Magentaspreen & Weißer Gänsefuß – Farbenfrohe Kraftpakete

Ob pink glitzernde Blätter oder zarte grüne Triebe – Magentaspreen und der Weiße Gänsefuß bringen nicht nur Farbe, sondern auch echte Vielfalt in deinen Selbstversorgergarten. Diese alten Kulturpflanzen sind pflegeleicht, essbar und erstaunlich robust – perfekt für alle, die ihren Garten zukunftsfähig und genussvoll gestalten wollen.

Was ist Magentaspreen – und warum solltest du die farbige Variante des weißen Gänsefußes kennen?

Magentaspreen oder auch Magentamelde (Chenopodium giganteum), ist eine alte Kulturpflanze aus den Himalaya-Regionen Indien, Nepal und Tibet, die nicht nur ihre dekorative Seite in unseren naturnahen Gärten und Selbstversorgerbeeten feiert. Mit ihrem leuchtenden Magentaton an den jungen Blatttrieben zieht sie alle Blicke auf sich. Verwandt ist Magentaspreen mit dem Weißen Gänsefuß (Chenopodium album), beide wilden Gänsefußgewächse (Chenopodiaceae) gehören zur Familie der Fuchsschwanzgewächse (Amaranthaceae).

Was viele nicht wissen: Auch Spinat und Quinoa zählen zur großen Familie. Und genau wie seine Verwandten ist Magentaspreen oder auch der Weiße Gänsefuß nicht nur eindrucksvoll, sondern auch essbar, pflegeleicht und robust. 

So erkennst du den Weißen Gänsefuß

  • einjährig, krautig
  • wächst als ein Trieb oder buschig verzweigt
  • kann bis zu 2 Meter hoch werden
  • gräulich-weißer, mehliger Belag auf jungen Blättern
  • Blätter wachsen wechselständig, dreieckig, leicht gezähnt
  • Blätter und Wuchs kann je nach Standort sehr unterschiedlich ausfallen.
  • Stängel ist oft rötlich angelaufen
  • Die Blüten sind unscheinbar, 5 mm klein, grünlich-weiß und sehr zahlreich in ährenartigen Rispen

Magentaspreen hat dunklere Blätter. Bei mir wachsen sie breiter und größer als beim weißen Gänsefuß. Die Triebspitzen und die Unterseiten junger Blätter sind magentafarben.

Triebspitze des Weißen Gänsefußes
Triebspitze der Magentaspreen

Magentamelde im Selbstversorgergarten: Mehr als nur eine Spinat-Alternative

Ich lernte die Magentamelde in einem Wildkräuter-Kurs kennen und integrierte sie wenig später in meinem Garten. Den Weißen Gänsefuß kannte ich bereits als wilde Ackerpflanze bzw. lästiges Unkraut. Beide Pflanzen werden bis zu 2 Meter hoch. Die asiatische Magentaspreen wird sogar bis zu 3 Meter hoch, weshalb sie oft auch Baumspinat genannt wird. Die Gänsefußarten bilden immer wieder neue Triebspitzen. Somit erhöht sich die Erntedauer, je fleißiger man erntet.

Im Vergleich zum herkömmlichen Spinat sind Magentaspreen und Weißer Gänsefuß deutlich weniger krankheitsanfällig, schießen nicht so schnell in Blüte und kommen mit Trockenheit und Wärme erstaunlich gut zurecht. Ideal also für die Selbstversorgung mit wenig Aufwand. 

Beide Sorten schließen zudem die Spinatlücke im Sommerhalbjahr. Während herkömmlicher Spinat bereits Anfang Mai in die Blüte übergeht, starten die wilden Vertreter erst ab Mai und bieten junge Blätter bis in den August hinein. Im Herbst können Blütenstände und später Samen geerntet werden. Ab dem Spätsommer wird der kältetolerante Kulturspinat ausgesät und versorgt uns über die dunkle Jahreszeit hinweg. Die wilden Gänsefußarten sind frostempfindlich.

Der Weiße Gänsefuß findet sich wild überall da, wo Erde rasch bedeckt werden sollte, auf Brachflächen und Schutthalten.

Anbau und Pflege: So kultivierst du Magentaspreen und Weißer Gänsefuß erfolgreich

Die Aussaat erfolgt ab Mitte April direkt ins Beet. Beide Gänsefußgewächse sind Lichtkeimer, das heißt: Saatgut ausbringen und nur leicht andrücken, nicht mit Erde bedecken. Sobald die Pflanze etabliert ist, wächst sie schnell und zuverlässig.

Ein sonniger bis halbschattiger Platz ist ideal. Du brauchst weder viel Wasser noch Dünger. Wichtig: Die jungen Pflanzen wachsen zart und können leicht übersehen oder versehentlich gejätet werden – also gut markieren. Je nahrhafter der Boden, desto üppiger wachsen die Pflanzen.

Wer die Samen nicht selbst gewinnt, findet sie bei Anbietern wie Dreschflegel oder Magic-Garden-Seeds. Ich selbst lasse beide Gänsefuß-Arten unterdessen sich selbst aussäen. Die Samen des Weißen Gänsefußes können 30 und mehr Jahre im Boden überdauern.

Ernte & Verwendung: Magentaspreen und Weißer Gänsefuß kannst du fast das ganze Jahr über nutzen

Die ersten jungen Blätter erntest du bereits wenige Wochen nach der Aussaat ab Mitte Mai. Sie schmecken mild-nussig, etwas herzhaft und erinnern an Spinat. Auch die Triebspitzen und später sogar die Blütenstände bzw. Samen lassen sich verarbeiten.

Am liebsten nutze ich die Triebspitzen und junge Blätter roh im Salat oder Smoothie, blanchiert als Spinatersatz oder in Gemüsepfannen. Die Samen kannst du wie Quinoa kochen oder ein Mehl daraus herstellen. Es ist auch möglich, im Winterhalbjahr Microgreens aus dem Samen zu ziehen.

Powerpakete: Inhaltsstoffe für mehr Wohlbefinden

Der Weiße Gänsefuß enthält dennoch viele wertvolle Inhaltsstoffe und darf deshalb immer mal wieder den Speiseplan ergänzen:

  • Vitamin A
  • Vitamin C
  • Kalium
  • Zink
  • Phosphor
  • Magnesium
  • Kalzium
  • Eisen
  • Saponine
  • Oxalsäure

In den Samen sind reichlich Mineralien, Vitamin B3, Spurenelemente und Proteine enthalten. Der rote Farbstoff in der Magenta Melde ist Betalaine und wirkt antioxidativ.

Mein Lieblingsrezept: Grüner Smoothie mit Magentaspreen

Wenn ich durch den Garten gehe, pflücke ich mir meistens 2–3 Blätter des magentafarbenen Gänsefußes. Ich falte die Blätter und knappere sie direkt roh. Sie schmecken würzig bis aromatisch.

Jetzt im Sommer, wenn der Salat eine Pause einlegt und der Kohl noch nicht so üppig wächst, kommen in meinem Smoothie vermehrt Wildkräuter. Unter anderem dürfen 3–4 Triebspitzen der Magenta-Melde nicht fehlen. Die Farbe zaubert mir jedes Mal ein Lächeln ins Gesicht.

Grüner Smoothie, ein Sommerrezept

ergibt 3 Portionen

  • 1 Wedel Grünkohl (alternativ Kohlrabiblätter oder Wirsing)
  • 2 Handvoll Salatblätter (Pflücksalate, wie Eichblattsalat)
  • Wenn vorhanden, etwas Selleriegrün und/oder Rote Beete Blätter
  • 3–4 Triebspitzen Magentaspreen oder Weißer Gänsefuß
  • 1–2 Handvoll Wildkräuter (Löwenzahn, Spitzwegerich, Giersch, Schafgarbe, Knopfkraut)
  • 1 Banane (alternativ ½ Mango)
  • 1 Apfel (gerne ein selbst geernteter Klarapfel)
  • 1 Portion süßes Obst nach Wahl (Birne, Aprikosen oder Pfirsich)
  • ½ Zitrone (wer mag mit Schale)
  • 500 ml Wasser

Das Grün, wenn nötig, waschen, etwas zerkleinern und in einen Mixer geben. Obst ebenfalls vorbereiten und kleinschneiden. Zusammen mit dem Wasser cremig mixen. 

Optimal sind 2/3 Grün und 1/3 Obst – starte mit einem Verhältnis 1:1.
Wenn du es cremiger möchtest, nimmst du weniger Wasser.

Je nachdem, wie hoch der rote Anteil in deinem Gemüse bzw. Obst ist, kann der grüne Smoothie nicht ganz so grün aussehen, wie man vermutet. Die roten Farbstoffe im Blattgemüse und Obst lassen das Grün nicht ganz so quietschig aussehen. Geschmacklich ändert sich nichts – immer total lecker!

Wer Wildkräuter nicht kennt und nicht gewöhnt ist, sollte langsam beginnen, Wildkräuter zu integrieren. Auch solltest du 100%ig sicher sein, bei der Bestimmung von Wildkräutern. In meinen Führungen zeige ich dir gerne die wichtigsten und häufig verwendeten Wildpflanzen aus dem heimischen Garten.

Weitere Smoothie-Rezepte:

Wildkräuter-Smoothie: Energy-Kick im Frühling
Maigarten-Smoothie

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Klimawandel im Garten: Warum der Weiße Gänsefuß und Magentaspreen Pflanzen der Zukunft sind

In Zeiten zunehmender Trockenperioden und Extremwetterlagen brauchen wir Gemüsepflanzen, die mit diesen Bedingungen klarkommen. Baumspinat ist so eine Art Klimawandel-Gewinner:

  • Er wächst auf nahezu allen Böden,
  • kommt mit Wärme und weniger Wasser aus,
  • vermehrt sich durch Selbstaussaat extrem gut,
  • und hat kaum Schädlinge.

