Mulch im Gemüsebeet: Wie sinnvoll ist Pappe wirklich?

Ein neues Beet anzulegen, ist nicht schwer. Lerne im folgenden Beitrag, wie du unfruchtbares Land in blühende Oasen verwandelst ohne den Einsatz von Pappe, Folie und Co.

Oft werden in Videos oder Kurzanleitungen irreführende Praktiken zum Anlegen eines Beetes dargestellt. Diese schnell-gezauberten Beete sind meistens weder nachhaltig noch ökologisch sinnvoll.
Lerne, wie du mit organischem Mulchmaterial, ohne Einsatz von Pappe und Folien eine gesundes Permakultur Beet anlegst und deinen Gartenboden gezielt förderst.

Ein üppiger Garten lebt von nachhaltigen Kreisläufen
Ein üppiger Garten lebt von nachhaltigen Kreisläufen

Schluss mit Pappe und Co: Was braucht ein Gemüsebeet wirklich?

Im Permakultur-Garten arbeiten wir mit natürlichen Materialien, die uns direkt zur Verfügung stehen. Wie in einem großen Wirtschaftskreislauf wird alles verwendet, was bereits Vorort vorhanden ist. Bestenfalls wird nichts von außen zugefügt und es entsteht kein Abfall, der extra entsorgt werden muss. Das ist nicht nur kostengünstig, sondern schont die Umwelt und vor allem spart es wertvolle Zeit.

Um ein neues Beet anzulegen oder eine unfruchtbare Stelle im Garten zu einem üppig wachsen Beet zu verwandeln, brauchst du:

  • Reichlich organisches Material jeglicher Art
  • Kompost- oder Gartenerde
  • Arbeitskraft und Kreativität
  • Zeit, Dinge auch mal ruhen zu lassen
  • Optional: Material für eine Umrandung

Was du nicht benötigst:

  • Pappe
  • Gekaufte Hochbeet-Konstruktionen
  • Gekaufte Gartenerde aus dem Baumarkt
  • Metallgitter gegen Nagetiere
  • Unkrautvlies oder andere Folien, die eingebaut werden

Pappe ist, auch wenn sie nicht bedruckt ist, hochgradig belastet mit vielen giftigen Dingen, die wir nicht in unserem Garten, unserem Boden bzw. in unserem Gemüse haben wollen. Wenn du Biogemüse oder Kräuter ernten möchtest, solltest du Pappe einfach nicht verwenden. Denke auch an die vielen Bodenlebewesen, die im Prinzip deine Mitarbeiter im Garten sind und diese Pappe zerkleinern und verdauen würden.

Auch gekaufte Hochbeet-Systeme sind nicht erforderlich. Sie sehen zwar im Moment der Anschaffung schön aus, passen vielleicht auch optisch gut ins Gartenkonzept, sind aber auf Dauer kein Erfolgsrezept. Der aufwendige Bau, die Unterhaltung und Wartung eines Hochbeetes entspricht nicht dem Ernte-Ergebnis.

Garten- bzw. Komposterde aus dem Baumarkt oder von einer Kompostieranlage würde ich ebenfalls nicht verwenden. Diese Erden sind quasi tot. Sie werden stark erhitzt, um Keime und Samen zu vernichten. Es sind aber auch keine Bodenlebewesen mehr vorhanden. Zudem kann dir niemand sagen, was genau da vorher kompostiert wurde. Du weißt beispielsweise nicht, ob mit Pestiziden behandelte Pflanzen oder Baumschnitt zum Kompostieren gebracht wurden.
Frage stattdessen in Gärtnereien, beim Nachbarn oder anderen naturnahen Gärtnern nach Komposterde.

In einem naturnahen Garten gehören alle Arten von Lebewesen. Auch solche, die wir Schädlinge nennen wie beispielsweise: Mäuse, andere Nagetiere oder Schnecken. Diese Tiere mit Metallgitter, Plastik oder Metall-Barrieren fernzuhalten zu wollen, ist meistens aussichtslos. Nach meinen Erfahrungen bringen weniger Schutzmaßnahmen, dafür aber ein gesunder Boden und Mischkultur mehr Ruhe ins Gartenleben. Es muss sich ein Gleichgewicht einstellen, das von allein funktioniert.

