Wie lege ich ein Gemüsebeet an?

Sich selbst mit frischem Gemüse zu versorgen ist machbar und wird immer notwendiger. Die Lebensmittelpreise steigen und hochwertiges Gemüse und Obst zu finden, wird immer schwieriger. Dabei ist es gar nicht so schwer ein Stückchen braches Land in ein üppiges Gemüsebeet zu verwandeln. Es braucht auch nicht unbedingt ein Hochbeet, Beeteinfassung oder sonstige Hilfsmittel. Im folgenden Beitrag zeige ich dir, wie du unkompliziert zu deiner Gemüsefläche kommst und ein Beet optimal vorbereitest.

Beet im Frühling

Standort des Gemüsebeetes

Um dir ein neues Gemüsebeet anzulegen oder deine Nutzfläche zu erweitern, benötigst du ein Stückchen Land. Am besten liegt es brach und ist nicht bebaut. Auch sollte es keine alte Lagerstelle von Steinen oder Schutt sein, die den Boden über Jahre verdichtet haben. Idealerweise liegt dein neues Gemüsebeet im Halbschatten. Aber auch sonnige Stellen oder schattige Plätze kannst du nutzen.

Die Pflanzen, die bereits auf diesem Fleckchen Erde wachsen, zeigen dir die Bodenbeschaffenheit an. Ist es karg bewachsen, sandig oder sehr lehmhaltig, benötigst du viel gute Komposterde, um dein Beet damit aufzufüllen. Hast du eine Grasfläche vor dir, auf der jede Menge Kräuter wachsen, kannst du von einem guten Boden ausgehen. Wächst an dieser Stelle Brennnessel oder Giersch in Mengen, ist der Boden zwar top, aber für ein Gemüsebeet ungeeignet. Nutze diese Stelle im Garten für ein Wildkräuterbeet. Weitere ungünstige Standorte sind in der Nähe von Nadelbäumen, Brombeerhecken oder anderen stark wurzelnden Gewächsen.

Begradigung mit Beetkannte

Die Gemüsefläche vorbereiten

Ist der passende Standort gefunden, steckst du ihn dir mit Stöckchen und einer Schnur ab. So kannst du die Größe besser einschätzen und auf dich wirken lassen. Anschließend beginnst du die Grasnarbe zu entfernen. Du stichst mit einem Spaten ein viereckiges kleines Stück heraus und schüttelst die Erde ab. Die Grassode kann dir als Umrandung an einem Komposthaufen oder an anderen Stellen helfen. Du kannst Rasen auch verpflanzen, indem du die Grasnarbe an nicht bewachsenen Stellen wieder eingräbst. Auf diese Weise arbeitest du dich vor, bis deine abgesteckte Fläche frei von Gras und anderen Pflanzen bzw. Wurzeln ist.

Ist eine Beeteinfassung nötig?

Überall wo Rasen an Gartenerde grenzt, wächst der Rasen schneller als alles andere in die Beetfläche hinein. Somit ist ein Schutz vor dem Gras sinnvoll. Dies kann eine tiefe Beetkannte oder Furche sein, die später mit Mulch abgedeckt wird. Du kannst auch alte Balken oder Baumstämme verwenden. Beeteinfassungen aus Holzbrettern sind leider nicht langlebig. Steine einbuddeln kann bei kleinen Beeten Sinn machen, ist aber bei größeren Flächen nicht zu empfehlen.

Alte Ziegelsteine als Beeteinfassung

Gute Gartenerde

Nicht jeder hat einen großen Komposthaufen mit guter Komposterde. Um deine neue Gemüsefläche mit guter Gartenerde aufzufüllen, kannst du bei Kompostanlagen Mutterboden oder Komposterde in größeren Mengen erwerben. Der Vorteil dieser Erde ist, dass sie hoch erhitzt wurde und somit wenig bis keine Samen enthält. Für kleinere Mengen gibt es in der Nachbarschaft vielleicht ältere ungenutzte Komposthaufen, die zu diesem Zweck dienlich sind. Möglich, dass dir der Besitzer etwas Erde abgibt.

Die Kompost- oder Gartenerde wird auf die freie Fläche gekippt und verteilt. Anschließend wird die Erde eingearbeitet und glatt geharkt. Ist die Fläche eben, kannst du dir Beete abstecken.

