Es ist schon super erdend Kartoffeln aus der Erde zu holen. Viel besser und befreiender ist, die frei werdende Fläche zu bearbeiten und der aufsteigenden Kreativität freien Lauf zu lassen.
Wie groß wird das Beet? Was kann ich ansäen oder pflanzen? Braucht die Erde Ruhe oder ist sie fit für eine neue Runde? Was soll kommendes Frühjahr auf diese Fläche?
Fragen über Fragen durchkreuzen mein Gehirn, während ich harke, Wege trete und wieder harke. Mein Plan entsteht beim Arbeiten. Meistens fügt sich eins zum anderen, ohne Aufwand, Skizze oder fette Fruchtfolgetabellen.
Die Erde ist nicht überall gleich gut. Das erkenne ich an der Feuchtigkeit, den Regenwürmern und anderen Krabbeltieren. Ist die Erde eher sandig oder fein krümelig?
Flächen, deren Boden weniger Kraft hat, gönne ich Gründünger und im Winter eine Schicht Mulch. Die meisten Flächen waren so voller Leben, dass ich direkt pflanzen und säen konnte.
Der Herbst ist da, viel zu schnell hat er den Sommer abgelöst. Einige Bäume und Sträucher lassen schon ihre Blätter fallen und ziehen sich zurück. Andere strotzen noch vor grünem Laub.
Dass es jetzt kühler geworden ist, empfinde ich als Wohltat. Meine Herbst- und Winteraussaaten finden endlich gute Bedingungen. Das auf den Beeten wachsende Gemüse kann sich von der Sommerhitze erholen.
Und ja, es steht jetzt vermehrt Herbstgemüse auf dem Speisezettel. Mein erster herbstlicher Rohkostsalat besteht aus:
Ich bereite gern abends Rohkostsalate vor. Zum Teil können diese am kommenden Tag mitgenommen oder schnell mit anderem frischen Gemüse oder Blattsalaten gegessen werden.
Zubereitung
Rote Beete, Möhren, Äpfel und Roter Rettich säubere ich nur und schneide unschöne Stellen heraus. Anschließend kommen sie grob zerkleinert in die Küchenmaschine (S-Messer). Das Wurzelgemüse wird gut zerkleinert. Im Anschluss kommen die Blätter der Roten Beete, schöne Möhrenblätter, Petersilie und der, von der Mittelrippe gezupfte Grünkohl ebenfalls in die Küchenmaschine. Auch hier zerkleinere ich die Blätter vorher grob, den Rest übernimmt die Maschine.
In einer Schüssel mische ich anschließend alle Zutaten. Der Rohkostsalat kann gleich gegessen oder 1–2 Tage im Kühlschrank aufbewahrt werden. Er ist eine prima Ergänzung zur Salatbowl oder als gesunde Mahlzeit.
Dieser belebende Salat ist trotz der herbstlichen Zutaten dennoch leicht und frisch. Er mobilisiert und vitalisiert quasi von innen. Wer es herbstlicher mag, kann noch gehackte Walnüsse darüber geben.
Während unsere Kartoffeln noch unter dem Unkraut schlummern und „auskühlen“, wie Generationen vor uns sagten, fallen Birnen und Äpfel von den Bäumen. Pfirsiche werden reif. Brom- und Himbeeren wollen gepflückt werden und die Tomatenpflanzen brechen vor der Last vieler reifer Tomaten fast zusammen. Es wird eingekocht. Der Dampfentsafter bleibt gleich auf dem Herd stehen. Obst wird gedörrt. Viel ist zu tun…
Der Blumenkohl versteckt sich unter seinen Blättern bis er reif ist. Dann öffnet er seine Blätter und zeigt sich mit stolz. Einen erntereifen Blumenkohl erkennt man an geschlossenen, hellen Röschen. Umso älter ein Blumenkohl ist, desto dunkler wird er. Sollte ein Blumenkohl bereits braune Stellen haben, ist der optimale Erntezeitpunkt vorbei.
Die Erntezeit kann verlängert werden, indem man größere Blätter so einknickt, dass sie den Kohl wieder bedecken.
Brokkoli-Pflanzen treiben immer wieder kleinere Röschen nach, wenn sie fleißig geerntet werden. Der Blütenstand eines stehen gebliebenen Brokkolis lockt jetzt im Spätsommer zahlreiche Insekten an und hat eine wunderschöne gelbe Farbe.
Die Roten Palmen machen ihrem Namen alle Ehre. Sie wachsen in den Himmel. Ein echter Hingucker.
Vorfreude: Der Rosenkohl setzt bereits kleine Röschen an. Rosenkohl wächst in den Blattachsen. Oft sieht man Pflanzen deren Blätter abgeschnitten werden. Bei mir bleiben die Blätter dran. Die Röschen wachsen auch so.
