre volle Stärke. Denn wer Platz sparen will, braucht kluge Kombinationen. Und ich verspreche dir, sobald du das Prinzip verstanden hast, wird dein Beet nie wieder einheitlich aussehen.

Bei mir wachsen inzwischen Karotten neben Zwiebeln, Salat unter Tomaten und Tagetes als Duftbarriere gegen ungebetene Gäste. Ich schau dabei immer mal wieder in die Mischkultur Übersicht und entdecke neue Konstellationen. Das Schöne ist: Die richtige Nachbarschaft sorgt nicht nur für weniger Schädlinge, sondern auch für gesündere Pflanzen und bessere Erträge. Es ist ein bisschen wie WG-Leben im Beet – mit klaren Regeln, aber auch Platz für Experimente.

Übrigens: Ich hatte mal den Fehler gemacht, Kohlrabi und Erdbeeren zusammen in ein Mini-Beet zu setzen. Sah hübsch aus, war aber ein Reinfall – die Erdbeeren mickerten und der Kohlrabi ging durch die Decke. Seitdem bin ich vorsichtiger und schau nicht nur auf Platz, sondern auch auf Vorlieben: Licht, Wasser, Wurzelraum. Mit der Zeit kriegt man ein Gefühl dafür. Und irgendwann spürt man fast, ob zwei Pflanzen sich mögen – oder lieber Abstand halten sollten.

Wildkräuter nutzen statt zupfen: Selbstversorgung für Faule

Früher hab ich jedes Fitzelchen Giersch rausgerupft, als wär’s der Feind. Heute streue ich ihn absichtlich ins Beet. Klingt verrückt? Ist aber pure Selbstversorgung – und zwar ohne Aufwand. Viele Wildkräuter wie Vogelmiere, Gänseblümchen, Brennnessel oder eben Giersch sind nicht nur essbar, sondern regelrechte Nährstoffbomben. Und das Beste: Sie wachsen auch dort, wo anderes längst aufgegeben hat. Zwischen Pflasterritzen, am Beetrand oder in der Ecke, wo nie jemand gießt.

Foto: Unsplash | OPPO Find X5 Pro (2022)

Mittlerweile habe ich sogar meine eigene kleine „Wildecke“. Dort lasse ich bewusst wachsen, was sich von selbst ansiedelt. Das ist nicht nur gut für Bienen und Co., sondern auch für meine Küche. Ein Wildkräuterpesto aus Vogelmiere und Löwenzahn schmeckt herrlich nussig – und kostet keinen Cent. Selbstversorgung im kleinen Garten heißt eben nicht immer, dass alles gepflanzt werden muss. Manchmal reicht es, genauer hinzuschauen – und sich mit der Natur zu verbünden, statt gegen sie zu arbeiten.

Wilde Stadtgärten und urbane Möglichkeiten

Ich weiß noch, wie ich in Köln bei einer Freundin auf dem Dach ihrer WG stand – zwischen Sonnenliegen, alten Paletten und einem wackeligen Hochbeet aus Europaletten. Und mittendrin: Mangold, Tomaten, Radieschen, sogar ein kleiner Pfirsichbaum im Topf! Das war mein Aha-Moment. Selbstversorgung im kleinen Garten? Geht auch in der Großstadt, zwischen Betonwänden und Straßenlärm. Seitdem denke ich: Es braucht keinen klassischen Garten – nur ein bisschen Kreativität und Lust am Ausprobieren.

Besonders spannend finde ich, wie viele urbane Gärtner:innen ihre Flächen miteinander teilen. In Gemeinschaftsgärten, Hinterhöfen oder über Nachbarschaftsinitiativen entstehen Mini-Oasen voller Vielfalt. Ich habe mal ein Projekt besucht, bei dem zehn Haushalte ihre Gärten geöffnet haben – jeder mit einem anderen Fokus: einer mit Beerensträuchern, einer mit Kräutern, einer mit Salaten. Ein bisschen wie Tauschbörse in Beetform. Auch vertikale Systeme mit Kisten, Taschen oder Paletten funktionieren super, wenn der Platz knapp ist.

Video 1: SelfBio – Gemüse mitten in der Großstadt anbauen und viel Ernten. Selbstversorgung und Urban Gardening in Köln | YouTube (2023)

Was brauche ich wirklich? Fläche, Zeit, Know-how

„Reicht das überhaupt?“ Diese Frage höre ich ständig – und hab sie mir selbst oft gestellt. Die gute Nachricht: Du brauchst weder einen halben Hektar noch ein Gewächshaus oder zehn freie Stunden pro Woche. Laut einer Einschätzung der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung(2) ist schon mit 50 bis 100 m² ein beachtlicher Teil des Gemüsebedarfs einer Familie abdeckbar – bei guter Planung sogar mehr. Und eine Untersuchung von nachhaltigleben.ch(1) zeigt: Wer Mischkultur nutzt, regelmäßig erntet und saisonal denkt, kann selbst auf kleinen Flächen große Erfolge feiern.