Später werden Furche und Wege im Rasenschnitt gemulcht. Die Beete selbst erhalten nach der Aussaat oder Bepflanzung eine Mulchschicht.

Abstecken der Gemüsebeete

Ein Gemüsebeet sollte immer so breit sein, dass man von allen Seiten bis zur Mitte bequem reichen kann. Meine Beete sind in etwa zwischen 80 und 100 cm breit. Ich arbeite mit meiner Harke und messe mithilfe des Stiels die Fläche aus. Du kannst Stöckchen und Schnur verwenden, um die Beete gerade anzulegen. Entlang der gesteckten Gartenschnur, trittst du dir seitwärts einen Weg fest. Der Weg sollte so breit sein, dass du mit deinen Schuhen zum Beet stehen kannst. Alternativ verwendest du lange Bretter oder Trittsteine.

Hast du das erste Beet abgegrenzt, kannst du es final glatt harken. Dazu ebnest du die Beetfläche und harkst jeweils leicht schräg nach außen, so dass eine gleichmäßige Kante entsteht. Es ist wichtig, dass das Beet eben ist. Sollte es abschüssig sein, rinnt Gießwasser hinunter und nimmt die lockere Erde mit.

Dein Gemüsebeet ist nun bereit für die ersten Pflanzen oder Aussaaten. Hast du viel neue Erde aufgefüllt, ist es sinnvoll, mit der Bepflanzung noch ein paar Tage zu warten, bis sich die neue Erde gesetzt hat.

Vorbereiten den Gemüsebeete im zeitigen Frühling

Beet-Alternativen: Hügelbeet oder Hochbeet

Gibt es in deinem Garten keine geeigneten Flächen für ein ebenerdiges Gemüsebeet, können Hügelbeete oder Hochbeete Abhilfe schaffen. Diese machen vor allem dann Sinn, wenn der Untergrund stark verdichtet oder verwurzelt ist.

Beetvorbereitung mit Pappe oder Heu für das kommende Jahr

Mit Hilfe von Pappe, Kompost oder Heu können ebenfalls neue Gemüsebeete angelegt werden. Auf die Beetfläche legst du unbedruckte Pappe aus. Die Pappe soll verhindern, dass Wurzelunkräuter von unten durchwachsen. Anschließend gibst du eine Schicht Gartenabfälle auf die Pappe. Im Laufe des Jahres lagerst du hier deine Gartenabfälle, wie auf einem Komposthaufen. Im kommenden Frühjahr kannst du den Komposthaufen umsetzen oder zum Bau eines Hügelbeetes verwenden. Unter dem Kompost findest du frischen Gartenboden. Je nach Beschaffenheit kannst du diese Erde mit Komposterde aufwerten und das Beet begradigen.

Ähnliche Erfolge kannst du mit einem Heu-Kartoffel-Beet erzielen. Lege im April bis Mai Saatkartoffeln auf deine zukünftige Beetfläche im Abstand von 40 x 40 cm aus. Anschließend packst du eine mindestens 50 cm hohe Heuschicht auf die Beetfläche und gießt diese ordentlich. Durch das Gießen und den Regen im Jahresverlauf fällt das Heu zusammen. Wird die Schicht zu dünn, legst du neues Material oben drauf. Die Kartoffeln wachsen durch das Heu. Im Herbst kannst du frische Kartoffeln unter dem Heu ernten. Im kommenden Jahr entfernst du das Heu und kannst das neu entstandene Beet sofort verwenden. Kartoffeln und Heu haben im Laufe des Jahres die Grasnarbe zurückgedrängt. Die Wurzeln der Kartoffeln lockern die Erde und die verrottende Heuschicht nährt die Bodenlebewesen und düngt somit das Erdreich.

Links für die Aussaat

Radieschen
Spinat
Zwiebeln
Kopfsalat pflanzen
Rote Beete

Schnittlauch – Frühlingsbote im Küchengarten

Wenn der Schnittlauch im Februar/März die ersten grünen Spitzen durch die Erde schiebt, ist es soweit: Der Garten erwacht. Mit den wärmenden Sonnenstrahlen wachsen die röhrenförmigen Blätter des Schnittlauchs zusehends. Das leuchtende Grün lädt zum Pflücken ein und bereichert unseren Speiseplan immens. Nicht umsonst ist Schnittlauch eines der beliebtesten Küchenkräuter und darf in keinem Garten fehlen.