Wilde Gänsefußgewächse in der Permakultur

Auch wenn er botanisch einjährig ist, kommen beide Gänsefußarten bei mir jedes Jahr zuverlässig wieder. Er sät sich wunderbar selbst aus. Jahrelang habe ich ihn mühevoll entfernt, unterdessen dürfen die Pflanzen an geeigneten Stellen ungestört wachsen.

Im Permakulturgarten ist es wichtig, einen Mix aus verschiedenen Pflanzen gemeinsam zu kultivieren. Die Gänsefußarten helfen dabei:

  • als Schattenspender für empfindliche Pflanzen,
  • zur Bodenabdeckung bzw. als frisches Mulchmaterial
  • als Stickstoffspeicher im Gründünger,
  • und als essbare Strukturpflanze im naturnahen Beet.
  • Zudem befördern die langen Wurzeln wichtige Nährstoffe nach oben
  • und versorgen damit die Nachbarpflanzen bzw. den Boden.
  • Sie sind wichtige Nahrungspflanzen für Raupen und Vögel (Samen).

Der Weiße Gänsefuß wächst gerne ungestört in meinen Kartoffelreihen. Auf den übrigen Beeten lasse ich nur wenige Exemplare stehen, da sie sehr groß werden. Sie können aber auch zurückgeschnitten werden, um den Platzbedarf einzuschränken.

Fazit: Einmal gepflanzt – für immer begeistert

Kaum eine Pflanze hat mich so positiv überrascht wie Magentaspreen. Sie ist dekorativ, essbar, pflegeleicht, klimaresistent und passt perfekt in naturnahe Selbstversorgergärten. Magentaspreen hat mir auch die Augen für den Weißen Gänsefuß geöffnet. Wenn im trockenen, heißen Brandenburger Sommer nichts mehr richtig wachsen will, diese beiden Pflanzen sind immer da!

Übrigens: Kinder lieben die pinken Blätter – es ist fast, als ob Feen sie bepinselt hätten. Probier’s aus: Dein Garten wird es dir danken.

Aktuelle Beiträge

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Acker-Ringelblume (Calendula arvensis) – Wildpflanze mit Heilkraft für deinen Garten

Die Acker-Ringelblume (Calendula arvensis) ist eine lange übersehene Verwandte der bekannten Garten-Ringelblume. Sie wächst im Süden Europas wild auf Äckern, Brachflächen und sonnigen Wegrändern – und ist doch eine wahre Schatzpflanze für Naturgärtner*innen, Permakultur-Begeisterte und Pflanzenheilkundige. Als robuste, wilde Variante der Ringelblume spielt sie eine wichtige Rolle für die Biodiversität und die Gesundheit des Bodens – ihre Heilkraft ist längst kein Geheimtipp mehr.

In meinem Selbstversorger-Garten darf sich die wilde Schwester der Ringelblume seit 3 Jahren ungestört entfalten. Sie ist unheimlich beliebt bei den Insekten und hat auch sonst einige Vorteile gegenüber der Garten-Ringelblume. Lass dich überraschen.

Insektengarten: lange Blühzeit von April bis Oktober

Botanic der Acker-Ringelblume (Calendula arvensis)

Die Acker-Ringelblume gehört zur Familie der Korbblütler (Asteraceae). Ihre zarten, gelben Blüten sind wesentlich kleiner als die der großen Schwester, dafür aber reich an Nektar. Die Pflanze wächst niederliegend bis locker aufrecht, wird etwa 10–30 cm hoch und bildet von April bis Oktober immer wieder neue Blüten. Selbst im Winterhalbjahr konnte ich noch Blüten entdecken.

Typisch sind die klebrigen, behaarten Stängel und Blätter, die der Pflanze ihren leicht würzigen, harzigen Duft verleihen. Ursprünglich stammt Calendula arvensis aus dem Mittelmeerraum, ist aber auch in Mitteleuropa verbreitet – besonders auf nährstoffarmen, trockenen Böden, so die Theorie. 

Meine Beobachtungen zeigen auch, dass die Acker-Ringelblume zwar gut mit Trockenheit und Wärme umgehen kann, jedoch wächst sie umso üppiger, je feuchter und humoser sie es hat.

Acker-Ringelblume: Blüht nur Vormittags
Acker-Ringelblume: Blüht nur Vormittags

Ein Fest nicht nur für Insekten: Ringelblumen sind beliebt

Die Acker-Ringelblume ist ein Magnet für alle Arten von Bienen, Schwebfliegen und andere Bestäuber. Ihre lange Blütezeit macht sie zu einer wichtigen Nahrungsquelle im zeitigen Frühling wie im späten Herbst. 

Im Permakultur-Garten lässt sie sich vielseitig einsetzen. Die tiefe Durchwurzelung trägt zur Bodenlockerung bei. Zudem macht sie sich richtig breit und verdrängt Beikräuter. Dabei hält sie den Boden durch den dichten Wuchs schattig und feucht. Das freut die Bodenlebewesen. Genauso wie ihre Verwandte, die Garten-Ringelblume, ist sie gegen Schädlinge einsetzbar und fördert die Gesundheit der Pflanzen im Beet. 

Als Gründüngung oder Mulchmaterial bringt sie organische Masse in den Boden und unterstützt das Bodenleben. Zudem ist sie eine wertvolle Begleitpflanze in der Mischkultur, etwa mit Möhren, Salat oder Kohl. Auch als Baumscheibenbepflanzung bringt sie ähnlich gute Vorteile wie die Garten-Ringelblume.

Nichts leichter als das: Anbau und Pflege der Acker-Ringelblume

Die Acker-Ringelblume liebt sonnige Standorte – je durchlässiger und sandiger, desto besser. Die Aussaat erfolgt ab März direkt ins Beet. Sie ist unkompliziert, keimt schnell und blüht oft schon nach wenigen Wochen. Eine Nachsaat ist meist nicht nötig, denn sie versamt sich selbstständig

Blättervergleich: Garten-Ringelblume mit Acker-Ringelblume
Blättervergleich: Garten-Ringelblume mit Acker-Ringelblume

Die Samen sind recht groß im Verhältnis zur Blüte. Darum fallen sie meistens direkt auf den Erdboden. Eine natürliche Ausbreitung ist daher nur in unmittelbarer Nähe der Mutterpflanze zu erwarten.

Pflege braucht die Acker-Ringelblume kaum: Wässern nur bei starker Trockenheit, kein extra Dünger, kein Schnitt – eine ideale Pflanze für naturnahe, pflegearme Gärten. Allerdings kann ein Rückschnitt Sinn ergeben, wenn die Pflanze andere Gemüse- oder Blumenpflanzen erdrückt oder verdrängt. Denn die Acker-Ringelblume hat Power und Durchsetzungskraft.

Während die Garten-Ringelblume in feuchten Jahren und im Herbst zu Mehltau neigt, ist die Acker-Ringelblume robuster gegen den Pilzbefall. Auch Läuse habe ich an meinen Pflanzen noch nicht gesichtet.

Die wilde Ringelblume: Heilpflanze mit Tradition?

Sie wird oft als die Wildform der Garten-Ringelblume bezeichnet. Ganz sicher ist diese Aussage allerdings nicht. Funde beweisen zwar, dass die Verwendung der Acker-Ringelblume als Heilpflanze bis ins Mittelalter zurückreichen. Ungewiss ist aktuell jedoch, ob sie die direkte Vorgängerin der Garten-Ringelblume ist oder lediglich eine verwilderte Form, eine wilde Schwester. Die Acker-Ringelblume verbreitete sich durch den Ackerbau vom Mittelmeerraum bis nach Europa und ist in einigen Teilen als gefährdete Art eingestuft.

Auch wenn die Garten-Ringelblume (Calendula officinalis) häufiger in Salben und Tees verwendet wird, hat auch Calendula arvensis eine ähnliche Heilwirkung. Ihre Blüten enthalten:

  • Flavonoide
  • ätherische Öle
  • Saponine
  • Carotinoide

Diese wirken entzündungshemmend, wundheilend, antibakteriell und hautberuhigend. Die Acker-Ringelblume lässt sich für Tee, Tinktur, Ölmazerate, Salben oder Umschläge nutzen – vor allem bei Hautreizungen, kleinen Verletzungen und zur Unterstützung der Lymphdrainage.

Allerdings ist es mühsamer, an die wertvollen Blüten zu kommen. Die Blüten gehen spät am Morgen und nur bei Sonnenschein auf. Schon gegen Mittag sind sie wieder geschlossen. Auch beim Trocknen schließen sich die Blüten wieder. Im Gegensatz zur Garten-Ringelblume, die auch zu kosmetischen und medizinischen Zwecken genutzt wird, sind die Blüten viel kleiner, etwa nur 2 cm groß. Das macht das Sammeln etwas schwieriger.

Geduld ist gefragt. Gerade bei Ölauszügen ist es sinnvoll, die Blüten gut antrocknen zu lassen (mind. 1 Tag). 

Verwendung in Küche und Naturkosmetik

Die essbaren Blütenblätter (aus gezupft) eignen sich als farbenfrohe Garnitur für Salate, Suppen oder Brote. Ihr leicht herber Geschmack bringt aromatische Tiefe.

Für die Naturkosmetik kannst du ganz einfach selbst Ringelblumenöl oder -salbe herstellen. Die frischen (angetrockneten) oder getrockneten Blüten werden in Öl eingelegt (z. B. Oliven- oder Jojobaöl) und mehrere Wochen sonnig ausgezogen. So entsteht ein hautpflegendes Heilöl, das sich pur verwenden oder zu einer Salbe weiterverarbeiten lässt.

Acker-Ringelblume im Permakultur-Garten
Acker-Ringelblume im Permakultur-Garten

Die Acker-Ringelblume in der Permakultur

Im Permakultur-Garten ist die Acker-Ringelblume mehr als nur ein hübscher Hingucker:

  • Sie lockert den Boden mit ihren Wurzeln
  • Schützt die Nachbarpflanzen vor Schädlingen
  • Bringt durch ihre Blüten Farbe und Vielfalt ins Beet
  • Unterstützt das Mikroklima im Pflanzensystem
  • Ist eine wichtige Nahrungsquelle für Insekten vom Frühjahr bis in den Spätherbst
  • Lohnt sich zur Gründüngung und als Mulchmaterial
  • Sie kümmert sich selbst! 🙂

Besonders in Kombination mit Lauchgewächsen, Kohl oder Tomaten entfaltet sie ihr Potenzial als gute Gildenpflanze.