Das Gleiche gilt für Unkrautvlies oder Abdeckfolien. Diese Materialien enthalten Mikroplastik und Mikrofasern, die sich mit der Zeit lösen und in den Boden bzw. ins Grundwasser gelangen. Sie halten zudem nur für einen gewissen Zeitraum ungeliebte Kräuter fern.


Ich habe nach vielen Jahren im Garten erkannt, dass ich mit der Natur – nicht gegen die Natur – arbeiten muss. Das erleichtert vieles und schont die Nerven.


Die Beetvorbereitung im Permakulturgarten richtet sich danach ob gesät oder gepflanzt wird. Gemulcht wird wenn die Pflanzen groß genug sind.

Das Sammeln von Baumaterialien

Egal welches Beet du anlegen möchtest, es ist sinnvoll eine Art Umrandung einzuplanen. Das können Bretter, Baumstämme oder auch Feld- bzw. Dachsteine sein. Praktisch ist eine Umrandung immer dann, wenn das Beet von Rasen umgeben ist.

Für Hügelbeete oder Hochbeete benötigst du zudem Füllmaterial. Das kann Baumschnitt, Laub, Grassoden oder altes Heu sein. Lege dir in deinem Garten eine Kompostecke an, wo du genau solche Dinge lagerst.

Komposterde ist der Gamechanger im Garten. Er entwickelt sich quasi fast von allein. Einzig was du zu tun hast, ist Garten- und Küchenabfälle zu sammeln.

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Mulch als Beet-Abdeckung und permanente Düngung des Bodens

Ich verwende in der Regel Gartenabfälle, Wildkräuter und frischen Wiesenschnitt zum Mulchen. Auch Brennnessel- und Giersch-Rückschnitte eignen sich prima. Mein Ziel ist es, den Boden permanent mit grünem Mulch zu bedecken.

Die Vorteile des Mulchens im Naturgarten sind:

  • Schutz gegen Austrocknung des Bodens
  • Düngung des Bodens
  • Rückgabe der Nährstoffe
  • Unterdrückung des Beikrauts
  • Aufbau und Unterstützung der Bodenlebewesen
  • Weniger Schäden durch Schädlinge

Nicht geeignete Mulch-Materialien für deine Gemüsebeete

Ich verwende keinen reinen Grasschnitt als Mulch auf dem Beet. Reines Gras sollte immer zusammen mit anderen Pflanzenmaterialien als Mulch verwendet werden. Wiesenschnitt beispielsweise enthält viele Kräuter wie: Klee, Wiesenblumen, Giersch oder Schafgarbe. Dieses kann als Mulch verwendet werden, solange es nicht voller reifer Samen ist.

Mulch in Form von Wiesenheu würde ich aufgrund der vielen Samen nicht für ein Beet verwenden. Eine Ausnahme stellt ein Heu-Beet dar.

Stroh ist auch keine gute Abdeckung für ein nachhaltiges Gemüsebeet. Stroh deckt zwar den Boden ab. Es verrottet jedoch nicht so gut und ist eher nährstoffarm. Besser wäre ein Mix aus frischen Gartenabfällen, Wiesenkräutern und Stroh.

Herbstlaub kann eine gute Mulch-Schicht abgeben. Allerdings kommt es auf die Art des Laubes an. Kastanien-, Eichen- oder Walnusslaub sind beispielsweise nicht geeignet. Bestenfalls mischst du dein Laub mit Wiesenschnitt oder anderen Gartenabfällen.

Pappe, Unkrautvlies und Abdeckfolien sind kein geeignetes Mulchmaterial. Alles, was nicht organischen Ursprungs ist und aus der industriellen Verarbeitung kommt, hat in einem ökologischen Gartenboden nichts zu suchen.

Hügelbeete sind leicht zu bauen und haben eine Haltbarkeit von 4-6 Jahren.
Hügelbeete sind leicht zu bauen und haben eine Haltbarkeit von 4-6 Jahren.

Ein Permakultur Beet nachhaltig anlegen

Bevor du das Beet anlegst, überlege dir genau, welchen Standort du wählst. Ideal ist ein halbschattiger Platz für den allgemeinen Gemüseanbau. Für sonnige und schattige Plätze solltest du nur ausgewählte Pflanzen einsetzen, die sich auf den jeweiligen Standorten wohlfühlen.