Ich habe meinen eigenen Bedarf über die Jahre eingeschätzt – mit einem Mix aus Bauchgefühl, Beobachtung und kleinen Fehlern. Zucchini waren bei mir ein Totalausfall (die wollten mehr Platz, als ich hatte), aber Pflücksalat, Radieschen und Kräuter liefen wie am Schnürchen. Wenn du komplett autark leben willst, brauchst du pro Person grob 160 Quadratmeter Anbaufläche – das ist so der grobe Richtwert. Aber für eine gute Teilversorgung reichen oft schon 60 bis 80 m² völlig aus. Entscheidend ist dabei, wie intensiv du dein Beet nutzt, was du anbaust und wie viel du später einmachen, lagern oder direkt frisch essen möchtest(3). Aber ganz ehrlich? Fang einfach an. Die Erfahrung kommt mit jedem Beet, jedem Rückschlag – und jeder Ernte.

Dein Garten – dein Beitrag zur Selbstversorgung

 Foto: Unsplash | Waleed Baloch (2025)

Du musst nicht gleich in den Selbstversorger-Olymp aufsteigen, um einen Unterschied zu machen. Schon ein paar Hochbeetkästen, etwas Mischkultur-Know-how und ein bisschen wilde Neugier können richtig viel bewirken. Jeder kleine Garten, jede Balkonkräuterecke ist ein Schritt in Richtung Unabhängigkeit – und irgendwie auch ein Statement: „Ich kann das selbst.“ Es geht nicht darum, perfekt zu sein. Es geht darum, anzufangen, auszuprobieren, dazuzulernen. Und dabei zu entdecken, was dir wirklich schmeckt – und was einfach nicht wachsen will (bei mir bis heute: Auberginen, aber das ist eine andere Geschichte).

Also, egal ob du erst ein paar Pflücksalate anbaust oder schon den dritten Eimer Kompost umschichtest – du bist auf dem richtigen Weg. Mach dein eigenes Ding draus. Und wenn du magst, erzähl in den Kommentaren, wie deine Selbstversorgung im kleinen Garten aussieht. Welche Tricks hast du gelernt? Was hat dich überrascht? Ich bin gespannt – und andere sicher auch.

Quellen

Garden Shop (2025): Wie groß muss ein Selbstversorger Garten sein? https://www.garden-shop.at/selbstversorger-garten/wie-gross-garten/

Carpe Media GmbH (o. J.): Trend Selbstversorger: Wie man auf wenig Platz viel anbauen kann. Nachhaltigleben.ch. https://www.nachhaltigleben.ch/food/selbstversorger-wie-man-auf-wenig-platz-moeglichst-viel-anbaut-3087

Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (2023): So gelingt die Selbstversorgung aus dem eigenen Garten. https://www.ble.de/SharedDocs/Pressemitteilungen/DE/2023/230309_Eigener_Garten.html


Kurzporträt des Autors

Matthias Jünger gärtnert mit Herz und Händen – am liebsten auf kleinem Raum. Als Betreiber von Garden-Shop.at hat er täglich mit Erde, Samen und Ideen zu tun – und glaubt fest daran, dass wahre Selbstversorgung nicht mit der Gartengröße beginnt, sondern mit der Entscheidung, loszulegen. Angefangen hat bei ihm alles mit einem alten Balkonkasten, etwas Pflücksalat und seinem Sohn Noah, der beim ersten Ernten über beide Backen gestrahlt hat. Seitdem ist viel gewachsen – nicht nur im Beet, sondern auch im Kopf.

Heute steht Matthias für eine alltagstaugliche, bodenständige Form der Selbstversorgung, die weder dogmatisch noch kompliziert ist. In seinen Texten verbindet er persönliche Anekdoten mit praktischen Tipps, teilt Erfolge und Fehler gleichermaßen – immer mit einem offenen Blick für das, was auch auf wenigen Quadratmetern möglich ist. Ob Mini-Hochbeet, Mischkultur oder Wildkräuter in der Hofecke: Für ihn beginnt das echte Leben mit Erde an den Fingern, Sonne im Gesicht – und der Freude, etwas selbst wachsen zu sehen.