Wie du Schnittlauch am besten anbaust, ihn pflegst, großzügig in deine Ernährung einbaust und gesundheitlich profitierst, erfährst du in diesem Beitrag.

Schnittlauch vom Heilkraut zum Küchenkraut

Schnittlauch wurde einst als anerkannte Heilpflanze sehr geschätzt. Er reguliert den Blutdruck, den Blutzucker sowie den Cholesterinspiegel. Viele Vitamine und Mineralstoffe allen voran das Chlorophyll, die heilsamen Schwefelverbindungen sowie das enthaltene Vitamin K bieten eine Reihe von gesundheitlichen Vorteilen. Schnittlauch wirkt blutreinigend, harntreibend und schleimlösend. Zudem hat er antientzündliche und antioxidative Eigenschaften.

Das Lauchgewächs ist eine heimische Pflanze. Du findest es auch wildwachsend auf Feuchtwiesen oder in Flussauen. Kultiviert wurde Schnittlauch in Klostergärten. In nahezu jedem Nutzgarten ist Schnittlauch heute ein alter Bekannter. Schnittlauch lässt sich leicht anbauen. Dabei ist es egal, ob er im Topf auf Balkon und Terrasse oder im Kräuterbeet kultiviert wird.

Anbau und Pflege

Schnittlauch ist ein Mittelzehrer und wächst auf lockeren und durchlässigen Böden. Er mag feuchte, nährstoffreiche und kalkhaltige Erde sowie einen sonnigen bis halbschattigen Standort. Über Humusgaben freut er sich.

Aussaat versus Teilung

Für die Aussaat benötigt der Kaltkeimer etwas Zeit. Schnittlauchsamen sind in der Regel nur 1 Jahr keimfähig. Die Aussaat erfolgt in 1cm tiefen Rillen in einer möglichst unkrautfreien Erde. Um die Keimung zu beschleunigen, kannst du die Aussaat mit einem Vlies abdecken. Auch eine Aussaat im kalten Frühbeet ist sinnvoll.

Um schneller in den Genuss der dunkelgrünen Röhrchen zu gelangen, kann ein Topf mit Bio-Schnittlauch aus dem Gartencenter Abhilfe schaffen. Es ist auch möglich ältere Stauden zu teilen und so für Nachschub zu sorgen.

Egal ob gekauft oder geteilt, die einzelnen Zwiebelpflänzchen lassen sich leicht auseinanderziehen und in frische Erde setzen. Gräbst du ältere Stauden aus, solltest du diese vom Unkraut, welches gern zwischen den Zwiebelchen sitzt, befreien. Kleinere Büschel setzt du so, dass sich daraus größere Horste entwickeln können. Anschließend schneidest du die Röhrenblätter ca. 5 cm über der Erde ab.

Der beste Standort

Klassisch wächst die mehrjährige Staude in einem Kräuterbeet. Schnittlauch kannst du jedoch auch in Mischkultur anbauen. So vertreibt Schnittlauch die Möhrenfliege, wie alle Zwiebelgewächse. Bei den Erdbeeren kann er den Grauschimmel verhindern. Allerdings verträgt er sich nicht gut mit allen Kohlgewächsen. Zudem solltest du Schnittlauch nicht an Stellen kultivieren, an denen vorher Zwiebelgewächse wuchsen.

Schnittlauch wächst ebenso gut in Töpfen oder anderen Gefäßen. Wichtig ist, dass er Platz hat und regelmäßig gedüngt wird. Er darf nicht austrocknen aber auch nicht im Wasser stehen.

Ernte und Blüte

Mit ein wenig Glück kannst du Schnittlauch über die gesamte Gartensaison im Freiland ernten. Schnittlauch wird geschnitten oder gepflückt. Ich bevorzuge das Pflücken der kräftigsten Röhrenblätter. Das ist meditativer und schont die kleineren Pflänzchen. Steht der Schnittlauch im Frühling in voller Größe kurz vor der Blüte, ist es Zeit für die Haupternte. In dem Fall schneide ich die Stauden ca. 3 – 5 cm über der Erde ab. Die einzelnen Blättchen werden durchsortiert und in kleine Röllchen geschnitten. So vorbereitet kannst du Schnittlauch für den Winter einfrieren. Zum Trocknen eignet sich der Schnittlauch nicht, da sich Aroma und Geschmack verflüchtigen.