Als zweiten Schritt untersuchst du den Boden. Hast du bereits Gartenboden vor dir, ist alles prima. Solltest du zu lehmigen, sandigen oder steinigen Boden vor dir haben, eignen sich Hügelbeete oder kleinere Hochbeete. Beginne mit einem Humusaufbau durch das Aufschichten verschiedenster organischer Materialien und Gartenerde.

Ist deine Beetfläche stark ver(un)krautet? Giersch, Quecke, Brennnessel oder gar wilde Brombeere können einem das Leben schwer machen. In diesen Fällen würde ich auf Hochbeete setzen. Zwar ist die Gefahr des Durchwachsens vorhanden, dennoch kann einfacher gegengesteuert werden.

Hast du dein Beet, für deinen Standort und die vorherrschenden Bedingungen gewählt, kannst du mit dem Bau oder der Bodenbearbeitung starten. Die Größe des Beetes richtet sich nach dem Platzangebot. Zudem solltest du darauf achten, dass du überall bequem zum Bearbeiten, Ernten und Gießen ran kommen kannst.

Egal ob Hügelbeet, Hochbeet oder ein ganz normales ebenerdiges Beet. Die Pflanzerde sollte zu Beginn leicht humos sein. Dazu mischst du unter deine normale Gartenerde frischen gesiebten Kompost. Je nachdem wie reichhaltig deine Gartenerde ist, desto mehr oder weniger Kompost benötigst du. Keinesfalls pflanzt und säest du dein Gemüse in pure Komposterde (Ausnahmen können Starkzehrer wie Kürbis, Zucchini oder Tomaten sein).

Wenn du Pflanzen direkt aussäen möchtest, wartest du mit dem Mulchen, bis die Pflänzchen deutlich zu erkennen sind. Pflanzt du direkt Gemüsepflanzen in dein neues Beet, solltest du sofort mit dem Mulchen beginnen.

Mischkulturen und Mulch förden den Bodenaufbau
Mischkulturen und Mulch förden den Bodenaufbau

Die Vielfalt im Beet macht’s: Mischkultur statt Einheitsbrei

Monokulturen sind in der Regel nicht optimal für den Boden. Sie laugen ihn einseitig aus. Wenn du dein Beet lange humos und ertragreich erhalten möchtest, setzt du auf Mischkultur und einem bunten Mulch-Mix.

Verschiedene Pflanzen gehen miteinander Symbiosen ein. Sie können Schädlinge abwehren, Nährstoffe zur Verfügung stellen oder Schatten spenden. Besonders Kräuter zwischen Gemüsekulturen bringen Vorteile. Meistens passt zusammen, was auch zusammen gegessen wird:

  • Gurken und Dill
  • Salat und Petersilie
  • Tomaten und Basilikum

Generell können verschiedene Kulturen miteinander kombiniert werden. Selten passen verschiedene Gemüsesorten nicht zueinander. Sie sollten sich natürlich nicht behindern, den Platz wegnehmen, überwuchern oder die Feuchtigkeit übermäßig entziehen.

Nutze Ringelblumen, Tagetes und Kapuzinerkresse als Lückenfüller. Diese Blumen halten viele Schädlinge fern und unterstützen deine Gemüsepflanzen beim Wachsen.

Deiner Kreativität sind keine Grenzen gesetzt. Nutze alles, was du hast, um aktiv einen gesunden Boden zu erschaffen. Du kannst mit organischem Mulchmaterial ungeliebtes Unkraut unterdrücken, die Artenvielfalt stärken und Schädlinge in Schach halten. Pappe als Mulchmaterial oder Baumaterial für Gemüsebeete sind ein No-Go im naturnahen, ökologischem Garten.

Führungen im Permakultur-Garten

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Schatten pflanzen

Das Weiterleben zweier Hügelbeete

Vor 5 Jahren legte ich mein erstes Hügelbeet an. Es folgte bald darauf ein zweites Hügelbeet direkt daneben. Beide Hügelbeete stehen komplett in der Sonne. Was in der Nebensaison gut ist, kann im Sommer zum Desaster werden. Trotz guter Mulch-Schicht und wärmeliebenden Pflanzen, ist im Hochsommer auf den Hügelbeeten nicht viel los. Die Hügelbeete erwärmen sich dann so stark, dass das aktive Bodenleben nachlässt. Ohne dauerhafte Bewässerung trocknet ein Hügelbeet sehr schnell aus.
Jetzt, nach gut 5 Jahren, ist die Erde der ersten Hügelbeete verbraucht. Die Hügel sind mit der Zeit zusammengefallen. Eine neue Humusschicht konnte sich aufgrund der Trockenheit nicht aufbauen.