In meinem eigenen Garten darf sie sich frei aussäen – inzwischen ist sie fast überall auf den Gemüsebeeten zu finden. Ich lasse sie stehen, wo sie sich wohlfühlt und keine Kulturpflanzen durch ihren starken Wuchs beeinträchtigt wird. 

Wo gibt´s das? Samen, Sorten und Bezugsquellen

Wer die Acker-Ringelblume gezielt anbauen möchte, findet samenfestes Bio-Saatgut bei Anbietern wie:

Wichtig: Die Acker-Ringelblume ist nicht mit der Kulturform (C. officinalis) zu verwechseln – sie ist kleiner, robuster und ideal für die natürliche Selbstvermehrung. Die Samenernte gelingt einfach: Nach der Blüte die trockenen Samenstände abnehmen, trocknen und dunkel lagern.

Größen-Vergleich: Garten-Ringelblume (orange) mit Acker-Ringelblume und deren Samenstand

Fazit: Kleine Blume mit großer Wirkung

Die Acker-Ringelblume ist ein echtes Multitalent im naturnahen Garten. Sie ist pflegeleicht, insektenfreundlich, heilkräftig und optisch ein Gewinn. Wer sie einmal im Beet hatte, möchte sie nicht mehr missen.

Ob als Begleitpflanze im Gemüsebeet, Wildblume für Bienen, Heilpflanze oder Zutat für DIY-KosmetikCalendula arvensis ist eine wertvolle Pflanze für alle, die im Einklang mit der Natur gärtnern möchten.

Unser Permakultur-Garten profitiert von ihrer robusten Gesundheit und den fröhlichen Farbtupfern im Gemüsebeet. Vor allem das Beschatten des Bodens und das Unterdrücken anderer Beikräuter ist bei uns willkommen. Die Acker-Ringelblume trägt aktiv zur Biodiversität bei.

Die Heilkraft werde ich in den kommenden Jahren weiter austesten. Da die Pflanze auf mich einen sehr kräftigenden, beruhigenden, ausdauernden und erdenden Charakter hat, rechne ich mir positive Heil- und Pflegewirkungen aus.

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Die natürliche Aromatherapie: Mit Wildrosen stressfrei in den Feierabend

Kinder zupfen sich im Vorbeigehen oder beim Spielen unbedarft ein Blümchen ab und riechen daran. Sie lassen ihre Hände über das hohe Gras streichen, kauen am Grashalm oder klatschen den Baum ab, ähnlich einem Begrüßungsritual mit einem Kumpel.

Wann hast du das letzte Mal an einer Blüte, draußen in der Natur gerochen, weit weg vom Irrsinn dieser menschlichen Welt?

Erfahre im folgenden Beitrag, wie Wildrosen dir helfen, nach einem anstrengenden Arbeitstag zu entspannen. Lerne zudem weitere duftende Wildpflanzen kennen und lieben.

Wildrose: Blaue Hechtrose
Eine besondere Wildrose: Die blaue Hechtrose

Ich nehme mir nach der Arbeit regelmäßig Zeit und plane einen Ausflug in die Natur. Wenn ich es schaffe, gehe ich mit unserem Hund gut und gerne 1 bis 2 Stunden raus. Wir laufen nicht nur. Manchmal beobachten wir mit ein wenig Glück junge Füchse beim Spielen, begrüßen die Kühe sowie die neugierigen Kälber auf der Weide und sehen dem Storch bei der Futtersuche zu.

Aktuell blühen überall Holunderbüsche und Wildrosen. Der süße Duft des Holunders hüllt uns geradezu ein. So wandeln wir von Duftwolke zu Duftwolke.

Wildrosenduft für deine Auszeit: Entspannt Durchatmen mit natürlicher Aromatherapie

Wer Wildrosenduft mag, kann jetzt Ende Mai bis Juni bei einem Spaziergang im Spreewald aus dem Vollen schöpfen. Überall an den Straßen, Radwegen und Fließen stehen die wilden Vertreter der Rosen in voller Blüte.

Pflücke dir eine Blüte und schnuppere daran. Zwar riechen nicht alle Wildrosen so intensiv wie Duftrosen. Dennoch lohnt es sich. Die einen Wildrosen duften mehr, der anderen weniger. Probiere dich durch.

Die zarten Wildrosenblüten wirken beruhigend und stimmungsaufhellend. Sie schenken dir Freude und Leichtigkeit. Sie lassen dich durchatmen und innere Ruhe finden.

Auch unsere heimischen Insekten freuen sich über die zahllosen Wildrosenblüten

Es gibt sehr viele verschiedene Wildrosenarten in unserer Natur. Du kennst sie vielleicht als Hagebutten-Sträucher. Sie blühen von weiß über rosa bis zu violett. Auch die Düfte sind verschieden. 

Halte an und verweile bei den Blüten.
Nimm dir Zeit und lass dich darauf ein, die einfache und natürliche Schönheit zu genießen. 

Ich pflücke mir dann eine komplette Blüte ab und rieche auf meinem Weg immer wieder daran. Das ist ein bisschen wie Inhalieren, Aromatherapie pur. Ich atme den Duft durch die Nase ein und genieße die beruhigende Wirkung.

Das mache ich übrigens die gesamte Blühsaison über: Die Obstbaumblüten und Weißdornblüten sind die ersten im Jahr.
Jetzt im Sommer folgen die Wildkräuter Mädesüß und das echte Labkraut, meine Lieblingsduft-Blüten. Beide duften intensiv und haben ebenfalls besondere Wirkungen auf uns. 

Hast du beispielsweise schon mal an einer wilden Brombeerblüte gerochen? Die Brombeeren gehören ebenfalls zu den Rosengewächsen. Sie duften nicht so intensiv, aber sehr zart und fein. Ein bisschen anders eben.

Aus Wildrosen-Blüten werden Hagebutten.

Alternative zur wilden Aromatherapie

Wenn ich weniger Zeit habe, raus in die Natur zu gehen, warten etliche Duftrosen und Wildrosenarten in meinem Selbstversorgergarten. Auch sie wollen bewundert werden. 

Duftrose
Duftrose: Edelrosen duften wesentlich intensiver

Also gehe raus und fange an zu schnuppern, zu berühren und dich auffangen zu lassen von Mutter Natur. 


Hinweis: Pflücke nur, was du kennst und eindeutig bestimmen kannst. Auch unter den blühenden Pflanzen gibt es giftige Vertreter. 


Wenn du Spreewälder bist oder Urlaub im Spreewald machst, kannst du gerne an einer meiner Führungen teilnehmen. Ich biete Heilkräuter- und Wildpflanzen-Führungen im Selbstversorgergarten an.

Duftrose Gertrud

In unserem Selbestversorger- und Permakultur-Garten kannst du Edel- und Duftrosen sowie viele Wildrosen bestaunen. Sie blühen meist im Juni. Die Edelrosen blühen noch einmal im Herbst nach dem Rückschnitt. Meine Wildrosen wachsen naturbelassen in Hecken. Sie dienen den Insekten, Vögeln und kleinen Tieren als Nahrungsquelle und Unterschlupf.

Neben dem Duft der Blüten nutze ich die Blüten und Hagebutten für meine Kräutertee-Mischungen.

Noch mehr Blütenträume

Üppige Dahlien

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Mulch im Gemüsebeet: Wie sinnvoll ist Pappe wirklich?

Ein neues Beet anzulegen, ist nicht schwer. Lerne im folgenden Beitrag, wie du unfruchtbares Land in blühende Oasen verwandelst ohne den Einsatz von Pappe, Folie und Co.

Oft werden in Videos oder Kurzanleitungen irreführende Praktiken zum Anlegen eines Beetes dargestellt. Diese schnell-gezauberten Beete sind meistens weder nachhaltig noch ökologisch sinnvoll.
Lerne, wie du mit organischem Mulchmaterial, ohne Einsatz von Pappe und Folien eine gesundes Permakultur Beet anlegst und deinen Gartenboden gezielt förderst.

Ein üppiger Garten lebt von nachhaltigen Kreisläufen
Ein üppiger Garten lebt von nachhaltigen Kreisläufen

Schluss mit Pappe und Co: Was braucht ein Gemüsebeet wirklich?

Im Permakultur-Garten arbeiten wir mit natürlichen Materialien, die uns direkt zur Verfügung stehen. Wie in einem großen Wirtschaftskreislauf wird alles verwendet, was bereits Vorort vorhanden ist. Bestenfalls wird nichts von außen zugefügt und es entsteht kein Abfall, der extra entsorgt werden muss. Das ist nicht nur kostengünstig, sondern schont die Umwelt und vor allem spart es wertvolle Zeit.

Um ein neues Beet anzulegen oder eine unfruchtbare Stelle im Garten zu einem üppig wachsen Beet zu verwandeln, brauchst du:

  • Reichlich organisches Material jeglicher Art
  • Kompost- oder Gartenerde
  • Arbeitskraft und Kreativität
  • Zeit, Dinge auch mal ruhen zu lassen
  • Optional: Material für eine Umrandung

Was du nicht benötigst:

  • Pappe
  • Gekaufte Hochbeet-Konstruktionen
  • Gekaufte Gartenerde aus dem Baumarkt
  • Metallgitter gegen Nagetiere
  • Unkrautvlies oder andere Folien, die eingebaut werden

Pappe ist, auch wenn sie nicht bedruckt ist, hochgradig belastet mit vielen giftigen Dingen, die wir nicht in unserem Garten, unserem Boden bzw. in unserem Gemüse haben wollen. Wenn du Biogemüse oder Kräuter ernten möchtest, solltest du Pappe einfach nicht verwenden. Denke auch an die vielen Bodenlebewesen, die im Prinzip deine Mitarbeiter im Garten sind und diese Pappe zerkleinern und verdauen würden.