Aktuelle Beiträge

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An apple a day: Vitalisierende Grüne-Wildkräuter-Smoothies

Nicht nur ein Apfel am Tag trägt zur gesunden Ernährung bei, auch Grüne Smoothies mit wertvollen Wildkräutern und Blattgrün aus dem Selbstversorgergarten fördern Gesundheit und Wohlbefinden.

Gerade jetzt im zeitigen Frühjahr sprießen die essbaren Wildpflanzen im Verhältnis zum Kulturgemüse sehr viel schneller und üppiger. Beide sind enorm nährstoffreich und liefern Energie und Power für einen aktiven Start in den Frühling.

Dank der Permakultur in meinem Garten wachsen beide, Kulturgemüse und Wildkräuter, direkt beieinander. Kurze Wege also, um schnell die Zutaten für einen leckeren Wildkräuter-Smoothie zu sammeln.

Mögliches Blattgrün aus dem Selbstversorgergarten im zeitigen Frühjahr:

  • Blattkohl (verschiedene Grünkohl-Sorten, Winteranbau)
  • frische Spinatblätter (Herbstaussaat)
  • Kräuter aus dem Kräutergarten (z.B. Pimpinelle)
  • nachgewachsenes Möhrenlaub

Erste Wildkräuter aus dem Selbstversorgergarten

  • junge Löwenzahn-Blätter (später auch Knospen- und Löwenzahn-Blüten)
  • Gänseblümchen-Blüten und -Blätter
  • Giersch
  • erste zarte Blätter der Schafgarbe
  • rote Taubnessel
  • jede Menge üppig wachsende Vogelmiere

Rezept für einen vitalisierenden Frühlings-Smoothie für 2 Portionen

  • 1–2 Handvoll Blattgrün (Kulturgemüse)
  • 1–2 Handvoll essbare Wildpflanzen
  • 1 kleiner Apfel
  • 1 kleine Banane oder 1/2 Mango
  • etwas Zitronensaft
  • ein kleines Stück Ingwer

Die Zutaten werden zusammen mit 200 bis 300 ml kaltem Wasser cremig gemixt.

Sammle nur Wildkräuter, die du auch wirklich kennst. Welche Wildkräuter du im heimischen Garten anbauen und verwenden kannst, lernst du bei einem meiner Heilkräuter-Führungen direkt im Selbstversorgergarten im Spreewald.

Wildkräuter im eigenen Garten: Gesundheitliche Vorteile

Egal ob ergänzend zum Kulturgemüse oder als primäre Nährstoffquelle, Wildkräuter können wertvolle gesundheitliche Vorteile bieten. Sie stärken das Immunsystem und unterstützen den Körper bei der Abwehr von Krankheiten. Sie sind reich an Vitaminen, Mineralstoffen und Antioxidantien.

Vogelmiere enthält beispielsweise viel Vitamin C und Eisen, was für die Blutbildung und den Energiestoffwechsel wichtig ist.

Giersch gilt als Gärtnerschreck und wird meist mit allen Mitteln bekämpft. Dabei hat er entzündungshemmende Eigenschaften und kann bei Gelenkbeschwerden und Rheuma lindernd wirken. Sein Geschmack erinnert an Petersilie oder Sellerie und kann ebenso in der Küche verwendet werden.

Löwenzahn ist ziemlich bitter. Aber genau diese Bitterstoffe benötigt der Körper um zu entgiften und die Verdauung in Schwung zu bringen. Er unterstützt die Leber sowie die Darmgesundheit.

Gänseblümchen liefern fast das ganze Jahr über leckere Blüten und Blätter. Sie sind voller Mineralstoffe und Vitamine, die das Immunsystem stärken. Zudem wird das Gänseblümchen bei Erkältungskrankheiten heilkundlich eingesetzt, da es schleimlösend wirkt.

Es sind aber auch die Ballaststoffe und sekundären Pflanzenstoffe, die Wildkräuter zu einem wertvollen Lebensmittel machen. Zusammen mit einem Apfel und anderen reifem Obst sowie wertvollem Blattgemüse aus dem Garten passen essbare Wildpflanzen prima in jede bewusste Ernährung.

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Weitere Rezepte mit Wildkräutern

Weitere Beiträge

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Wildkräuter Smoothie: Energy-Kick im Frühling

Frühjahrs-Müdigkeit, Antriebslosigkeit oder vielleicht sogar eine allergiegeplagte Triefnase? Nutze die Kraft des Frühlings, um all dem zu entgehen. Mit einem frischen grünen Wildkräuter Smoothie füllst du deine Nährstoffspeicher schnell wieder auf. Der grüne Energy-Kick lässt dich leichter aus einem Tief herauskommen und hilft, dass müde Knochen wieder Fahrt aufnehmen.