1. Hügelbeet im 1. Sommer

Der letzte Sommer, mit seinen heißen und trockenen Tagen, brachte mich oft zum Grübeln. Wie gestalte ich meinen Garten hitzeresistent? Wo kann ich angenehme Ecken schaffen, in denen sich Mensch, Tier und Pflanzen auch in heißen Sommern wohlfühlen können? Ich selbst meide die Sonne. Unser Hund kennt die kühlsten Plätze im Garten. Beide treffen wir uns unter den großen schattigen Bäumen.

Schatten muss her. Und das zügig. Meine seit 2 Jahren wachsende Permakultur-Hecke benötigt noch eine ganze Weile, ehe sie viel Schatten spendet. Große Bäume hatte ich damals nicht integriert. Dennoch sind ein halbhoher Klarapfel- und Birnbaum sowie ein paar selbstgezogene Pfirsichbäume schon heute gute kleine Schattenspender. Auf der anderen Seite meines Gemüse-Ackers wächst seit einigen Jahren eine Traubenkirsche zu einem stattlichen Baum. Zusammen mit Nachbars Walnussbaum und ein paar Fichten spenden sie im Sommer wohligen Schatten.  Auf den Rasenflächen und auf der Obstbaumwiese ziehen seit vielen Jahren immer mehr neue Obstbäume ein. Bis diese richtig viel Schatten spenden können, vergehen noch mindestens 10 Jahre.

Pflaumenbaum mit begrünter Baumscheibe

Für noch mehr Schatten im Gemüsegarten suchte ich nach schnellwachsenden und nutzbringenden Bäumen. Ich interessierte mich zunehmend für Maulbeerbäume. Im Frühjahr erstand ich bereits einen kleinen weißen Maulbeerbaum. Die schwarzen und roten Sorten waren erst im Sommer/Herbst wieder lieferbar. Maulbeerbäume können groß und alt werden. Sie wachsen recht zügig und benötigen etwas Platz. Alle Pflanzenteile sind nutzbar. Sie können ohne weiteres zurückgeschnitten werden und spenden viel Schatten. Der einzige Knackpunkt ist die Frosthärte. Der schwarze Maulbeerbaum benötigt es etwas wärmer, die weißen und roten Maulbeerbäume halten auch frostige Temperaturen gut aus.

Ich entschied mich, für einen schwarzen und einen roten Maulbeerbaum als zukünftige neue Schattenspender.

Als die beiden langersehnten Bäumchen im Herbst eintrafen, gab es noch keinen genauen Plan. Ich wusste nur, dass ich aus den zwei Hügelbeeten eine Schatteninsel kreieren wollte. Ein neuer ökologischer Schutzraum soll heranwachsen.

Zwei Hügelbeete gezeichnet von einem heißen Sommer.

Die Schatteninsel entsteht

Die Hügelbeete räumte ich ab. Noch vorhandene Kräuterstauden setzte ich auf andere Beete um. Auf einem Teil des ersten Hügelbeetes wachsen Teefenchel, Bergthymian, Winterheckenzwiebel, Wilde Rauke und Salbei sowie ein paar Minzen. Dieser Teil sollte bleiben. Die Erdbeerpflanzen kamen vorsorglich in eine Wanne.