Kostbare Schnittlauchblüten

Schnittlauch treibt einige Male nach, so dass du fortlaufend ernten kannst. Ab April zeigen sich die ersten Blütenknospen und Blüten. Dann geht die Kraft der Pflanze in die Blüte über. Probiere eine Knospe des Schnittlauchs. Sie schmeckt überraschend würzig und scharf. Kleingeschnitten kannst du einzelne Knospen zum Würzen verwenden.

Auch die Blüten sind essbar. Ich verwende sie allerdings lieber als Dekoration in der Vase oder lasse sie den vielen Insekten, die sie ebenfalls gern haben. Schmetterlinge, Bienen, Hummeln und Schwebfliegen lassen sich auf Schnittlauchblüten beobachten.

Schnittlauch im Winter

Im Herbst zieht sich der Schnittlauch zurück. Die Kraft verweilt in den Zwiebelchen unter der Erde. Es ist möglich den Schnittlauch nach den ersten Frösten im Haus weiterzuziehen. Dazu gräbst du im späten Herbst eine Staude aus und pflanzt diese in einen Topf. Diesen Topf lässt du vorerst draußen stehen, bis die Staude Frost bekommen und sich vollkommen zurückgezogen hat. Danach kannst du den Topf mit ins Haus nehmen und gießen. Innerhalb weniger Tage siehst du die ersten grünen Spitzen sprießen.

Rezeptideen

Schnittlauch passt zu fast jeder Mahlzeit. Ob im Salat, im Quark oder klassisch aufs Brot, Schnittlauch ist sehr vielseitig verwendbar. Er verzaubert Gemüsesuppen oder das Rührei.

Ich verwende Schnittlauch gern als Zugabe im Salat oder Kräuterquark. Kleingeschnitten verfeinere ich Aufstriche oder Dips mit Schnittlauch und anderen frischen Küchenkräutern.

Links

Petersilie – jetzt aussäen
Zitronenmelisse

Der Unterschied zwischen Zuckerschoten und Erbsen

Es ist schon verwirrend: Da gibt es Zuckerschoten, Kaiserschoten, Markerbsen, Palerbsen und viele andere Bezeichnungen der kleinen grünen Powerfrüchte. Allesamt gehören zu den Hülsenfrüchten und sind im Gegensatz zu Bohnen & Co. auch roh essbar. Wo liegen nun aber die Unterschiede und wie baue ich die einzelnen Erbsensorten an?

Zuckerschoten

Zuckerschoten, Zuckererbsen oder auch Kaiserschoten können samt Schote gegessen werden. Die Schoten werden in einem jungen Stadium geerntet, wenn die Erbsen noch klein sind. Ausgewachsene Erbsen, dicke Schoten, können auch ausgepult Verwendung finden. Zuckerschoten sind, wie der Name schon sagt, sehr süß und daher ein frohlockender Snack.

Markerbsen sind richtige grüne Erbsen, die vor allem frisch verzehrt werden können. Sie haben ebenfalls einen höheren Zuckergehalt, weshalb die kleinen grünen Erbsen sehr beliebt sind.

Pal- oder Schalerbsen finden eher als Trockenerbsen Verwendung. In diesen Erbsen überwiegt der Stärkeanteil. Aus diesem Grund werden Palerbsen eher für herzhafte Gerichte, wie Suppen und Eintöpfe eingesetzt.

Kapuzinererbse – Blauwschokker

Anbau

Alle Erbsensorten können bereits ab Ende März / Anfang April ausgesät werden. Palerbsen sind Frühstarter und dürfen auch schon eher im März ins Beet. Ich beginne meistens mit den Zuckerschoten. Die Saatkörner werden über Nacht in Wasser eingeweicht und anschließend in einem Beet mit gelockertem Boden ausgesät. Es ist nicht nötig den Boden vorher zu düngen oder großzügige Kompostgaben auszubringen. Gesät wird in Reihen aller 20-25 cm ca. 5 cm tief. Die Saaterbsen lege ich in ca. 3-5 cm Abständen. Sobald die Pflanzen 15 bis 20 cm groß sind, werden sie angehäufelt und bekommen ein Gerüst aus Reisig-Ästen. Zuckerschoten und Erbsen können bis zu 1,20 hoch werden. Eine Mulchschicht hält Feuchtigkeit im Boden und minimiert Beikräuter.