Auch gekaufte Hochbeet-Systeme sind nicht erforderlich. Sie sehen zwar im Moment der Anschaffung schön aus, passen vielleicht auch optisch gut ins Gartenkonzept, sind aber auf Dauer kein Erfolgsrezept. Der aufwendige Bau, die Unterhaltung und Wartung eines Hochbeetes entspricht nicht dem Ernte-Ergebnis.

Garten- bzw. Komposterde aus dem Baumarkt oder von einer Kompostieranlage würde ich ebenfalls nicht verwenden. Diese Erden sind quasi tot. Sie werden stark erhitzt, um Keime und Samen zu vernichten. Es sind aber auch keine Bodenlebewesen mehr vorhanden. Zudem kann dir niemand sagen, was genau da vorher kompostiert wurde. Du weißt beispielsweise nicht, ob mit Pestiziden behandelte Pflanzen oder Baumschnitt zum Kompostieren gebracht wurden.
Frage stattdessen in Gärtnereien, beim Nachbarn oder anderen naturnahen Gärtnern nach Komposterde.

In einem naturnahen Garten gehören alle Arten von Lebewesen. Auch solche, die wir Schädlinge nennen wie beispielsweise: Mäuse, andere Nagetiere oder Schnecken. Diese Tiere mit Metallgitter, Plastik oder Metall-Barrieren fernzuhalten zu wollen, ist meistens aussichtslos. Nach meinen Erfahrungen bringen weniger Schutzmaßnahmen, dafür aber ein gesunder Boden und Mischkultur mehr Ruhe ins Gartenleben. Es muss sich ein Gleichgewicht einstellen, das von allein funktioniert.

Das Gleiche gilt für Unkrautvlies oder Abdeckfolien. Diese Materialien enthalten Mikroplastik und Mikrofasern, die sich mit der Zeit lösen und in den Boden bzw. ins Grundwasser gelangen. Sie halten zudem nur für einen gewissen Zeitraum ungeliebte Kräuter fern.


Ich habe nach vielen Jahren im Garten erkannt, dass ich mit der Natur – nicht gegen die Natur – arbeiten muss. Das erleichtert vieles und schont die Nerven.


Die Beetvorbereitung im Permakulturgarten richtet sich danach ob gesät oder gepflanzt wird. Gemulcht wird wenn die Pflanzen groß genug sind.

Das Sammeln von Baumaterialien

Egal welches Beet du anlegen möchtest, es ist sinnvoll eine Art Umrandung einzuplanen. Das können Bretter, Baumstämme oder auch Feld- bzw. Dachsteine sein. Praktisch ist eine Umrandung immer dann, wenn das Beet von Rasen umgeben ist.

Für Hügelbeete oder Hochbeete benötigst du zudem Füllmaterial. Das kann Baumschnitt, Laub, Grassoden oder altes Heu sein. Lege dir in deinem Garten eine Kompostecke an, wo du genau solche Dinge lagerst.

Komposterde ist der Gamechanger im Garten. Er entwickelt sich quasi fast von allein. Einzig was du zu tun hast, ist Garten- und Küchenabfälle zu sammeln.

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Mulch als Beet-Abdeckung und permanente Düngung des Bodens

Ich verwende in der Regel Gartenabfälle, Wildkräuter und frischen Wiesenschnitt zum Mulchen. Auch Brennnessel- und Giersch-Rückschnitte eignen sich prima. Mein Ziel ist es, den Boden permanent mit grünem Mulch zu bedecken.

Die Vorteile des Mulchens im Naturgarten sind:

  • Schutz gegen Austrocknung des Bodens
  • Düngung des Bodens
  • Rückgabe der Nährstoffe
  • Unterdrückung des Beikrauts
  • Aufbau und Unterstützung der Bodenlebewesen
  • Weniger Schäden durch Schädlinge

Nicht geeignete Mulch-Materialien für deine Gemüsebeete

Ich verwende keinen reinen Grasschnitt als Mulch auf dem Beet. Reines Gras sollte immer zusammen mit anderen Pflanzenmaterialien als Mulch verwendet werden. Wiesenschnitt beispielsweise enthält viele Kräuter wie: Klee, Wiesenblumen, Giersch oder Schafgarbe. Dieses kann als Mulch verwendet werden, solange es nicht voller reifer Samen ist.

Mulch in Form von Wiesenheu würde ich aufgrund der vielen Samen nicht für ein Beet verwenden. Eine Ausnahme stellt ein Heu-Beet dar.

Stroh ist auch keine gute Abdeckung für ein nachhaltiges Gemüsebeet. Stroh deckt zwar den Boden ab. Es verrottet jedoch nicht so gut und ist eher nährstoffarm. Besser wäre ein Mix aus frischen Gartenabfällen, Wiesenkräutern und Stroh.

Herbstlaub kann eine gute Mulch-Schicht abgeben. Allerdings kommt es auf die Art des Laubes an. Kastanien-, Eichen- oder Walnusslaub sind beispielsweise nicht geeignet. Bestenfalls mischst du dein Laub mit Wiesenschnitt oder anderen Gartenabfällen.

Pappe, Unkrautvlies und Abdeckfolien sind kein geeignetes Mulchmaterial. Alles, was nicht organischen Ursprungs ist und aus der industriellen Verarbeitung kommt, hat in einem ökologischen Gartenboden nichts zu suchen.

Hügelbeete sind leicht zu bauen und haben eine Haltbarkeit von 4-6 Jahren.
Hügelbeete sind leicht zu bauen und haben eine Haltbarkeit von 4-6 Jahren.

Ein Permakultur Beet nachhaltig anlegen

Bevor du das Beet anlegst, überlege dir genau, welchen Standort du wählst. Ideal ist ein halbschattiger Platz für den allgemeinen Gemüseanbau. Für sonnige und schattige Plätze solltest du nur ausgewählte Pflanzen einsetzen, die sich auf den jeweiligen Standorten wohlfühlen.

Als zweiten Schritt untersuchst du den Boden. Hast du bereits Gartenboden vor dir, ist alles prima. Solltest du zu lehmigen, sandigen oder steinigen Boden vor dir haben, eignen sich Hügelbeete oder kleinere Hochbeete. Beginne mit einem Humusaufbau durch das Aufschichten verschiedenster organischer Materialien und Gartenerde.

Ist deine Beetfläche stark ver(un)krautet? Giersch, Quecke, Brennnessel oder gar wilde Brombeere können einem das Leben schwer machen. In diesen Fällen würde ich auf Hochbeete setzen. Zwar ist die Gefahr des Durchwachsens vorhanden, dennoch kann einfacher gegengesteuert werden.

Hast du dein Beet, für deinen Standort und die vorherrschenden Bedingungen gewählt, kannst du mit dem Bau oder der Bodenbearbeitung starten. Die Größe des Beetes richtet sich nach dem Platzangebot. Zudem solltest du darauf achten, dass du überall bequem zum Bearbeiten, Ernten und Gießen ran kommen kannst.

Egal ob Hügelbeet, Hochbeet oder ein ganz normales ebenerdiges Beet. Die Pflanzerde sollte zu Beginn leicht humos sein. Dazu mischst du unter deine normale Gartenerde frischen gesiebten Kompost. Je nachdem wie reichhaltig deine Gartenerde ist, desto mehr oder weniger Kompost benötigst du. Keinesfalls pflanzt und säest du dein Gemüse in pure Komposterde (Ausnahmen können Starkzehrer wie Kürbis, Zucchini oder Tomaten sein).

Wenn du Pflanzen direkt aussäen möchtest, wartest du mit dem Mulchen, bis die Pflänzchen deutlich zu erkennen sind. Pflanzt du direkt Gemüsepflanzen in dein neues Beet, solltest du sofort mit dem Mulchen beginnen.

Mischkulturen und Mulch förden den Bodenaufbau
Mischkulturen und Mulch förden den Bodenaufbau

Die Vielfalt im Beet macht’s: Mischkultur statt Einheitsbrei

Monokulturen sind in der Regel nicht optimal für den Boden. Sie laugen ihn einseitig aus. Wenn du dein Beet lange humos und ertragreich erhalten möchtest, setzt du auf Mischkultur und einem bunten Mulch-Mix.

Verschiedene Pflanzen gehen miteinander Symbiosen ein. Sie können Schädlinge abwehren, Nährstoffe zur Verfügung stellen oder Schatten spenden. Besonders Kräuter zwischen Gemüsekulturen bringen Vorteile. Meistens passt zusammen, was auch zusammen gegessen wird:

  • Gurken und Dill
  • Salat und Petersilie
  • Tomaten und Basilikum

Generell können verschiedene Kulturen miteinander kombiniert werden. Selten passen verschiedene Gemüsesorten nicht zueinander. Sie sollten sich natürlich nicht behindern, den Platz wegnehmen, überwuchern oder die Feuchtigkeit übermäßig entziehen.

Nutze Ringelblumen, Tagetes und Kapuzinerkresse als Lückenfüller. Diese Blumen halten viele Schädlinge fern und unterstützen deine Gemüsepflanzen beim Wachsen.

Deiner Kreativität sind keine Grenzen gesetzt. Nutze alles, was du hast, um aktiv einen gesunden Boden zu erschaffen. Du kannst mit organischem Mulchmaterial ungeliebtes Unkraut unterdrücken, die Artenvielfalt stärken und Schädlinge in Schach halten. Pappe als Mulchmaterial oder Baumaterial für Gemüsebeete sind ein No-Go im naturnahen, ökologischem Garten.

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Vielfältige Kürbisse – Unverzichtbar im Selbstversorgergarten

Leicht anzubauen, vielseitig verwendbar & lange Haltbarkeit

Was wäre der Herbst ohne die leuchtenden Kürbisse? Heute erntete ich die zweite Ladung und verteilte die Kürbisse vorerst zur Deko auf dem Hof.