Über die Jahre hatten sich auch allerlei Wildkräuter dazugesellt. Diese wollte ich allerdings erst einmal entfernen. Die meisten kommen eh bald wieder. Somit holte ich jede Menge Wurzeln des Johanniskrauts, der Schafgarbe und des Sauerampfers aus der Erde. Nachdem alle Wurzeln entfernt waren, legte ich die Größe des neuen Schattenbeetes fest. Die Gesamtfläche wuchs um 1/3 an und wurde mit den bisherigen Begrenzungssteinen markiert. Die Rasenfläche, die jetzt zum neuen Schattenbeet gehören sollte, bekam eine Abdeckung aus unbedrucktem Karton. Die Pappe soll das durchwachsen von Wurzelbeikräutern verhindern. Anschließend verteilte ich die Erde der Hügelbeete auf die gesamte Fläche. Das grobe Pflanzenmaterial aus dem Inneren der Hügelbeete hatte sich bereits vollständig zersetzt. Die Erde mischte ich mit etlichen Schubkarrenladungen voll Komposterde.

Vorbereitete Pflanzfläche

Der Pflanzen-Einzug

Was pflanzt man auf eine Schatteninsel, die in den kommenden Jahren noch gar keinen Schatten sehen wird? Als aller erstes platzierte ich die zwei Maulbeerbäumchen im Süden der Insel. Sie stehen für große Bäume recht dicht nebeneinander. Sie sollen aber auch später eine Einheit gegen die starke Sonneneinstrahlung bilden. Maulbeerbäume können im übrigen auch als Hecken gepflanzt werden. Sie sind recht schnittverträglich und treiben schnell wieder aus.

Die Kräuterstauden des 1. Hügelbeetes bleiben.

Was in meinem Garten noch fehlt, sind Sommerhimbeeren. Vor etlichen Jahren hatten wir eine lange Hecke mit Brombeeren, Sommer- und Herbsthimbeeren sowie Tayberrys. Diese Hecke lieferte uns viele Jahre guten Ertrag. Irgendwann wurden die Pflanzen jedoch alle krank und gingen ein. Somit pausierten wir mit den süß-sauren Früchten. Vor einigen Jahren pflanzte ich geschenkte Herbsthimbeeren unter den großen Traubenkirschbaum. Diese Pflanzen wachsen gut und freuen sich über den Schatten. Sie sind zu einem kleinen Himbeerwald zusammengewachsen. Ableger dieser Himbeeren wanderten schon in die Permakultur-Hecke.
Neue Brombeerpflanzen kultivieren wir seit 3-5 Jahren ebenfalls an einer andere Stelle im Garten. Die Pflanzen stehen zwar auch sonnig, haben aber einen feuchteren Wiesenplatz erhalten und wachsen großartig.
Jetzt soll es auch wieder Sommerhimbeeren geben. Auf meine Schatteninsel ziehen 6 neue Pflanzen ein. Dazu kommen 6 Tayberry-Pflanzen. Die stacheligen Gesellen pflanzte ich in einer Doppelreihe in den zuküftigen Schattenbereich der Insel. Ich ließ Platz für ein Spalier, falls dies nötig wird. Aufgrund der warmen und trocknen Sommer glaube ich jedoch nicht, dass die Pflanzen sehr hoch wachsen. Ich würde sie lieber natürlich wachsen lassen wollen, statt anzubinden.
Des Weiteren zog ein Aronia-Strauch sowie zwei kleine Stauden des ewigen Kohls ein. Der Aronia-Strauch steht eher sonnig. Der ewige Kohl wird etwas Schatten durch den Aronia-Strauch bekommen.

Beerenstark

Ich liebe alle meine vielen Beerensträucher. Wenn ich im Frühjahr die Beerensträucher verschneide, stecke ich immer ein paar Stecklinge in die Erde. In diesem Jahr sind ausnahmslos alle Stecklinge zu kleinen Sträuchern gewachsen. Diese sollen im neuen Schattenbeet ein Zuhause bekommen. Die größeren, wahrscheinlich Josta- und schwarze Johannisbeeren, pflanzte ich zusammen in zwei Reihen, als kleine Hecken. Die kleineren, eher die roten Johannisbeersträucher, pflanzte ich an den Rand, in den Schatten der Himbeeren. Diese können hier wachsen mit der Option in 1 bis 2 Jahren noch einmal umzuziehen.

16 Johannisbeer-Stecklinge aus dem Frühling

Immer noch nicht genug? Nein, ich hatte noch 63 Erdbeerpflanzen in einer Wanne stehen. Diese Stauden waren zwar schon älter und auch nicht besonders kräftig, dennoch entschied ich mich, diese auf der Sonnenseite vor die Maulbeerbäume zu pflanzen. Quasi als Bodendecker. Sie können dort Ableger wachsen lassen und die Fläche begrünen.