Zutaten für einen grünen Wildkräuter Smoothie

Was ist so besonders an einem grünen Wildkräuter Smoothie?

Gerade im Frühling sind wir ausgezehrt von den langen Wintermonaten. Frische grüne Kost war lange Zeit eher Mangelware. Jetzt ab April können wir wieder aus dem Vollen schöpfen. Die Wildkräuter sind die ersten, die uns wertvolles frisches Grün liefern. Sie sind schneller als jedes im Freiland wachsende Kulturgemüse und enthalten wesentlich mehr Vitamine und Mineralstoffe. 

Wildkräuter richtig sammeln

Wildkräuter wachsen auf unberührten Wiesen, im Wald oder am Waldrand. Du findest sie aber auch in deinem Garten oder auf Streuobstwiesen. Am leichtesten zu erkennen sind Löwenzahn, Giersch, Gänseblümchen und Schafgarbe. Auch etwas Sauerampfer oder Vogelmiere sind ideale Wildkräuter für einen Smoothie. Sammle nur Kräuter, die du zu 100% identifizieren kannst. Achte auf Verunreinigungen und meide Straßenränder oder Sammelstellen, wo viele Hundebesitzer mit ihren Vierbeinern vorbeikommen.

Idealerweise pflückst du deine Wildkräuter jeden Tag frisch. Du kannst sie aber auch in einer Frischhaltedose im Kühlschrank einige Tage aufbewahren.

Die richtige Kombination aus Wildkräutern und Kulturgemüse 

Wenn du das erste Mal Wildkräuter integrieren willst, starte mit einer kleinen Menge: beispielsweise drei Löwenzahnblättchen oder ein paar Gänseblümchen. Löwenzahn schmeckt bitter und regt die Verdauungssäfte an. Er ist ein ideales Kraut für eine Frühjahrskur. Das Gänseblümchen kann ebenfalls zur Reinigung verwendet werden. Es stärkt und gibt Widerstandskraft. 

Nutze mildes Kulturgemüse wie beispielsweise Spinat oder Römersalat für Hauptanteil in deinen Smoothie. Auch milde neue Blattkohlblätter können den Grünanteil deines Smoothies ergänzen. Du kannst die Blütentriebe deiner Kohlpflanzen, erste Blätter von Radieschen oder Möhrengrün verwenden.

Rezept für einen grünen Wildkräuter Smoothie

ergibt gut 1 Liter 

  • 2-3 Hände voll Spinat
  • 1 Hand voll Blattkohl oder frische Triebspitzen vom Kohl
  • etwas Grün von Karotten oder Radieschenblätter
  • 1-2 Hände voll Wildkräuter (Giersch, Löwenzahn, Gänseblümchen, Sauerampfer, Schafgarbe oder Vogelmiere)
  • 1 Banane oder Mango
  • 1-2 Äpfel
  • 1 reife Birne
  • 1 Scheibe Zitrone (unbehandelt)
  • 500 ml Wasser

Gib zuerst das Grün kleingeschnitten in deinen Mixer. Anschließend füllst du das Obst hinzu. Anfänger beginnen mit einem Anteil von 50% grünen Blättern und 50% Obst. Ist dir das zu süß, kannst du deinen Smoothie mit 70% Blattgrün und 30% Obst mixen. Füge kaltes Wasser hinzu und mixe deinen Smoothie cremig.

Den Smoothie kannst du im Kühlschrank bis zu zwei Tage aufbewahren. Ich mixe meinen Smoothie beispielsweise nachmittags oder abends und hebe mir die Hälfte to go zum Frühstück auf.

Abwechslung von Wildkräutern und Kulturgemüse

Um viele verschiedene Nährstoffe aufnehmen zu können, ist es wichtig die Wildkräuter zu wechseln. Optimal sind 1 bis 3 Wildkräuter-Sorten pro Smoothie. Beim nächsten Smoothie kannst du gern andere Wildkräuter ausprobieren. Auch beim Blattgemüse solltest du auf möglichst viel Abwechslung sorgen. Je abwechslungsreicher du dich ernährst, desto besser kannst du deine Vitalstoffspeicher auffüllen.

Andererseits sollte dein Smoothie nicht zu viele verschiedene Zutaten enthalten. Konzentriere dich auf 1-3 Sorten Blattgrün aus Kulturgemüse und 1-3 Sorten Wildkräuter. Genieße den Smoothie langsam und achtsam. Wenn du den Smoothie nicht kauen oder langsam einspeicheln kannst, verwende einen Löffel und iss den Smoothie als Smoothie-Bowl.