Neben verschiedenen Hokkaido-Sorten gibt es weitere kleine Speise-Kürbisse, Muskatkürbisse und die Pink Bananas. Letztere sehen außen pink aus, sind innen kräftig orange und ähneln in der Form einer riesigen Banane. Es ist der Lieblingskürbis meines Sohnes. Wenn Kürbissuppe – dann von den Pink Bananas.

Nach und nach werden die Kürbisse verarbeitet. Ich baue gerne kleinere Sorten an. Aber auch die Großen werden irgendwann »geschlachtet«. In diesem Fall schneide ich den kompletten Kürbis klein. Der nicht gebrauchte Rest geht in den Tiefkühler.

Pink Banana

Was mache ich alles aus Kürbissen?

  • Kürbissuppe
  • gebackener Kürbis aus dem Ofen
  • geraspelt als Rohkost-Salat kombiniert mit anderem Gemüse
  • geraspelt im Kuchen oder Brot
  • Curry-Linsen-Kürbispfanne
  • Pastasauce

Bis der Frost kommt, liegen die Kürbisse als Deko auf unserem Hof herum. Danach lagern wir die Kürbisse kühl, aber frostfrei.

Nicht alle Kürbisse halten sich den ganzen Winter über. Beschädigte Kürbisse werden zügig verarbeitet. Eine regelmäßige Kontrolle ist daher ratsam.

Ich bin jedes Jahr begeistert, wie einfach es ist, Kürbisse anzupflanzen und wie viel Ertrag sie bringen. Zudem bringen sie Farbe und damit gute Laune in die dunklere Jahreszeit.

Gesundheitliche Vorteile von Kürbissen

Kürbisse sind auch echte Nährstoffwunder. Sie enthalten eine Vielzahl an Vitaminen, Mineralien und Antioxidantien, die zahlreiche gesundheitliche Vorteile bieten.

Stärkung des Immunsystems: Die Kombination aus den enthaltenen Vitaminen und Antioxidantien kann dazu beitragen, das Immunsystem zu stärken und den Körper besser vor Infektionen und Krankheiten zu schützen.

Reich an Vitaminen: Kürbisse sind besonders reich an Vitamin A, das in Form von Beta-Carotin vorliegt. Dieses Provitamin wird im Körper zu Vitamin A umgewandelt, welches wichtig für die Sehkraft, das Immunsystem und die Hautgesundheit ist.

Starke Antioxidantien: Neben Beta-Carotin enthalten Kürbisse auch Vitamin C und E, die als Antioxidantien fungieren. Sie schützen die Zellen vor oxidativem Stress und können dabei helfen, Entzündungen zu reduzieren und das Risiko chronischer Krankheiten wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu senken.

Ballaststoffe für die Verdauung: Mit ihrem hohen Ballaststoffgehalt fördern Kürbisse eine gesunde Verdauung. Ballaststoffe unterstützen die Darmgesundheit, helfen bei der Regulierung des Blutzuckerspiegels und tragen zur Senkung des Cholesterinspiegels bei.

Kalorienarm und nährstoffreich: Trotz ihres süßen Geschmacks sind Kürbisse kalorienarm und enthalten nur wenig Fett. Das macht sie zu einer idealen Zutat für eine gesunde und ausgewogene Ernährung, die gleichzeitig sättigt.

Kürbisse in der Rohkost

Während Kürbisse traditionell meist gekocht oder gebacken verzehrt werden, sind einige Sorten auch roh ein echter Genuss. Besonders kleinere Sorten wie der Hokkaido oder der Butternut eignen sich gut für den Rohverzehr. Fein geraspelt oder in dünnen Scheiben geschnitten, können sie Salaten eine knackige Textur und einen leicht nussigen Geschmack verleihen. Auch in Smoothies sorgt das Kürbisfleisch für eine cremige Konsistenz und bringt gleichzeitig wichtige Nährstoffe wie Beta-Carotin und Vitamin C in die Rohkost-Küche.

Wichtig: Nicht alle Kürbissorten sind genießbar. Vor allem Zierkürbisse enthalten giftige Bitterstoffe (Cucurbitacine), die beim Verzehr gesundheitsschädlich sein können. Daher ist es wichtig, nur essbare Sorten in der Küche zu verwenden.

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Herbst-Aussaat: Endlich ist wieder Platz für Neues

Oder – The show must go on!

Es ist schon super erdend Kartoffeln aus der Erde zu holen. Viel besser und befreiender ist, die frei werdende Fläche zu bearbeiten und der aufsteigenden Kreativität freien Lauf zu lassen.


Wie groß wird das Beet? Was kann ich ansäen oder pflanzen? Braucht die Erde Ruhe oder ist sie fit für eine neue Runde? Was soll kommendes Frühjahr auf diese Fläche?

Fragen über Fragen durchkreuzen mein Gehirn, während ich harke, Wege trete und wieder harke. Mein Plan entsteht beim Arbeiten. Meistens fügt sich eins zum anderen, ohne Aufwand, Skizze oder fette Fruchtfolgetabellen.


Die Erde ist nicht überall gleich gut. Das erkenne ich an der Feuchtigkeit, den Regenwürmern und anderen Krabbeltieren. Ist die Erde eher sandig oder fein krümelig?

Flächen, deren Boden weniger Kraft hat, gönne ich Gründünger und im Winter eine Schicht Mulch. Die meisten Flächen waren so voller Leben, dass ich direkt pflanzen und säen konnte.

Was pflanze ich jetzt noch?

Diese wachsen später unter Folie und Vlies weiter

Was säe ich jetzt noch?

Aufbau des Frühbeetes

Mein Frühbeet nutze ich in der kompletten Herbst-Winter-Frühjahrs-Zeit. Darin säe ich Kresse, Rukola, Radieschen, Asiasalate und pflanze Salat.

Ich freue mich auf dicke, runde Radieschen! 😉

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Schatten pflanzen

Das Weiterleben zweier Hügelbeete

Vor 5 Jahren legte ich mein erstes Hügelbeet an. Es folgte bald darauf ein zweites Hügelbeet direkt daneben. Beide Hügelbeete stehen komplett in der Sonne. Was in der Nebensaison gut ist, kann im Sommer zum Desaster werden. Trotz guter Mulch-Schicht und wärmeliebenden Pflanzen, ist im Hochsommer auf den Hügelbeeten nicht viel los. Die Hügelbeete erwärmen sich dann so stark, dass das aktive Bodenleben nachlässt. Ohne dauerhafte Bewässerung trocknet ein Hügelbeet sehr schnell aus.
Jetzt, nach gut 5 Jahren, ist die Erde der ersten Hügelbeete verbraucht. Die Hügel sind mit der Zeit zusammengefallen. Eine neue Humusschicht konnte sich aufgrund der Trockenheit nicht aufbauen.

1. Hügelbeet im 1. Sommer

Der letzte Sommer, mit seinen heißen und trockenen Tagen, brachte mich oft zum Grübeln. Wie gestalte ich meinen Garten hitzeresistent? Wo kann ich angenehme Ecken schaffen, in denen sich Mensch, Tier und Pflanzen auch in heißen Sommern wohlfühlen können? Ich selbst meide die Sonne. Unser Hund kennt die kühlsten Plätze im Garten. Beide treffen wir uns unter den großen schattigen Bäumen.

Schatten muss her. Und das zügig. Meine seit 2 Jahren wachsende Permakultur-Hecke benötigt noch eine ganze Weile, ehe sie viel Schatten spendet. Große Bäume hatte ich damals nicht integriert. Dennoch sind ein halbhoher Klarapfel- und Birnbaum sowie ein paar selbstgezogene Pfirsichbäume schon heute gute kleine Schattenspender. Auf der anderen Seite meines Gemüse-Ackers wächst seit einigen Jahren eine Traubenkirsche zu einem stattlichen Baum. Zusammen mit Nachbars Walnussbaum und ein paar Fichten spenden sie im Sommer wohligen Schatten.  Auf den Rasenflächen und auf der Obstbaumwiese ziehen seit vielen Jahren immer mehr neue Obstbäume ein. Bis diese richtig viel Schatten spenden können, vergehen noch mindestens 10 Jahre.

Pflaumenbaum mit begrünter Baumscheibe

Für noch mehr Schatten im Gemüsegarten suchte ich nach schnellwachsenden und nutzbringenden Bäumen. Ich interessierte mich zunehmend für Maulbeerbäume. Im Frühjahr erstand ich bereits einen kleinen weißen Maulbeerbaum. Die schwarzen und roten Sorten waren erst im Sommer/Herbst wieder lieferbar. Maulbeerbäume können groß und alt werden. Sie wachsen recht zügig und benötigen etwas Platz. Alle Pflanzenteile sind nutzbar. Sie können ohne weiteres zurückgeschnitten werden und spenden viel Schatten. Der einzige Knackpunkt ist die Frosthärte. Der schwarze Maulbeerbaum benötigt es etwas wärmer, die weißen und roten Maulbeerbäume halten auch frostige Temperaturen gut aus.

Ich entschied mich, für einen schwarzen und einen roten Maulbeerbaum als zukünftige neue Schattenspender.

Als die beiden langersehnten Bäumchen im Herbst eintrafen, gab es noch keinen genauen Plan. Ich wusste nur, dass ich aus den zwei Hügelbeeten eine Schatteninsel kreieren wollte. Ein neuer ökologischer Schutzraum soll heranwachsen.

Zwei Hügelbeete gezeichnet von einem heißen Sommer.

Die Schatteninsel entsteht

Die Hügelbeete räumte ich ab. Noch vorhandene Kräuterstauden setzte ich auf andere Beete um. Auf einem Teil des ersten Hügelbeetes wachsen Teefenchel, Bergthymian, Winterheckenzwiebel, Wilde Rauke und Salbei sowie ein paar Minzen. Dieser Teil sollte bleiben. Die Erdbeerpflanzen kamen vorsorglich in eine Wanne.