In diesem Jahr hatte ich nur einen Weißkohlkopf und dieser ist im Urlaub geschossen. Um so mehr freue ich mich auf diese Spitzkohlköpfe. Bin gespannt wie groß diese noch werden.
Jedes Jahr staune ich über wunderschöne, große Wirsingköpfe. Wirsing ist sehr leicht anzubauen und benötigt nicht viel außer Platz und Geduld.
Zwiebeln sollten gut abgetrocknet sein, bevor sie zum Einlagern geerntet werden. Sie werden zu kleinen Bündeln gebunden an einen luftig-trockenen Platz aufgehangen. So halten sie bis ins kommende Jahr. Zwiebeln müssen frostsicher und trocken eingelagert werden.
Im August ist es Zeit, neue Erdbeerpflanzen zu pflanzen. Entweder nutzt man eigene Ableger der älteren Pflanzen, die jetzt erste Wurzeln bilden oder kauft sich neue. Ich musste mir neue Pflanzen kaufen, um einen neuen Sortenmix zu erhalten. Das zweite Hügelbeet wurde weiter bepflanzt. Meine eigenen Ableger wechseln ebenfalls auf das Hügelbeet wenn es etwas kühler und nasser wird.
Die Aussaaten für den Herbst gehen auf und erfordern jetzt mehr Aufmerksamkeit. Hier gilt es das Unkraut zu entfernen und bei zu trockenem Wetter die jungen Pflanzen feucht zu halten.
Ich hatte im Juli folgende Nachkulturen ausgesät: Herbstrüben, Rote Beete, Radieschen, Rukola, Spinat, verschiedene Salate, Asia-Salate, Buschbohnen, Petersilie und Lauchzwiebel, Wintersalate, späte Möhren und Winterrettich.
Im August können noch Pflück- und Schnitt-Salate ausgesät werden. Ebenso wie Radieschen, Rukola, schnell wachsende Blattkohlsorten wie Bremer Scheerkohl oder Rübstiel.
Spinat und Rapunzelsalat keimen jetzt besser, da es Nachts schon wieder kühler wird.
Die Erntekörbe sind jeden Tag voll. Einerseits eine schöne Sache. Es ist allerings auch harte Arbeit die Vorratskammer(n) zu füllen. Bei mir schwingt zusätzlich auch immer ein wenig Wehmut mit. Der späte August und der nahende September läuten schon ein wenig den Wechsel vom Sommer in den Herbst und damit die dunkle Jahreszeit ein. Nutzen wir die letzten warmen Tage, um für den Herbst und Winter Gemüse auf den frei werdenden Flächen anzubauen. Bei einem milden Herbst bzw. Winter kann so noch bis zum Jahreswechsel frisches grünes Gemüse geerntet werden.
Mein Selbstversorgergarten hat immer etwas für eine komplette Mahlzeit zu bieten. Jetzt im Herbst ist der Erntekorb bunt gemischt. Viele Gemüsesorten können lange draußen bleiben und werden frisch nach Bedarf geerntet.
Heute soll es eine Gemüsesuppe geben. Wenn die Blätter von den Bäumen fallen und es draußen ungemütlich wird, tut eine bunte Gemüsesuppe richtig gut. Kommt mit in den Garten, wir gehen ernten:
Frischer Lauch darf in keinem Gemüseeintopf fehlen. Der Lauch bleibt ziemlich lange auf den Beeten. Er kann durchweg geerntet werden. Erst wenn es ernsthaft kalt wird, ziehe ich die Stangen vorsichtig aus dem Boden. Es ist sinnvoll dies an einem trockenen Tag zu machen, sonst ist dies eine ziemlich glitschig, matschige Angelegenheit. Eingeschlagen in Erde, beispielsweise in einem Gewächshaus oder Folienzelt, kann der Lauch noch ein wenig draußen bleiben. Wer auf Nummer sicher gehen möchte, putzt seinen geernteten Lauch und schneidet ihn klein. Anschließend wird er portionsweise für den Winter und das kommende Frühjahr eingefroren.
Auch Möhren halten Kälte gut aus. Man muss allerdings abwägen: Ist die Gefahr des Faulens groß oder sind Fraßschäden zu erwarten, werden Möhren lieber geerntet und in Sandkisten oder einer Erdmiete für den Winter eingelagert. Zum Einlagern wird das Grün nur mit der Hand abgedreht, nicht geschnitten. Es werden nur unbeschädigte Möhren eingelagert. Bis dahin haben meine Möhren zum Glück noch ein Weilchen Zeit. Ab und zu nutze ich sogar neu getriebenes Möhrengrün für den Smoothie. Heute ernte ich zwei große Möhren für die Gemüsesuppe. Diese werden dann geputzt und kleingeschnitten.
