Hügelbeet Nr. 5

Seit 3 Jahren lege ich Hügelbeete an. Ich bin nach wie vor begeistert, wie gut es sich auf diesen Erdhügeln gärtnern lässt. Seit dem letzten Herbst entsteht mein fünftes Hügelbeet. Es sollte den Frühjahrsanbau bereichern, Heimat umgesetzter Rhabarberpflanzen werden und der Verjüngung meiner Kräuter dienen. Zwischenzeitlich haben sich die Pläne geändert aber dazu später mehr.

Ein Hügelbeet lege ich direkt auf dem Rasen oder unbearbeitetem Boden an. In diesem Fall war es purer Rasen. Hier sammelte ich im Herbst jede Menge Gartenabfälle und Beikräuter. Die unterste Schicht besteht aus groben Stängeln und Zweigen, später folgen Strünke abgeernteter Pflanzen und immer wieder eine Lage Erde. Im oberen Teil des Hügelbeetes finden die kleineren, weicheren Pflanzen ihre letzte Bestimmung. Der Haufen wuchs und wuchs und wurde am Ende der Saison mit ein wenig Erde abgedeckt. In den letzten Wochen kam eine neue Erdschicht aus Maulwurfserde (Der Maulwurf war wieder super fleißig) oben drauf. Als Umrandung, damit das Gras nicht so schnell hochwächst und die Erde halt findet, verwende ich diesmal alte Holzreste. Es würde ebenso mit alten Steinen, Dachziegeln oder einer dicken Mulchschicht (Hackschnitzel oder Rasenschnitt) funktionieren.

Wozu das Ganze?

Im Frühling erwärmt sich die Erde auf dem Hügel sehr schnell. Hier ist es möglich erste Aussaaten vorzunehmen, beispielsweise Radieschen und Kresse. Da der Erdhügel quasi wie ein Komposthaufen aufgebaut ist und viele Bakterien und Kleinstlebewesen am Abbau beschäftigt sind, erzeugt dieser Haufen zusätzliche Wärme von innen. Somit wachsen auch Kohlrabi, Rauke und Blattkohlgewächse ziemlich schnell. Zudem können die Vorlieben der Pflanzen mit dem Lauf der Sonne gut abgestimmt werden. Es gibt Stellen, die sind immer sonnig, andere immer schattig und damit feuchter, andere haben Vormittags Sonne, andere nur Abends.

Der humose Boden ist im späteren Verlauf des ersten Jahres nur für Starkzehrer geeignet. Spinat, Salate, Mangold und ähnliches sollten erst ab dem 3. Jahr angebaut werden. Die Nitratbelastung wäre sonst zu hoch. Kürbis, Zucchini, Kohl aller Art, Kartoffeln, Tomaten und Paprika können problemlos angebaut werden. Ich nutze Hügelbeete beispielsweise auch für Erdbeeren. Ich erschuf mir ein System, dass ich jedes Jahr neue Erdbeerpflanzen auf neues Hügelbeet setzen kann. Die Erdbeeren wachsen dann entsprechend der Lebensdauer der Hügelbeete und sind immer gut versorgt.

Hügelbeete 3 und 4

Ein Hügelbeet kann 4-5 Jahre verwendet werden. Danach hat sich der Haufen soweit verkleinert, dass kaum noch ein Hügel sichtbar ist. Die Erde ist in der gesamten Zeit in einem sehr guten Zustand. Wichtig ist, dass Hügelbeete gut gemulcht werden. Zum einen hält sich die Feuchtigkeit länger, zum anderen trägt Regen oder Bewässerung die lose Erde nicht ab. Gleichzeitig werden immer wieder neue Nährstoffe hinzugefügt.

Weiterentwicklung

Hügelbeete sind Bestandteil der Permakultur, mit der ich mich seit mehreren Jahren beschäftige. Es geht darum naturnaher zu gärtnern, Ressourcen zu sparen, Arbeitseinsatz und -kraft zu verringern, Vielfalt zu fördern und einen eigenständigen Kreislauf aufzubauen.

Unser Garten war vor vielen Jahren ein bäuerlicher Nutzgarten mit Tierhaltung, Folienzelten und Monokulturen. Seit vielen Jahren verändere ich dieses Stück Land hin zu mehr und mehr Vielfalt und Natürlichkeit. Im Spätherbst entschied ich mich für ein neues Projekt: Eine Naturhecke im Sinne der Permakultur soll entstehen. Ein Streifen mit Sträuchern, Bäumen, Stauden und anderen Pflanzen, der sich selbst versorgen soll. Diese grenzt jetzt an mein neues Hügelbeet an. Daher wird das Hügelbeet in diese Hecke integriert. Ein Teil dieser Hecke ist bereits zum Bepflanzen fertig. An dieser Stelle wachsen Pfirsichbäume und es kommen ausgewählte Rhabarberstauden hinzu. Für die Hecke kommen in den nächsten Wochen weitere Sträucher und Bäume. Vorbereiten konnte ich ca. 10 Meter. Es fehlen allerdings noch ca. 15 – 20 Meter.

Hügelbeet und Übergang zur Permakulturhecke
Hier entsteht eine Permakulturhecke

Wie es weiter geht und was es mit der Permakulturhecke auf sich hat, steht hier bald geschrieben.

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