Mulchabdeckung mit frischem Wiesenschnitt

Woher kommt der Schatten?

In den nächsten Jahren steht dieses Beet in der prallen Sonne. Der wichtigste Schutz gegen Austrocknung ist eine gute Mulch-Schicht, quasi der Schatten für den Boden. Auf unserer Streuobstwiese mähten wir höher gewachsene Wiesen-Flächen mit einer Sense ab. Dieser Wiesenschnitt ist eine sehr gute Abdeckung. Nachdem die Bäume und Sträucher sowie die Erdbeeren gut mit Wasser versorgt waren, kam eine großzügige Schicht Wiesenschnitt auf die Erde und um die Pflanzen. Die Mulch-Schicht aus Gräsern und Wildkräutern beschattet den Boden und damit die Wurzeln der Pflanzen. Sie trägt zum Nährstoffkreislauf bei und versorgt kleine Bodenlebewesen, die das Düngen übernehmen. Übrig gebliebene Ziegelsteine integrierte ich als Trittsteine um den Boden zu schützen. Der Boden soll auch neben den Pflanzen locker und aktiv bleiben. Es wird nicht ausbleiben, dass noch weitere bodenbedeckende Pflanzen Einzug halten.

Die Bewässerung

In den ersten Jahren wird eine Bewässerung in den trockenen Zeiten nötig sein. Je nachdem, wie schnell die Maulbeerbäume wachsen und Schatten bzw. Halbschatten spenden, wird der Wasserbedarf mit den Jahren geringer werden. Ein dichter Pflanzenbewuchs und eine gute Mulch-Schicht verringern ebenfalls den Anteil des Gießwassers.

Im Gegensatz zu den Hügelbeeten, kann das Gießwasser jetzt direkt in die Gießränder gegossen werden. Jede Pflanze hat unter der Mulchschicht einen Gießrand aus Erde erhalten. Dies verhindert, dass das Wasser wegläuft. Bei Hügelbeeten läuft das meiste Wasser den Hügel hinab. Eine Durchwässerung in heißen Sommern ist fast unmöglich, auch mit einer dicken Mulchschicht nicht. In der Folge entwickeln die Pflanzen keine starken Wurzeln und bleiben kleinwüchsig.

Steht ein Hügelbeet im Schatten oder Halbschatten bleibt die Erde nach dem Wässern wesentlich länger feucht.

Kälteschutz im Winter

Maulbeerbäume sind wärmeliebende Pflanzen. Sie erhalten im Winter eine großzügige Mulch-Abdeckung aus Laub. Sollte es sehr kalt werden, schützen in den ersten Jahren auch Jutesäcke oder Bastmatten die empfindlichen Pflanzen. Sind die Bäume gut angewachsen benötigen sie den Kälteschutz nicht mehr.

Maulbeeren

Bis es soweit ist, hoffe ich auf Himbeeren, Johannisbeeren und Erdbeeren. Maulbeerbäume tragen recht schnell erste Früchte. Wenn sie einmal groß sind, reifen die Maulbeeren nicht alle auf einmal sondern nach und nach. Das heißt, sie fallen bei Genussreife vom Baum und können genascht werden. Ich freue mich aber auch schon den Vögeln zuzusehen, wie sie im lichten Schatten sitzen und die süßen Früchte stibitzen.

Maulbeerbaum – eher Busch als Baum
Die Seitentriebe bleiben erst einmal stehen. Vielleicht nützen Sie als Stecklinge in den kommenden Jahren. Der Maulbeerbaum soll eher einen höheren Stamm bekommen.

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Hügelbeete

Mitten im schönsten Frühling

Plötzlich sind alle Pflanzen und Tiere wieder da. Es summt und wächst unaufhörlich. Die Tage sind länger, die Sonne hat Kraft und sorgt zusammen mit dem abwechselnden Regen für ein üppiges Grün. Wenn im Mai die Temperaturen über 15 Grad Celsius klettern ist die Welt jenseits der Städte und des Asphalts geschäftiger als manch einem lieb ist. Und dennoch lädt diese wundervolle umtriebige Natur einen ein zu verweilen, still zu sitzen, zu lauschen und zu zusehen was die übrigen Erdenbewohner für Energien in sich haben.