Die Sellerieknollen bleiben bei mir ebenfalls lange auf den Beeten. Ich nutze das Grün der Pflanzen für Eintöpfe, Smoothies oder andere würzige Gerichte, wie Gemüsepfannen oder ein Indisches Dal. Wenn der Sellerie geerntet wird, friere ich jüngeres, frisches Grün portionsweise ein. Die Knollen selbst werden ohne dem Laub eingelagert. Für die heutige Suppe pflücke ich zwei Stängel Selleriegrün.
Bis zum Frost können
immer noch Bohnen geerntet werden. Meist sind es nur kleinere Mengen,
die jetzt noch nachwachsen. Für meine Gemüsesuppe pflücke ich je
eine Handvoll Stangenbohnen, Grüne und Gelbe Bohnen.
Zu guter Letzt wähle ich heute die größeren Blätter des Abessinischen Kohls, einer Blattkohlart aus Ägypten. Dieser Kohl ist sehr mild. Er lässt sich leicht anbauen und scheint total unkompliziert immer weiterzuwachsen. Die Blätter des Kohls können roh im Smoothie oder Salat sowie gedünstet in Gemüsepfannen verwendet werden. Da ich für meinen Smoothie eher die jüngeren Blätter verwende, dieser Kohl aber gerade reichlich wächst, kommen die großen Blätter heute mit in die Suppe. Beim Pflücken fällt mir eine neue Idee für die größeren Blätter ein. Gemüsewraps lassen sich sicherlich auch gut aus den großen Blättern wickeln. Aber das machen wir ein anderes Mal.
Anschließen hole
ich noch ein paar große Kartoffeln. Diese sind bereits geerntet und
warten noch darauf in unseren Kartoffelkeller eingelagert zu werden.
Mein Erntekorb für
die Gemüsesuppe:
1 Stange Lauch
5 größere Kartoffeln
Möhren
Selleriegrün (Blätter)
verschiedene Bohnen
Blätter des Abessinischen Kohls
Wenn es sich
anbietet, koche ich für die Familie ein veganes Gericht. Bis auf ein
wenig Sonnenblumenöl sind alle Zutaten aus dem eigenen Garten.
Nachdem das Gemüse gut gewaschen, geputzt und klein geschnippelt wurde, schmore ich zuerst den Lauch und die Möhren in einem neutralen Öl an. Es folgen die Kartoffeln und das kleingeschnittene Selleriegrün. Das schmoren oder anbraten ergibt einen kräftigeren Geschmack. Anschließend wird das Gemüse mit Wasser abgelöscht. Es folgen die Bohnen. Gewürzt wird mit Salz, Pfefferkörner, einem Lorbeerblatt und Gewürzkörner (Piment). Wenn die Kartoffeln und Möhren gar sind, kommen die kleingeschnittenen Blätter des Abessinischen Kohls hinzu. Jetzt kann die Suppe noch ein wenig ziehen und ist dann fertig zum Servieren.
Was könnte alternativ in eine Gemüsesuppe: Kohlrabi, andere Kohlarten wie Rosenkohl, Grünkohl oder Palmkohl, Blumenkohl, Brokkoli, Erbsen, Rübchen, Pastinaken, Petersilie
Radieschen, Schnittkohl, Salate und Spinat gedeihen auch bei kühlen Temperaturen.
Na klar! Die Gartensaison ist noch lange nicht vorbei. Da der richtige Winter mit Dauerfrost und vielleicht auch etwas Schnee immer später Einzug hält, lohnt es sich die Samentütchen noch einmal rauszusuchen. Generell kann jetzt alles das ausgesät werden, was auch im Frühjahr als erstes in die Erde kommt. Das sind Salate, Radieschen, Rübchen, Spinat und Schnittkohlsorten. Diese können Satzbauweise noch bis in den September hinein ausgesät werden. Auch für kleine Rote-Bete-Knollen ist es noch nicht zu spät. Kohlrabi und neu ausgesäter Mangold wächst auch bei kühleren Temperaturen weiter. Alle Kohlsorten sind sehr Kältetolerant. Beispielsweise kann ein Wirsing, der es nicht mehr bis zum großen Wirsingkopf schafft, vorzeitig oder nach und nach geerntet werden, indem die äußeren Blätter einfach abgeschnitten werden.
Radiechen halten ebenfalls die ersten Nachtfröste durch und können bis in den Herbst hinein wachsen. Die letzten finden samt Blattwerk Verwendung in der Küche.
Schwarzer runder Winterrettich wächst zügig.