Über die Jahre hatten sich auch allerlei Wildkräuter dazugesellt. Diese wollte ich allerdings erst einmal entfernen. Die meisten kommen eh bald wieder. Somit holte ich jede Menge Wurzeln des Johanniskrauts, der Schafgarbe und des Sauerampfers aus der Erde. Nachdem alle Wurzeln entfernt waren, legte ich die Größe des neuen Schattenbeetes fest. Die Gesamtfläche wuchs um 1/3 an und wurde mit den bisherigen Begrenzungssteinen markiert. Die Rasenfläche, die jetzt zum neuen Schattenbeet gehören sollte, bekam eine Abdeckung aus unbedrucktem Karton. Die Pappe soll das durchwachsen von Wurzelbeikräutern verhindern. Anschließend verteilte ich die Erde der Hügelbeete auf die gesamte Fläche. Das grobe Pflanzenmaterial aus dem Inneren der Hügelbeete hatte sich bereits vollständig zersetzt. Die Erde mischte ich mit etlichen Schubkarrenladungen voll Komposterde.

Vorbereitete Pflanzfläche

Der Pflanzen-Einzug

Was pflanzt man auf eine Schatteninsel, die in den kommenden Jahren noch gar keinen Schatten sehen wird? Als aller erstes platzierte ich die zwei Maulbeerbäumchen im Süden der Insel. Sie stehen für große Bäume recht dicht nebeneinander. Sie sollen aber auch später eine Einheit gegen die starke Sonneneinstrahlung bilden. Maulbeerbäume können im übrigen auch als Hecken gepflanzt werden. Sie sind recht schnittverträglich und treiben schnell wieder aus.

Die Kräuterstauden des 1. Hügelbeetes bleiben.

Was in meinem Garten noch fehlt, sind Sommerhimbeeren. Vor etlichen Jahren hatten wir eine lange Hecke mit Brombeeren, Sommer- und Herbsthimbeeren sowie Tayberrys. Diese Hecke lieferte uns viele Jahre guten Ertrag. Irgendwann wurden die Pflanzen jedoch alle krank und gingen ein. Somit pausierten wir mit den süß-sauren Früchten. Vor einigen Jahren pflanzte ich geschenkte Herbsthimbeeren unter den großen Traubenkirschbaum. Diese Pflanzen wachsen gut und freuen sich über den Schatten. Sie sind zu einem kleinen Himbeerwald zusammengewachsen. Ableger dieser Himbeeren wanderten schon in die Permakultur-Hecke.
Neue Brombeerpflanzen kultivieren wir seit 3-5 Jahren ebenfalls an einer andere Stelle im Garten. Die Pflanzen stehen zwar auch sonnig, haben aber einen feuchteren Wiesenplatz erhalten und wachsen großartig.
Jetzt soll es auch wieder Sommerhimbeeren geben. Auf meine Schatteninsel ziehen 6 neue Pflanzen ein. Dazu kommen 6 Tayberry-Pflanzen. Die stacheligen Gesellen pflanzte ich in einer Doppelreihe in den zuküftigen Schattenbereich der Insel. Ich ließ Platz für ein Spalier, falls dies nötig wird. Aufgrund der warmen und trocknen Sommer glaube ich jedoch nicht, dass die Pflanzen sehr hoch wachsen. Ich würde sie lieber natürlich wachsen lassen wollen, statt anzubinden.
Des Weiteren zog ein Aronia-Strauch sowie zwei kleine Stauden des ewigen Kohls ein. Der Aronia-Strauch steht eher sonnig. Der ewige Kohl wird etwas Schatten durch den Aronia-Strauch bekommen.

Beerenstark

Ich liebe alle meine vielen Beerensträucher. Wenn ich im Frühjahr die Beerensträucher verschneide, stecke ich immer ein paar Stecklinge in die Erde. In diesem Jahr sind ausnahmslos alle Stecklinge zu kleinen Sträuchern gewachsen. Diese sollen im neuen Schattenbeet ein Zuhause bekommen. Die größeren, wahrscheinlich Josta- und schwarze Johannisbeeren, pflanzte ich zusammen in zwei Reihen, als kleine Hecken. Die kleineren, eher die roten Johannisbeersträucher, pflanzte ich an den Rand, in den Schatten der Himbeeren. Diese können hier wachsen mit der Option in 1 bis 2 Jahren noch einmal umzuziehen.

16 Johannisbeer-Stecklinge aus dem Frühling

Immer noch nicht genug? Nein, ich hatte noch 63 Erdbeerpflanzen in einer Wanne stehen. Diese Stauden waren zwar schon älter und auch nicht besonders kräftig, dennoch entschied ich mich, diese auf der Sonnenseite vor die Maulbeerbäume zu pflanzen. Quasi als Bodendecker. Sie können dort Ableger wachsen lassen und die Fläche begrünen.

Mulchabdeckung mit frischem Wiesenschnitt

Woher kommt der Schatten?

In den nächsten Jahren steht dieses Beet in der prallen Sonne. Der wichtigste Schutz gegen Austrocknung ist eine gute Mulch-Schicht, quasi der Schatten für den Boden. Auf unserer Streuobstwiese mähten wir höher gewachsene Wiesen-Flächen mit einer Sense ab. Dieser Wiesenschnitt ist eine sehr gute Abdeckung. Nachdem die Bäume und Sträucher sowie die Erdbeeren gut mit Wasser versorgt waren, kam eine großzügige Schicht Wiesenschnitt auf die Erde und um die Pflanzen. Die Mulch-Schicht aus Gräsern und Wildkräutern beschattet den Boden und damit die Wurzeln der Pflanzen. Sie trägt zum Nährstoffkreislauf bei und versorgt kleine Bodenlebewesen, die das Düngen übernehmen. Übrig gebliebene Ziegelsteine integrierte ich als Trittsteine um den Boden zu schützen. Der Boden soll auch neben den Pflanzen locker und aktiv bleiben. Es wird nicht ausbleiben, dass noch weitere bodenbedeckende Pflanzen Einzug halten.

Die Bewässerung

In den ersten Jahren wird eine Bewässerung in den trockenen Zeiten nötig sein. Je nachdem, wie schnell die Maulbeerbäume wachsen und Schatten bzw. Halbschatten spenden, wird der Wasserbedarf mit den Jahren geringer werden. Ein dichter Pflanzenbewuchs und eine gute Mulch-Schicht verringern ebenfalls den Anteil des Gießwassers.

Im Gegensatz zu den Hügelbeeten, kann das Gießwasser jetzt direkt in die Gießränder gegossen werden. Jede Pflanze hat unter der Mulchschicht einen Gießrand aus Erde erhalten. Dies verhindert, dass das Wasser wegläuft. Bei Hügelbeeten läuft das meiste Wasser den Hügel hinab. Eine Durchwässerung in heißen Sommern ist fast unmöglich, auch mit einer dicken Mulchschicht nicht. In der Folge entwickeln die Pflanzen keine starken Wurzeln und bleiben kleinwüchsig.

Steht ein Hügelbeet im Schatten oder Halbschatten bleibt die Erde nach dem Wässern wesentlich länger feucht.

Kälteschutz im Winter

Maulbeerbäume sind wärmeliebende Pflanzen. Sie erhalten im Winter eine großzügige Mulch-Abdeckung aus Laub. Sollte es sehr kalt werden, schützen in den ersten Jahren auch Jutesäcke oder Bastmatten die empfindlichen Pflanzen. Sind die Bäume gut angewachsen benötigen sie den Kälteschutz nicht mehr.

Maulbeeren

Bis es soweit ist, hoffe ich auf Himbeeren, Johannisbeeren und Erdbeeren. Maulbeerbäume tragen recht schnell erste Früchte. Wenn sie einmal groß sind, reifen die Maulbeeren nicht alle auf einmal sondern nach und nach. Das heißt, sie fallen bei Genussreife vom Baum und können genascht werden. Ich freue mich aber auch schon den Vögeln zuzusehen, wie sie im lichten Schatten sitzen und die süßen Früchte stibitzen.

Maulbeerbaum – eher Busch als Baum
Die Seitentriebe bleiben erst einmal stehen. Vielleicht nützen Sie als Stecklinge in den kommenden Jahren. Der Maulbeerbaum soll eher einen höheren Stamm bekommen.

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Hügelbeete

Ein Kartoffelacker in Umstellung auf Permakultur

Eigene Kartoffeln anzubauen ist hier auf dem Land eigentlich nichts Besonderes. Es gibt auch nichts Wohlschmeckenderes als die selbst geernteten Knollen. Während früher große Flächen privat angebaut wurden, schrumpfen diese von Jahr zu Jahr. Aber Warum?

In den Gärten im ländlichen Brandenburg bauen hauptsächlich ältere Generationen Kartoffeln noch selbst an. Aber auch diese Generationen benötigen im Alter weniger, es gibt kaum noch Nutztiere denen Kartoffeln zugefüttert werden und sie schaffen es einfach nicht die großen Flächen allein zu bewirtschaften. Zunehmende Kartoffelkäferinvasionen, Dürre oder zuviel Regen in den letzten Jahren ermutigen nicht ein ganzes Feld zu bestellen. Zudem kann man ja heutzutage alles zu jederzeit kaufen.
Jüngere Generationen kaufen ebenfalls im Supermarkt, pflanzen maximal ein paar Kartoffeln in Hochbeete oder in Pflanzsäcke bzw. besorgen sich bestenfalls eine Gemüsekiste im Abo. Dabei wäre es so einfach sich mit den Älteren zusammenzuschließen und gemeinsam ein Stück Acker mit Kartoffeln zu bestellen. Der Platz auf den Ländereien wäre da. Der Aufwand kann aufgeteilt werden. Noch gibt es hier und da erfahrene Landfrauen und -männer, die ihr Wissen weitergeben könnten. Wer sich ein bischen damit beschäftigt, hat am Ende einen ordentlichen Wintervorrat und wird zumindest Kartoffel-Autark.

Wir bauten einst zusammen mit der Vorbesitzerin unseres Hofes Kartoffeln im großen Stil an. Lernten dies und das, hielten uns an Traditionen. Aber auch wir haben unser Kartoffelacker Jahr um Jahr ein wenig verkleinert. Warum? Es sind ähnliche Gründe: Berufstätigkeit, Kinder, viele andere Verpflichtungen. Wir haben nicht unbegrenzt Zeit dem Unkraut hinterherzujagen, stundenlang Kartoffelkäfer abzusammeln und auf Regen zu hoffen.