Platz zum Entspannen und Beobachten

Im Garten gibt es jetzt gut zu tun. Der Vorfrühling ist vorbei. Auf den ersten Beeten wird schon wieder abgeerntet.
Das Frühbeet beispielsweise, muss abgedeckt werden, da sonst die Pflanzen verbrennen. Der Schnittsalat schießt (geht in die Blüte über) und wird bitter. Der Spinat im Freiland zeigt erste Blütenstände und wird demnächst als Mulchmaterial seine letzte Bestimmung finden. Die größeren Radieschen werden nach und nach geerntet und machen somit Platz im Möhrenbeet. (Radieschen als Markierungssaat, Möhrchen verziehen).

Erste Gemüsebeete

Im Folienzelt wird es jetzt mitunter richtig warm. Die Salate müssen hier ebenfalls bald geerntet werden. Umso mehr Platz die noch verbleibenen Salatköpfe haben, umso besser können sie mit der Feuchtigkeit umgehen und abtrocknen. Anderenfalls fangen sie an von innen zu faulen. Der nach und nach freiwerdende Platz wird von den Gurken benötigt, die jetzt jeden Tag zusehends wachsen.

Gurkenpflanzen einkürzen.

Damit die Gurkenpflanzen nicht nur einen Trieb, sondern im Laufe der Zeit viele Triebe mit noch mehr Gurken austreiben, knipst man den Hauptrieb ab, wenn er knapp 1 m lang ist. Ob Gurken eine Rankhilfe bekommen sollten oder nicht, richtet sich danach, wo sie wachsen. In meinem Folienzelt wird es im Sommer mitunter sehr warm, wenn nicht brütend heiß. Wenn es an mehreren Tagen über 30 Grad Celsius warm ist, verbrennen die rankenden Triebe der Gurkenpflanzen. Triebe, die auf dem Boden wachsen, halten diese Extremtemperaturen besser aus. Wer für ein gleichmäßiges Klima sorgen kann, der sollte seinen Gurken eine Rankhilfe geben. Die Gurken faulen dann nicht so schnell und können einen größeren Raum in Anspruch nehmen.

Sommergemüse pflanzen

Paprika und andere wärmeliebende Sommergemüse können jetzt ins Freie gepflanzt werden. Windgeschützt stehen junge Gemüsepflanzen am liebsten.

Frisches Mulchmaterial

Abgeernteter, schießender Salat und ausgewachsener Spinat sowie das sprießende Unkraut nutze ich für eine Gründüngung und schützende Mulchschicht auf den Gemüsebeeten. Auf meinen Wegen bringe ich eine Schicht Rasenschnitt aus. Dies minimiert das Unkraut. Im Laufe des Jahres verrottet der Rasenschnitt und trägt damit zur Verbesserung des Bodens bei.

Salatvielfalt

Die ersten Kopfsalate reifen. Die letzten Pflück- und Schnittsalate aus dem geschützten Anbau unter Glas und Folie müssen jetzt abgeerntet werden. Freilandsalat wächst jetzt schneller als einem lieb ist.

Wilde Ackerveilchen im Erdbeerbeet

Lasst wachsen …

Was wächst, das wächst. Nach diesem Motto lasse ich viele Pflanzen in meinem Garten ihren selbstgewählten Raum. Vieles wächst wild und somit treu jedes Jahr neu, auch ohne mein Zutun. Dill, Borretsch, Kamille, Ringelblumen, Korn- und Mohnblumen, Ackerveilchen, wilde Petunien, Bienenfreund und Sonnenblumen kommen immer wieder und dürfen bleiben. Manche Pflanzen verpflanze ich an für mich günstigere Stellen, wenn etwas überhandnimmt, wird ausgedünnt.

Wem die Hände, der Rücken und die Knie vom stundenlangen jäten, pflanzen und säen wehtun, der sollte sich dann und wann ein Plätzchen suchen und die Natur genießen …

Hinter unserer Obstbaumwiese im Spreewald

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Anfang Mai 2019

Der Frost schlägt zurück

Frostschäden an einer Kartoffelpflanze

Der Frost, die Eisheiligen, die Natur … allesamt unberechenbar. Generell gilt: Frostempfindliche Pflanzen sollten erst nach Mitte Mai ins Freie gepflanzt werden.
Dazu gehören Bohnen, Tomaten, Gurken, Zucchini, Kürbis, Mais, Basilikum und weitere wärmeliebende Pflanzen.

