Gemüsepflanzen vorziehen

gepflanzter Kohlrabi und Salat

Das Wetter lädt bereits zum Pflanzen ein. Wer nicht vom Angebot im Gartenmarkt abhängig sein möchte, zieht sich seine gewünschten Gemüsesorten selbst vor. Besonders alte Gemüsesorten sollten auf diese Art und Weise auch von Hobbygärtnern weiterhin kultiviert werden. Die Vielfalt kommt der Umwelt zugute. Zudem sind diese Sorten meistens Samenfest und können zur Weitervermehrung genutzt werden.

Die Anzucht erfolgt auf der Fensterbank, einem Gewächshaus oder im Frühbeet. Ich verwende gern mein Frühbeet für die Anzucht meiner Gemüsepflanzen. Hier ist es hell, nicht zu warm und bleibt gleichmäßig feucht. Bereits jetzt wachsen Kohlrabi-Pflänzchen und andere Kohlsorten sowie verschiedene Kopfsalate.

Da nicht immer 10 Kopfsalate gleichzeitig gegessen werden können, ist es ratsam nur wenige Pflanzen vorzuziehen. Ich säe wenige Samenkörnchen in einer kleinen Reihe und bedecke sie leicht mit Erde. Es reicht, wenn die Samen 1-2 cm auseinander liegen. Sobald sich die ersten kleinen Blättchen zeigen, kann die nächste kleine Reihe ausgesät werden. (Reihenabstand 10-15cm)

Ähnlich ist es bei den Kohlpflanzen. Jetzt können bereits Kohlrabi, Blumenkohl, Schwarzkohl, Weißkohl, Spitzkohl und Brokkoli ausgesät werden. Kohlrabi-Pflänzchen dürfen schon nach draußen aufs Beet ziehen. Ähnlich wie bei den Salatpflanzen, werden die Samen mit einem Abstand von 1-2 cm in eine kleine Reihe gesät und leicht mit Erde bedeckt. Bereits nach kurzer Zeit keimen die ersten Samen. Bei der Anzucht verschiedener Kohlsorten, sollten die Reihen oder Töpfe unbedingt beschriftet werden. Nicht jeder kann die einzelnen Sorten hinterher auseinanderhalten.

Die ersten Bohnenpflanzen können ab April im Haus oder Frühbeet vorgezogen werden. Diese setze ich in kleine Töpfe. Pro Topf können 3-5 Bohnensamen in die Erde gedrückt werden. Bohnen keimen schneller wenn sie vorher einige Stunden in Wasser quellen konnten.

Zucchini wird in Töpfen ausgesät. Dazu wird je 1 Samen in einen kleinen Topf mit Erde gesteckt und ins Frühbeet oder an ein helles Fenster gestellt.

Tomaten, Paprika und Gurken werden ebenfalls im Haus oder warmen Gewächshaus vorgezogen. Hier empfiehlt sich ein helles Fenster und eine Saatschale. Die kleinen Pflänzchen werden später in Töpfen pikiert.
Da wir in Berlin nicht genügend Tageslicht in unserer Wohnung haben, fällt diese Anzucht für mich bisher leider aus.

Einige Kopfsalate und Kohlrabi-Pflänzchen dürfen im April raus. Sollte es noch einmal sehr kalt werden, kann ein Vlies oder Folie die Pflänzchen schützen. Die kleinen Pflanzen müssen, sobald sie 6-8 cm (Salate) und 10-13 cm (Kohlrabi) groß sind, ausgepflanzt werden. Dazu die Pflanzen einen halben Tag vorher gut wässern, so dass die Erde feucht ist. Die Pflanzen lassen sich dann gut teilen und die feinen Wurzeln bleiben geschützt. Ich nehme 2-3 Pflanzen aus der Erde und ziehe die Wurzelballen vorsichtig auseinander. Die Erde sollte größtenteils an den Wurzeln bleiben. Für Salate reicht ein Pflanzabstand von 25 x 25 cm. Beim Kohlrabi sollte es etwas mehr sein, ca. 30 x 30 cm. Nach der Pflanzung wird nochmals angegossen.

Pflanzungen sollten generell bei feuchtem, bedecktem Wetter vorgenommen werden. Ist eine längere Trockenperiode angesagt, müssen die Pflanzen feucht gehalten werden.

Spinat

Spinat ist eine schnell wachsende, gesunde und vielseitige Gemüsepflanze. Ich baue den Spinat gern im Frühjahr an, um zeitig eigene Blättchen für meinen Salat und Smoothie ernten zu können. Spinat kann auch im Herbst angebaut werden und den Winter über auf dem Beet stehen bleiben. Bei milden Temperaturen können einzelne Blätter auch in der kalten Jahreszeit gepflückt werden.

Der Spinat ist ein Blattgemüse aus der Familie der Fuchsschwanzgewächse. Es gibt ca. 50 verschiedene Sorten. Alle weisen viele Vitamine und Mineralstoffe auf. So kann Spinat mit Vitamin A, B und C sowie Eiweiß, Eisen und Magnesium punkten. Ein problemloser Anbau und mehrfache Ernte machen den Spinat somit zu einem Muss auf dem Frühlingsbeet.