Ein großes Glas Grüner Smoothie entspricht einer kompletten Mahlzeit. Idealerweise nimmst du den Smoothie auf leerem Magen zu dir.

Wildkräuter kennenlernen

Hast du Interesse, einige einfache heimische Wildkräuter im eigenen Garten kennenzulernen oder in deinem Garten zu integrieren? Ich biete Garten Rundgänge durch meinen Selbstversorgergarten an. Kulturgemüse und Wildkräuter wachsen bei mir zusammen und werden gleichermaßen genutzt. 

Kräutertee mischen

Draußen waren es heute frostige -2 bis -5 Grad. Eine dünne Schneedecke bedeckt den Garten. Es ist Zeit die vielen getrockneten Kräuter zu sortieren, zu beschriften und Teemischungen zu kreieren.

Den ganzen Sommer über pflücke ich die verschiedenen Blüten und Blätter. Das meiste stammt aus meinem Garten, einige Wildkräuter sammle ich auf den Wiesen rings um unseren Hof.

Meine Lieblingsblüten sind: Kornblumen, Ringelblumen, Malve, Gänseblümchen, Lavendel und roter Klee. Dazu gesellen sich für meinen Blüten-Haustee Johannisbeer- und Brombeerblätter, Minze und Zitronenmelisse

In einer anderen Teemischung kombiniere ich Minze, Zitronenmelisse, Johannisbeer- und Brombeerblätter, Giersch, Gänseblümchen, Zitronenverbene und Kornblumen.

Wenn eine Erklärung mit Halsschmerzen im Anflug ist gibt es Zitronenmelisse, Kamille, Salbei, Gundermann, roter Klee und Minze

Ich mische nicht alle Kräuter. Viele verwende ich gern pur. Zum Beispiel meine Zitronenverbene oder Orangenverbene. Alle Heilkräuter bleiben einzeln: Thymian, Holunderblüten, Kamille, Fenchel, Schafgarbe, Brennnessel, die weiße Taubnessel, Pfefferminze und Spitzwegerich.

Für eine fruchtige Note stehen getrocknete Apfelschalen und Hagebutten im Schrank. Sanddorn- und Holundersaft runden das Getränkeangebot ab.

Der Winter kann kommen, ich und meine Familie sind versorgt!

Aktuelle Beiträge

Kohlrabi-Salat mit Wildkräutern

Die ersten Wildkräuter wachsen ab Ende Februar / Anfang März. Löwenzahnblättchen, Sauerampfer, Gänseblümchen, Giersch und Vogelmiere sowie kleine Blättchen der Schafgarbe finden sich im Garten auf der Wiese oder an geschützten Stellen wie Zäune, Hecken oder Hauswänden. Für meinen Kohlrabi-Salat sammelte ich zwei Hände voll.

  • 2-3 Kohlrabi
  • 2 Hände voll Wildkräuter
  • Petersilie
  • 1/2 Zitrone oder ein guter Obstessig
  • ein halber Becher Saure Sahne (alternativ Joghurt, pflanzliche Sahne)
  • Zucker und Salz

Den Kohlrabi schälen und raspeln. Die kleinen zarten Blättchen vom Kohlrabi können ebenfalls kleingeschnitten mit in den Salat. Die Wildkräuter und Petersilie klein hacken. Aus der Sahne oder dem Natur-Joghurt (pflanzliche Alternativen: Soja oder Hafersahne bzw. Joghurt), Zitronensaft, Zucker und Salz ein Dressing bereiten und alles gut mischen. Schmeckt herrlich frisch.

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Wildkräuter-Butter

Langsam wird es grün. Die ersten zarten Blättchen schieben sich scheinbar mühelos durch den vorfrühlingshaften noch kalten Boden. Die Sonne lockt und das frische, wilde Grün wächst von Tag zu Tag.  Noch muss ein wenig gesucht werden, aber für Wildkräuterbutter könnte es am kommenden Wochenende schon reichen.

Giersch, Löwenzahn, Vogelmiere, Sauerampfer, Schafgarbe, rote Taubnessel und Gundermann dazu ein halbes Stück Butter oder 250g Margarine sowie ein wenig Salz mehr braucht es nicht. Die Kräuter gut durch hacken und zur zimmerwarmen Butter/Margarine geben. Etwas salzen und mit einer Gabel gut mischen. Dazu passt natürlich am besten ein frisch gebackenes Brot.

Weitere Rezepte mit Wildkräutern: Kohlrabisalat mit Wildkräutern

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