Viel Grün erhält man mit Schnittkohl und Asiagemüse wie beispielsweise: Scheerkohl, Red Giant oder Abessinischer Kohl. In der Kräuterecke liefern Rauke und Petersilie bis in den Herbst Vitamine. Wintersalate können ausgesät werden. Einige reifen vielleicht noch vor Weihnachten, der Rest überwintert im Garten und kann im zeitigen Frühjahr oder in milden Wintern durchweg geerntet werden.
Bedenken sollte man auf jeden Fall, dass die Pflanzen jetzt weniger stark wachsen. Mit zunehmender Dunkelheit und fehlender Wärme verlangsamt sich das Wachstum.
Ein
Winterbeet
Theoretisch können all diese Gemüsesorten in ein Frühbeet oder unter Folie/Glas angebaut werden. Dies ist jetzt noch nicht nötig, aber wenn die ersten Fröste kommen, macht sich ein warmes Beet bemerkbar. Wer also auch mit kalten Fingern und Wollmütze im Garten gern unterwegs ist, Platz und Muße hat, sollte jetzt mit der Planung für ein Winterbeet beginnen.
Die Sonnenstrahlen und das milde, klare Wetter locken mich diesen Winter immer wieder nach draußen. Endlich wieder etwas Aktives tun, sich bewegen, frische Luft einatmen, den Wintervögeln lauschen. Das tut gut und macht Lust auf mehr. Manch einer zählt schon die Monate und Wochen bis es wieder wärmer wird und das Aktive-Draußen-Leben endlich wieder losgehen kann.
Ich nutze schöne Wintertage, um Vorbereitungen für die nahende Saison zu erledigen. Im Herbst hatte ich beispielsweise angefangen ein Hügelbeet zu bauen. Neben meinem Acker gibt es einige angelegte Beete mit mehrjährigen Kräutern, Erdbeeren, Blumenstauden und Wintergemüse. Trotz jährlicher Kompostgaben und Jauchedüngung ist der Boden jedoch um einiges nährstoffärmer als nebenan der Acker. Vermutlich ziehen größere Tannen in unmittelbarer Nähe die begehrten Nährstoffe aus dem Boden.
Kurzum entschloss ich mich ein Hügelbeet anzulegen. Nur so, zum Testen, mal schauen und probieren. Ein Platz war schnell gefunden. Jede Menge Gartenabfälle hatte ich parat. Zuerst kamen die Reisig-Zweige der Erbsen und Zuckerschoten sowie größere Sonnenblumen und anderer teils verholzter Gartenabfall auf den vorbereiteten Boden. Danach landete im Laufe der Zeit alles Mögliche auf das zukünftige Hügelbeet. Eben wie es auf einem Komposthaufen der Fall ist. Zum Beschweren schippte ich zwischendurch immer wieder etwas Gartenerde auf die Abfälle. Zum richtigen Abdecken des Hügelbeetes, mit einer großzügigen Schicht Gartenerde, war ich im Spätherbst leider nicht mehr gekommen.
Als ich letztes Wochenende auf unserer Obstwiese spazieren ging, sah ich, dass der Maulwurf ordentliche Erdhaufen gegraben hatte. Diese Erde hole ich mir im Frühjahr oft, um Sie als Blumenerde, zur Auffüllung entstandener Löcher oder zur Einebnung von Bodendellen zu verwenden. Ich überlegte nicht lange, holte die Schubkarre, Schippe und Harke aus dem Schuppen und legte los. Die Erde war zwar noch sehr nass und schwer, aber die Bewegung machte Spaß. Nach 4 Schubkarren voll eingesammelter Erde war mein Hügelbeet fertig. Oh wie freue ich mich auf den Frühling.
Ein Hügelbeet erwärmt sich im Frühjahr schneller, da der verrottende Gartenabfall Wärme im Inneren des Beetes produziert. Zudem trocknet die Erde durch die Hügelform schneller ab. Später im Gartenjahr bleibt der Boden locker und Staunässe wird vermieden. Starkzehrer und wärmeliebende Pflanzen lassen sich hier bestimmt gut kultivieren.
Ich konnte es natürlich nicht dabei belassen. So ganz ohne etwas zu säen oder zu pflanzen, ging es dann doch nicht. Auch wenn es Anfang Januar ist und ich weiß, dass der Winter doch noch kommen kann, überlegte ich, was schon auf das Hügelbeet umziehen könnte. Somit grub ich Schnittlauch aus, platzierte drei Stiefmütterchen, teilte und versetzte Pfefferminze und Zitronenmelisse. Einige noch kleine Wintersalate und Kohlrabi-Pflanzen fanden obenauf einen neuen Platz. Ein paar Kresse-, Salatrauke-, Spinat– und Radieschen-Samen wanderten auch in die Erde. Man kann ja nie wissen, vielleicht bleibt es ja doch ein milder Winter.