Seit gut einem Jahr befasse ich mich jetzt schon mit Permakultur und stelle verschiedene Bereiche in unserem Leben und den großen Garten um. Es darf wachsen was wächst. Wir ernten reichlich. Unser Kartoffelacker war uns aber bisher heilig. Es hatte eine gewisse Tradition. Kartoffeln setzen, aufpflügen, die Ernte der Kartoffeln und die Einlagerung im Kartoffelkeller wurden immer zusammen in der Familie erledigt. Jahr um Jahr das gleiche Spiel.

Als wir im Frühjahr den Entschluss fasten unseren Acker gar nicht zu pflügen, um den Boden zu schonen und auch hier in Richtung Permakultur zu gehen, betraten wir Neuland. Noch ging ich davon aus, dass wir wieder etwas weniger Kartoffeln anbauen würden, um mehr Gemüse ernten zu können.

Saatkartoffeln

Durch die sich schnell wandelnde Zeit mit all den Unsicherheiten und scheinbar düsteren Aussichten – sei es klimatisch oder gesellschaftlich – habe ich die Kartoffeln aus unserem Wintervorrat sehr zu schätzen gelernt. Wie wichtig wird es zukünftig sein, sich selbst versorgen zu können? Bisher schaute ich auf ökologischen Anbau, gesunde Lebensmittel und Vielfalt. Was, wenn Lebensmittel knapper werden, wenn wir wirklich auf uns alleingestellt wären? Wie können wir die Ressourcen Wasser und Strom sparsamer verwenden. Diese Gedanken brachten mich dazu die Kartoffel wieder mehr in den Mittelpunkt zu rücken. Die Knolle ist nachhaltig, das ganze Jahr verfügbar und macht die Familie satt. Sie kann in einem funktionierenden Kreislauf ohne Mitteleinsatz von außen jedes Jahr angebaut werden. Sicher ist aber auch, der Anbau erfordert Arbeitseinsatz, Ausdauer und Muskelkraft.

Bisher hatten wir die Kartoffeln mit Hilfe eines Kartoffelsetzers gesetzt. Mit einem Kartoffelsetzer werden Löcher in die Erde gedrückt. Ein Korb mit Saatkartoffeln in der Hand und schon geht es los. Die Kartoffeln kommen in die Löcher, die dann mit den Füßen zugedrückt werden. Rechts – links, Schritt um Schritt werden so zwei Reihen mit einem Mal bepflanzt. Das geht recht zügig.

Abgeerntete und freigeräumte Fläche für Kartoffeln

Aber zuvor musste ich die Ackerfläche freiräumen. Im Winter wuchsen verschiedene Wintergemüse und Grünkohl auf dem Stück. Zudem hatte ich Freiflächen mit Gartenabfällen und Laub gemulcht. Schon beim Glattharken bemerkte ich, wie locker und feucht die Erde auf den gut gemulchten oder bewachsenen Stellen war. Es gab jede Menge Regenwürmer die mich optimistisch stimmten. Im Gegensatz dazu ist die Erde auf den Wegen des letzten Jahres hart und trocken. Hier Pflanzlöcher zu buddeln oder zu drücken schien schwer zu werden. Es hatte lange nicht geregnet und es war auch kein Regen in Sicht. Die Erde trocknete auf den freigeräumten Flächen schnell aus.

Zeit die Kartoffeln zu setzen.

Wir versuchten Löcher mit dem Kartoffelsetzer in den Boden zu bekommen. Aber keine Chance, die Löcher vielen entweder sofort wieder zu oder der Kartoffelsetzer kam an den Stellen wo Wege waren erst gar nicht tief genug rein. Da wir dies schon befürchtet hatten, gingen wir zu Plan B über. Wir holten den Handpflug. Damit wollten wir Reihen ziehen, in die wir die Kartoffeln legen konnten. Hört sich erst einmal einfach an. War es dann aber doch nicht. Wie schwierig ist es, gerade Reihen zu ziehen? Der Pflug glitt mal tief mal gar nicht ins Erdreich. Bei festen Erdstücken brach er nach links oder rechts aus. Im Stillen dachten wir beide, was für ein Mist. Mit einem gepflügten Acker, so wie wir es immer gemacht hatten, wäre uns die Schinderei erspart geblieben. Ob das alles so richtig ist? Ob es das wert ist? Wir zogen unsere Reihen fertig, schwitzten und legten die Kartoffeln. Anschließend pflügten wir die Reihen gleich zu. Das gestaltete sich ähnlich kräftezehrend. Im Nachgang hatte ich überlegt, wäre es einfacher gewesen, die Reihen einfach zuzuharken und nach dem Aufgehen der Pflanzen aufzupflügen. Egal, die Knollen waren in der Erde. Geschafft!

Meine Gedanken kreisen jedoch gleich weiter. Eigentlich müsste ich die Reihen ordentlich mulchen um die Beikrautentwicklung zu minimieren. Da die Fläche doch recht groß ist, scheint es unmöglich so viel Mulch auf einmal aufzutreiben. Trotzdem begann ich bereits zu mulchen und werde zumindest einen Teil des Kartoffelackers mit Grünkraut abdecken. Testweise.

Zudem kann ich mir vorstellen, dass die Pflanzen nicht hundertprozentig in einer Reihe aufgehen werden. Das macht ein weiteres Aufpflügen schwierig. Manuelles Anhäufeln könnte nötig werden. Auch das Mulchmaterial ist beim Aufpflügen sicherlich hinderlich. Mein Ziel bleibt es dennoch die Erde irgendwie zu bedecken. Zum einen um Nährstoffe dem Boden, den Lebewesen und damit den Pflanzen zu geben und zum anderen um Feuchtigkeit im Boden zu halten. Denn je kräftiger die Pflanzen wachsen, desto weniger werden sie anfällig für Krankheiten und starkem Kartoffelkäferbefall.

Mulchmaterial bedeckt die Reihen

Des Weiteren werde ich zwischen die Kartoffeln verschiedene andere Pflanzen kultivieren. Erbsen zum Beispiel. Erbsen speichern wie alle Hülsenfrüchte (Leguminosen) Stickstoff an ihren Wurzeln und geben diesen dort später an den Boden ab. Das führt zu besseren Böden. Zudem sollen Kartoffelkäfer keine Erbsen mögen. Ähnliches gilt für Ackerbohnen. Ebenso denke ich an Ringelblumen und Grüne Bohnen. Zur Stärkung der Pflanzen gibt es Brennnesseljauche.

Fakt ist, der Boden muss mit organischen Materialen aufgebaut werden. Kommendes Jahr wird die jetzige Gemüsefläche mit Kartoffeln bepflanzt. Ich muss mir jetzt schon überlegen, wie ich den Boden füttere und locker halte. Gründünger, viel Mulchmaterial und Mischkultur sind Möglichkeiten. Verkleinere ich Wege? Brauch ich überhaupt Wege? Sie nehmen ja eh nur kostbaren Platz weg und verhärten den Boden. Mir fällt auf, dass die älteren Gartennachbarn keine sichtbaren Wege anlegen. Ich erinnere mich, unsere Vorbesitzerin hatte auch kaum Wege auf ihrem Acker.

So viele neue Ideen, so viele neue Erfahrungen und doch braucht es das alte Wissen um weiter zu gehen. Nur die Kombination aus altbewährtem und neuem Wissen kann uns durch diese unsicheren Zeiten tragen.

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Ackertantes Gartentipps

Januar – Woche 03

Alles ist im Wandel und verändert sich. Die Zeit, in der wir leben, rast mit unglaublicher Geschwindigkeit und wirft oft Dinge einfach über den Haufen, die jahrelang galten. Plötzlich kommt das Gefühl auf, kein Stein bleibt auf dem anderen liegen.

Selbst im Garten ändern sich die Ideen, Herangehensweisen, Strukturen, Ansprüche und Aufgaben. Sie müssen sich auch ändern, denn die Welt, das Leben und das Klima ändern sich. Wer das Klima schützen möchte, eine gesunde Ernährung und Selbstversorgung anstrebt sowie auf Nachhaltigkeit großen Wert legt, muss in vielen Bereichen umdenken.

Vor 25 Jahren, wir waren noch Teenager, nahm mich mein Mann mit auf einen Bauernhof mit Hühnern, Schafen einem Hund und einer Katze. Die Bauern selbst waren schon älter und mein Mann half an den Wochenenden und in den Ferien auf dem Hof. Hier musste ich mich das erste Mal in der neuen Familie beweisen. Schafstallausmisten stand ab und an auf dem Programm. Besonders im zeitigen Frühjahr und im späten Herbst war der Stall mit viel Mist gefüllt. Im Herbst kam dieser Mist direkt vom Stall auf einen großen Hänger allein mit Muskelkraft. Der volle Hänger wurde mit dem Traktor aufs Acker gezogen und mit einem Misthaken wurden auf dem Acker Haufen abgeladen. Diese Haufen wurden später mit der Mistgabel per Hand auf dem gesamten Acker verteilt. Das nannten wir Mistspreiten. Es waren sehr kraftaufwendige Aufgaben, die heute noch sehr lebendig in unserer Erinnerung verankert sind. War der Mist verteilt, wurde mit Traktor und Pflug gepflügt. Fertig war der Acker für den Winter, in diesen Zeiten ein gutes Gefühl. Die Erde lag dann ein halbes Jahr lang brach.

Damals reichte die Ackerfläche von Gartenzaun zu Gartenzaun. Es wurden hauptsächlich Kartoffeln und Futter für die Tiere angebaut. Es gab eine Art Bauerngarten mit Gemüse, Folienzelte für Gurken, Spargelbeete und Obstbäume, Erdmieten und Vorratshaltung. Alles wurde akribisch sauber gehalten, Unkraut gab des defacto nicht. Ich war begeistert und bekam dort die Möglichkeit ein paar eigene Beete anzulegen. Dies war der Beginn meines eigenen Gartens.