Angebaut wird der Spinat von März bis Anfang Mai. Danach lohnt es sich nicht mehr, da der Spinat schnell in die Blüte geht. Für die Herbstsaat empfiehlt sich eine Aussaat von August bis September. Der Spinat ist eine ideale Vorkultur für andere Gemüsesorten. Seine tiefen Wurzeln lockern den Boden optimal auf. Spinat benötigt einen nährstoffreichen Boden und mag es sonnig bis halbschattig. Wärme oder gar Hitze verträgt er nicht gut. Spinat sollte gleichmäßig feucht aber nicht zu nass gehalten werden. Gute Nachbarn sind Kohlrabi, Kohl, Bohnen, Erdbeeren und Zwiebeln. Mit Roter Beete, Mangold oder Sauerampfer verträgt sich der Spinat nicht. Wird Spinat im Kübel oder Balkonkasten angebaut, sollte er einmal die Woche gedüngt werden.

Aussaat
Ich säe Spinat in Reihen aus. Dabei werden Rillen im Abstand von ca. 20 cm gezogen. Die Samen sollten 1-3 cm tief und in einem Abstand von 3 cm ausgesät werden. Die Erde nur leicht andrücken. Sollte es im Frühjahr noch einmal kalt werden, kann ein Vlies oder eine Folie über dem Spinat die jungen Pflanzen schützen. Zu dicht gewachsene Pflänzchen schießen schnell, daher verzieht man sie.

Verwendung
Die ersten Blättchen sind länglich und bleiben stehen. Sobald die nächsten zwei Blattpaare erscheinen, kann man die ersten einzelnen Blättchen vorsichtig abknipsen. Da der Spinat sehr schnell wächst, hat man dann laufend frisches Grün. Ich verwende die ersten jungen Blättchen im Salat oder Smoothie. Für Gemüsegerichte schneide ich die großen Blätter ab, lasse aber die Spinatherzen stehen. Die Pflanze wächst dann noch ein bis zwei Mal nach. Sobald der Spinat in die Blüte geht, sollte er nicht mehr geerntet werden.
Das Blattgemüse hält sich 1-3 Tage im Kühlschrank. Spinat kann eingefroren werden. Dazu wird der Spinat kurz blanchiert und grob gehackt.

Rezept: Spinat zu Pasta, Maigarten-Smoothie

Spinat gehört zu den oxalsäurehaltigen Lebensmitteln. Daher sollte er nicht zu oft und in geringen Dosierungen auf dem Speiseplan stehen. Kochen vermindert den Oxalsäure-Gehalt, wenn das Kochwasser nicht mitverwendet wird.

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Schnelle Ernteerfolge mit Spinat
Radieschen

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Radieschen

Für Garten, Kübel und Balkon:
Radieschen sind echte Frühstarter. Anfang März können die ersten Samen in die abgetrocknete Erde. Nach bereits 4-6 Wochen sind die scharfen roten Knollen erntereif.

Radieschen gehören zu der Familie der Kreuzblütengewächse. Essbar sind die roten Knollen sowie das Laub. Je röter und dicker die Schale, desto höher ist der Gehalt an den hochwirksamen Senfölen und vieler Vitamine. Die Senföle sind eine Geheimwaffe gegen Pilze und Bakterien. Damit sind Radieschen vor allem gut für Magen und Darm. Zudem haben Senföle die Eigenschaft, Fett zu binden. Freilandradieschen liefern viele Vitamine und Mineralstoffe und tragen somit zur Stabilisierung des Immunsystems bei.
Kurzum Radieschen sind neben Kresse, Spinat und Rucola das erste heimische Gartengemüse mit vielerlei gesundheitlichen Vorteilen.

Aussaat:
Sobald der Gartenboden im März abgetrocknet ist, geht es los. In Kübeln oder Balkonkästen kann ebenfalls ab Anfang März gesät werden, im Frühbeet oder unter Glas schon eher. Radieschen sind recht anspruchslos. Der Boden sollte nicht zu stark gedüngt werden und durchlässig sein. Das Radieschen verträgt ein sonniges bis halbschattiges Plätzchen. Nach einer Sommerpause geht es dann im August und September weiter. Satzweiser Anbau verlängert die Erntezeit bis der Frost Einzug hält.

Ich säe Radieschen in der Reihe mit einem Reihenabstand von ca. 10 cm. In der Reihe sollten die Samen etwa 1 cm tief mit einem Abstand von 2-3 cm gesät werden. Satzweiser Anbau bedeutet, dass lieber weniger Radieschen, dafür alle 1-2 Wochen nachgesät wird. Somit hat man immer Radieschen für den Erntekorb. Die Radieschen sollten gleichmäßig feucht gehalten werden.

Die schnell wachsenden Radieschen eignen sich zudem sehr gut als Markiersaat. Bei allen langsam keimenden Gemüsesorten wie Möhren oder Petersilie mischt man einige Samenkörner unter. Radieschen wachsen gerne neben Kresse, Salat, Mangold, Spinat und Bohnen.

Verwendung:
Radieschen werden jung, minimal Kirschgroß, geerntet. Ich ziehe immer die dicksten aus der Reihe, dann haben die Kleineren wieder neuen Platz zum Wachsen. Die früh angebauten Radieschen werden selten von Maden befallen. Ab Mai lohnt es sich in meinem Garten nicht mehr. Ich fange dann erst wieder im August bis September an, neue Radieschen auszusäen.

Die ersten Radieschen wandern meist kleingeschnitten auf das Butterbrot oder in den Salat. Sie sind ideal als Fingerfood zum Naschen geeignet. Die Blättchen können schon früh einzeln geerntet werden. Diese finden kleingeschnitten Verwendung in Kräuterquark oder Kräuterbutter. Radieschenblätter ergänzen auch den Frühlingssmoothie. Das Laub der geernteten Radieschen kann zu einem Radieschenblätter-Pesto oder im Smoothie verarbeitet werden.

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