Die meisten Pflanzen überstehen späte Nachtfröste unbeschadet. Allerdings sind alle blühenden Obststräucher und -bäume besonders gefährdet. Ich hatte meine Erdbeeren doppelt mit Vliese abgedeckt. Das hat geholfen.
Selbstausgetriebenen Kartoffeln sind, wie auf dem Foto zu sehen, oberirdisch erfroren. Sie treiben von unten wieder neu aus. Es dauert dann nur etwas länger und die Pflanze ist geschwächt.
Leider sind auch einzelne Johannisbeeren erfroren. Dies kann man daran erkennen, dass entweder die Blüten braun sind bzw. die schon kleinen Beeren milchig aussehen. Mehr ist in diesem Jahr (bisher) noch nicht erfroren.

Mehr zum Thema Frostschäden


Der Spargel wächst

grüner Spargel frisch mit Mulchmaterial bedeckt

Damit die Spargelbeete nicht so „nackt“ der Sonne ausgesetzt sind und das (Un)kraut sich weniger ausbreitet, sind die Spargelbeete mit einer Mulchschicht aus Brennessel und nichtblühendem Wiesengras bedeckt worden. Ich hoffe, dass die Stärke der Brennessel in den Boden übergeht und dem Spargel ordentlich Kraft gibt.

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Saftig grüner Spinat

der Erste ist der Beste

Schon im März ausgesäter Spinat ist jetzt erntereif. Zuerst pflücke ich einzelne Blätter, später kann die Pflanze über dem Herzen abgeschnitten werden. Sie treibt dann noch einmal neu aus. Blüten werden herausgebrochen. Wenn die Pflanzen ausgewachsen sind, dienen sie als Mulchmaterial.

Mehr zum Spinat / Schnelle Ernteerfolge mit Spinat / Spinat zu Pasta


Kopfsalate

Kopfsalate benötigen ausreichend Platz

Um einen schönen Kopfsalat zu ernten sollte man den kleinen Pflanzen ausreichend Platz geben. Salate mögen es luftig, sonst faulen sie von außen oder sogar von innen heraus. Ich ziehe meine Pflanzen selber. Die Aussaat und Pflanzung sollte gestaffelt werden, wer will schon 10 Salatköpfe hintereinander essen.

Wenn doch mal mehrere Salatköpfe gleichzeitig wachsen, kann das eine oder andere Köpfchen auch schon mal eher geerntet werden oder man lässt einen Kopf zur Saatgutgewinnung bis zur Blüte und darüber hinaus wachsen.


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Sommer-Weißkohl

zeitiger Weißkohl

Einen zarten Sommer-Weißkohl erhält man bei zeitiger Aussaat Anfang April. Die Setzlinge können ab Mitte April ins Freie. Ich verwende das gleiche Saatgut, wie für den Herbst-Anbau. Im Sommer geernteter Weißkohl schmeckt saftig, zart und eignet sich besonders für Rohkostsalate.


Kamille braucht Platz

Kamille kurz vor dem ersten Aufblühen

Kamille sät sich in meinem Garten von allein aus. Einige Stauden lasse ich mit genügend Platz zum Entfalten stehen. Auf humosen Boden werden daraus stattliche Pflanzen, die immer und immer wieder neue Blüten produzieren. An sonnigen trockenen Vormittagen können die Blüten zum Trocknen gepflückt werden.


Die ersten Sommer-Blumen

Ringelblume

Die ersten Sommerblumen recken sich der Sonne entgegen. Meine erste Blüte auf dem Acker ist diese Ringelblume. Selbstausgesamt und verpflanzt. Eigentlich entscheidet die Kornblume das Rennen für sich. Das strahlende Gelb hat in diesem Jahr gewonnen.


Versteckt

Traubenhyazinthen

Ein ebenfalls schönes Blau zeigen die Traubenhyazinthen. In diesem Bild versteckt sich eine meiner Gartenkrallen … kaum zu glauben, wie schnell es wieder grün wird und ich mein Werkzeug suchen muss. 🙂

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