Unterdessen leben wir selbst auf dem Hof und bewirtschaften ihn seit vielen Jahren allein. Es gibt schon lange keine Schafe und Hühner mehr, was wir vermissen. Die Ackerfläche wurde immer weiter verkleinert und der Garten änderte sich nach unseren Vorstellungen und Wünschen. Wie damals, war es noch vor einigen Jahren unser Bestreben im Herbst zu pflügen. Es kam Mist, der wurde gleich per Maschine auf der Erde verteilt und anschließend pflügten wir mit unserem Traktor.

Irgendwann schafften wir es nicht mehr im Herbst zu pflügen. Es wurde Dezember, einmal pflügten wir sogar zwischen Weihnachten und Neujahr. Wir ließen den Mist weg. Wir sagten uns, es wäre nicht nötig, wir probieren es ohne. Es funktionierte auch. Es gab Vorteile, die Möhren waren nicht so madig, anderes Gemüse schmeckte nicht so streng. In dieser Zeit las ich viel über Permakultur und begann hier und da zu mulchen. Warum? Ich wurde dem Unkraut nicht mehr her. Mein Mann drohte mir, das Acker zu verkleinern. Hausbau, beide berufstätig, zwei Kinder, es gab wichtigere Dinge. Nach zwei Jahren ohne Mist entschlossen wir uns wieder für einen Hänger voll Mist, den wir allerdings erst im Frühjahr einpflügten. Ja, kann man machen, muss man aber nicht. Ich fing an viele Dinge zu hinterfragen.

In Permakultur-Büchern steht geschrieben, dass der Boden nicht umgegraben oder gepflügt werden sollte. Wir überlegen: Grubbern wäre vielleicht eine Alternative, bei dem Mulchmaterial und Kompost in die obere Erdschicht eingearbeitet wird. Ich fing an mit Gründünger zu arbeiten, mulchte die Beete und ließ die Erde so unberührt wie möglich. Lernte das Unkraut gern zu haben.

Unterdessen haben wir Januar. Mein Mann wollte bereits im Herbst pflügen. Ich überredete ihn bis zum Jahresanfang zu warten. Im Februar – März wäre ein guter Zeitpunkt. Auf Mist wollten wir dieses Jahr und auch in Zukunft verzichten. Gründünger, Kompost und gemulchte Beete erscheinen uns heute sinnvoller. Aktuell bin ich mir gar nicht so sicher, ob wir pflügen sollten. Wir diskutieren, wägen ab. Die Fläche ist zu groß, die Arbeitserleichterung durch das Pflügen einmalig. Obwohl: So eine Ackerfläche will geharkt, die Erdklumpen kleingemacht, die Kannten grade gezogen und Beete angelegt werden. Ich und die Harke alleine auf dem Acker.

Von meiner Permakultur-Hecke weiß ich, dass die Erde dort sehr gut ist. Sie ist voll mit Leben aller Art, locker, die Sträucher und Bäume wachsen gut, sehen gesund aus. Was aber tun wir jetzt mit diesem Acker? Zerstören wir wieder absichtlich die entstandene Bodenstruktur? Holen wir die Unkrautsamen aus längst vergangenen Jahren an die Erdoberfläche, wo sie wieder keimen können? Was macht Sinn? Was ist Arbeitserleichterung?

Ich bin mir ziemlich sicher, dass wir die Ackerfläche in einigen Jahren nicht mehr pflügen werden. Auch wenn uns dann etwas traditionelles fehlen würde. Es wird vielleicht auch nicht mehr einen großen Acker, sondern verschiedene Gartenbereiche geben. Benötigen wir so viele Kartoffeln? Wo liegt unser Schwerpunkt? Selbstversorgung bedeutet für mich große Vielfalt und Gärtnern zu jeder Jahreszeit. Es braucht verschiedene Bereiche im Garten, um mit den unterschiedlichen Wetterbedingungen klarzukommen. Wir benötigen Schatten im Hochsommer und geschützte Ecken im Winter. Regenwasser ist kostbar und muss gesammelt werden, muss aber auch abfließen, wenn es zu viel regnet. Wir wollen zurück zu fruchtbaren Böden, vielen Regenwürmern, Krabbeltieren, Insekten, Kleintieren und Vögeln. Die Natur muss zurück ins Gleichgewicht und das fängt in unseren Gärten an.

Den Spaten brauchte ich in den letzten Jahren kaum. Weder zum Abstechen von Rasenkannten noch zum Umgraben. Nur um Pflanzlöcher für neue Bäume und Sträucher auszuheben, benutzte ich ihn recht häufig. Klingt doch wie ein guter Schritt in Richtung Permakultur.

Der Wandel hat begonnen, auf welche Reise er uns führt, welche Wege wir bestreiten, ob es leicht wird oder knifflig, all das wird sich zeigen, wenn es soweit ist.

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Vor- und Nachteile eines Hügelbeetes

Ackertantes Gartentipps

Im Herbst und Winter können Hügelbeete recht einfach angelegt werden. Worauf geachtet werden sollte, welche Materialien verwendet werden können, welchen Nutzen ein Hügelbeet hat und wozu es nicht geeignet ist, will ich hier kurz anhand meiner Erfahrungen erklären.

Beginn des Baus zweier Hügelbeete im Herbst

Mein erstes Hügelbeet entstand 2018 eher aus einer Not heraus. Ich hatte von Hügelbeeten gelesen und wollte ein schnelles Beet auf unfruchtbarem brachen Boden für den Frühling zaubern. Es klang verlockend, Gartenabfall –> Erde –> Haufen –> fertig. Was aber genau ist ein Hügelbeet und wie wird es gebaut?

Hügelbeete sind im Prinzip eine Form des bewachsenen Komposthaufens. Hügelbeete stehen am besten an einem halbschattigen, geschützten Platz. Der Untergrund muss nicht zwingend bearbeitet werden. Die unterste Schicht bilden Äste, Schnittgut, grobe Strünke und alles was länger zum Verrotten braucht. Darauf kommt eine Lage Grünabfall, Laub, Rasenschnitt und Erde im Wechsel.

Ein älteres Hügelbeet (links) und der Beginn eines neuen Hügelbeetes (rechts)

Ein Hügelbeet sollte nicht breiter als 1,20 bis 1,50 Meter sein. In der Länge gibt es kein Limit. Der Haufen wird mit den unterschiedlichsten Gartenabfällen gefüttert. Immer wieder kommt eine leichte Schicht Erde dazwischen. Der Hügel wird mit frischen Materialien im Herbst über einen Meter hoch gebaut, da er noch zusammenfällt. Es ist sinnvoll, immer wieder darauf herumzutrampeln, damit das Konstrukt stabil wird.

Sind die Materialien zum Bau im Winter schon durchgefroren und halbverrottet, reicht es, wenn der Hügel maximal einen Meter hoch wird. Zum Schluss bedeckt eine Schicht Erde den Hügel. Die Erdschicht sollte so dick sein, dass etwas hineingesät oder gepflanzt werden kann. Anschließend wird die Erdschicht mit einer Mulchdecke abgedeckt. Dies verhindert das Austrocknen und die Erde bleibt feucht und locker.

Du brauchst alles was im Garten sowieso anfällt:

  • Schnittgut
  • Äste, Totholz
  • Grobe Strünke
  • Grünabfall
  • Laub
  • Rasenschnitt
  • Erde aus dem Garten

Im Sinne der Permakultur werden nur Materialien verwendet, die im Garten vorhanden sind. Sinnvoll ist es, mit vielen verschiedenen Abfällen zu arbeiten. So wird sichergestellt, dass alle Nährstoffe vorhanden sind. Ein ökologischer und nachhaltiger Kreislauf entsteht.

Im Inneren des Hügelbeetes sorgen viele Kleinstlebewesen, Bakterien und Pilze für Abbauprozesse und bilden eine neue fruchtbare Erde. Sie produzieren zu dem Wärme, was im Frühjahr ein Nutzen sein kann. Im ersten Jahr empfiehlt es sich Starkzehrer zu pflanzen: Kohlsorten, Tomaten, Zucchini etc.. Im zweiten Jahr bzw. im späteren Jahresverlauf können auch Blattsalate, Mangold für den Winter oder Erdbeerpflanzen Einzug halten. Wurzelgemüse sollte erst ab dem zweiten Jahr ausgesät werden.

Kohl für den Winter

Wichtig ist, dass das Hügelbeet immer gut gemulcht oder dicht bewachsen ist. Denn, zum einen wäscht plötzlicher Starkregen oder die Gartenbewässerung nicht die gesamte Erde aus, zum anderen werden die Sommer immer trockener, Mulch bietet einen Schutz gegen die Verdunstung, Austrocknung und unerwünschtes Beikraut.

Vorteile eines Hügelbeetes

  • Erzeugt fruchtbare Erde über 2–3 Jahre
  • Produziert durch Zersetzungsprozesse Wärme (im Frühjahr interessant)
  • Trocknet im Winterhalbjahr schneller ab, schnellere Erwärmung
  • Erhöht die Anbaufläche
  • Verwandelt unfruchtbare Stellen im Garten in fruchtbare
  • Nachhaltige Anbau-Methode mit vielen Nährstoffen
  • Kann ganzjährig genutzt werden
  • Ideales Beet für Mischkulturen, da unterschiedliche Plätze (sonnig, schattig, trocken, feucht)

Nachteile

  • Austrocknungsgefahr im Hochsommer
  • Erneuerung oder Zugabe von Kompost nach dem 3. Jahr
  • Kein Platz für langjährige Stauden oder mehrjährige Nutzpflanzen

Hügelbeete fallen relativ schnell zusammen. Je nachdem, wie frisch die Materialien sind, kann der Hügel bereits über den Winter erheblich schrumpfen. Andererseits darf das Hügelbeet nicht zu steil aufgebaut werden. Beim Bau immer daran denken, dass auch die Seiten bepflanzt werden wollen. Aber all diese Erfahrungen kommen beim Bau von ganz alleine. 🙂

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