Zurück im Garten
Mein Urlaub ist meistens viel zu kurz. Aus Sicht meines Gartens, ist er jedoch viel zu lang, eigentlich sogar unnötig. Knapp eine Woche bin ich nun schon zurück und jeden Abend, wenn ich nach getaner Arbeit in den Garten komme, rufe ich: „Hallo Unkraut, wie geht’s den heute so! Seit Ihr noch alle daaa?!“ Und wie aus einem gut gefüllten Open-Air-Stadium brüllt mir jeden Abend das grüne Volk entgegen „Jeaahh …, Aber natürlich! Wir sind gern hier und fühlen uns sauwohl.“
Okay. So ist das. Mein Garten hat eine Eigendynamik entwickelt. Er wurde allein gelassen, deshalb hat er sich selbst gekümmert. Wo noch ein Plätzchen war, wächst jetzt eine stattliche Pflanze, groß und üppig.
Sicher, bis eine vertretbare Ordnung wieder hergestellt ist, wird es noch ein paar Wochen dauern. Bis dahin erfreuen wir uns an den schönen Dingen, den Überraschungen auf die wir stoßen und das Gemüse bzw. Obst welches wir ernten.
Gartenrundgang Juli 2020
In diesen Jahr gibt es klare Linien auf den Blumenbeeten. Obwohl ich viel Platz gelassen hatte, erkennt man die Wege kaum noch. Alle Beete und Wege sind gut gemulcht, somit hatte ich hier wenig Arbeit mit dem Grünkraut.
Die Stangenbohnen wachsen in diesem Jahr an Stützen aus Obstbaumschnitt. Ich hatte keine Lust neue Stäbe zu kaufen und nutze jetzt lange Äste, die ich im Frühjahr vorbereitet hatte. So entstanden 4 verschiedengroße Bohnentippies. Leider keimten die Stangenbohnen im Mai sehr schlecht oder wurden aufgefressen. Ich musste drei mal nachsäen. Jetzt sieht es allerdings sehr vielversprechend aus.
Die Buschbohnen blühen. Ich verwende gerne blaue Bohnensorten. Die sind leichter zu pflücken, da sie sich in dem vielen grünen Laub besser finden lassen. Neben den blauen Bohnen wachsen auch noch zwei neue Sorten. In diesem Jahr stehen die Buschbohnen insgesamt sehr gut. Ich bin sicher, dass ich hier etliches für den Winter einfrieren kann. Jetzt im Juli können noch Nachsaaten für Buschbohnen auf frei gewordenen Beeten vorgenommen werden.
Link: Die Krux mit den überreifen Bohnen
Einige Borretschpflanzen sind in diesem Jahr schon verblüht. Umso erfreuter war ich, als ich dieses schöne Exemplar etwas versteckt gefunden hatte.
Der Palmkohl ist einer meiner Favoriten. Er wächst eigentlich rund ums Jahr in meinem Garten, so dass ich immer frische Blätter verwenden kann. Seit letztem Herbst-Winter hat der Braunkohl bei mir Einzug gehalten, eine Kreuzung alter Sorten. Er ist etwas zarter als Grünkohl und lässt sich ebenfalls das ganze Jahr über anbauen. In Smoothies, Pfannengerichten und Eintöpfen passt er prima.
Link: Palmkohl
Knollenfenchel benötigt viel Platz. Er muss recht luftig stehen, damit er nicht fault. Die Blätter verwende ich als Kräuterzugabe im Salat. Der Fenchel darf nicht zu lange im Beet stehen. Besser ist es ihn regelmäßig zu kontrollieren und nicht allzu groß werden zu lassen. Er schießt schnell und geht in die Blüte.
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In diesem Jahr wachsen aus selbstgesammelten Saatgut neue Edamame-Bohnen. Es sind wenig aufgegangen, ähnlich wie bei den Busch- und Stangenbohnen. Dafür erfreuen sich die übrigen gekeimten Pflanzen über viel Platz und wachsen sehr viel buschiger als im letzten Jahr. Ich bin auf den Ertrag gespannt.
Link: Edamame
Auch die Tomaten im Tomatenzelt wachsen etwas verhaltener in diesem Jahr. Es reicht aber allemal aus. Zuviel Blattwerk und Triebe machen nur Arbeit.
Was ist hier passiert? Im Gurkenzelt zeichnet sich Katastrophales ab. Die Blätter werden welk und die Pflanzen sterben langsam ab. Im letzten Jahr sah es ähnlich aus. Damals schob ich es auf die Hitze und Trockenheit. Da es in diesem Sommer bisher nicht so heiß war, wird es eine andere Ursache haben, eine Pilzkrankheit eventuell. Vorigen Sommer erholten sich die Pflanzen. In diesem Jahr sieht es allerdings schlimmer aus. Wir werden sehen, wie es weitergeht.
Link: Das Gurkenzelt
In einem neu angelegten Kräuterbeet direkt am Wohnhaus wachsen und gedeihen viellerlei neue Küchenkräuter. Derzeit ein Magnet für viele Insektenarten.
In den vergangenen Jahren konnte ich verschiedene Basilikumarten aussäen. Zitronenbasilikum ist zum Beispiel eines meiner Liebsten gewesen. In diesem Jahr keimte nicht eine einzige Sorte auf meinem Acker. Eine handelsübliche Pflanze zog dann bei uns ein. Diese teilte ich in 5 Pflänzchen und pflanzte diese in verschiedene Bereiche meines Gartens. Von dieser einen Pflanze zog ich auch die ersten Stecklinge, die wiederum ausgepflanzt wurden.
Link: Stecklinge
Nachdem es die letzten Jahre so trockene und heiße Sommer gab, entschied ich mich wieder im Freiland Tomaten anzubauen. Diese Reihe ist aus Samen selbst gezogen. Ich bin gespannt, ob die Braunfäule trotzdem zu schlägt.
Nachdem meine Zitronenverbenen trotz Topfüberwinterung es nicht bis zum Frühjahr geschafft hatten, musste ich mir eine neue Pflanze kaufen. Dabei viel mir eine Orangenverbene in die Hände. Diese duftet noch intensiver und wächst auf meinem Acker noch kräftiger. Von beiden Pflanzen werde ich jetzt Stecklinge schneiden. Vielleicht bekomme ich kleinere Pflanzen besser über den Winter.
Und so etwas gibt es bei mir auch und davon nicht wenig. Meine Tochter wollte im Frühjahr ein eigenes Beet. Dieses ist auf dem linken Beet zu sehen. Es sollten Blumen und Zuckerschoten wachsen. Aber nicht nur meiner Tochter geriet etwas außer Kontrolle. Zwischen meinen Zelten hat sich einiges Grünkraut trotz einer dicken Rasenmulchschicht und keinerlei Bewässerung emporgekämpft.
Die Sommerblumen beginnen zu blühen. Freuen wir uns auf viele neue und alte Blumengesichter.
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