Erbsen eigenen sich gut als Vorkultur. Wie alle Leguminosen speichern sie in ihren Wurzeln Stickstoffe, die den Boden aufwerten und lockern. Nach den Erbsen können Grün- und Rosenkohl sowie Wintersalate oder Herbstrübchen angebaut werden.

Markerbsen mit Reisig-Zweigen

Der Unterschied liegt in der Ernte und Verwendung

Zuckerschoten können zeitig als ganze Schote geerntet werden. Sie werden komplett mit Schote am besten roh oder kurz gedünstet gegessen.

Markerbsen sind zwar auch als dünne, junge Schote roh essbar. Die Schoten sind aber etwas härter und werden im weiteren Reifeverlauf sehr zäh und faserig. Die Haupternte der Markerbsen wird ausgepult. Die Erbsen sollten dabei nicht vollreif sein. Besser ist es, wenn die Erbsen in der Hülse noch frisch grün sind und ein wenig Platz in ihrer Schote haben.

Pal- und Schalerbsen bleiben am Strauch bis sie getrocknet sind. Die prallen Schoten können an einem warmen luftigen Ort auch nachgetrocknet werden. In einem Leinensack ausgedroschen oder per Hand ausgepult ergeben sie einen tollen Wintervorrat.

Wer seine Zuckerschoten und Markerbsen nach der Ernte auf dem Beet belässt, kann mit einer kleineren Nachernte im Sommer rechnen. Die Pflanzen produzieren noch einmal Blüten und Früchte, wenn alle Erbsen abgeerntet wurden. Bei den Schalerbsen geht dies nicht, da die Schoten an der Pflanze ausreifen. Die Pflanze hat damit Ihr Ziel erreicht und Samen für folgende Generationen produziert. Es folgen höchstens vereinzelt neue Blüten.

frische Markerbsen

Weitere Anbau-Informationen findest du hier: Die Zuckerschote

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Offener Garten

Hügelbeet Nr. 5

Seit 3 Jahren lege ich Hügelbeete an. Ich bin nach wie vor begeistert, wie gut es sich auf diesen Erdhügeln gärtnern lässt. Seit dem letzten Herbst entsteht mein fünftes Hügelbeet. Es sollte den Frühjahrsanbau bereichern, Heimat umgesetzter Rhabarberpflanzen werden und der Verjüngung meiner Kräuter dienen. Zwischenzeitlich haben sich die Pläne geändert aber dazu später mehr.

Ein Hügelbeet lege ich direkt auf dem Rasen oder unbearbeitetem Boden an. In diesem Fall war es purer Rasen. Hier sammelte ich im Herbst jede Menge Gartenabfälle und Beikräuter. Die unterste Schicht besteht aus groben Stängeln und Zweigen, später folgen Strünke abgeernteter Pflanzen und immer wieder eine Lage Erde. Im oberen Teil des Hügelbeetes finden die kleineren, weicheren Pflanzen ihre letzte Bestimmung. Der Haufen wuchs und wuchs und wurde am Ende der Saison mit ein wenig Erde abgedeckt. In den letzten Wochen kam eine neue Erdschicht aus Maulwurfserde (Der Maulwurf war wieder super fleißig) oben drauf. Als Umrandung, damit das Gras nicht so schnell hochwächst und die Erde halt findet, verwende ich diesmal alte Holzreste. Es würde ebenso mit alten Steinen, Dachziegeln oder einer dicken Mulchschicht (Hackschnitzel oder Rasenschnitt) funktionieren.

Wozu das Ganze?

Im Frühling erwärmt sich die Erde auf dem Hügel sehr schnell. Hier ist es möglich erste Aussaaten vorzunehmen, beispielsweise Radieschen und Kresse. Da der Erdhügel quasi wie ein Komposthaufen aufgebaut ist und viele Bakterien und Kleinstlebewesen am Abbau beschäftigt sind, erzeugt dieser Haufen zusätzliche Wärme von innen. Somit wachsen auch Kohlrabi, Rauke und Blattkohlgewächse ziemlich schnell. Zudem können die Vorlieben der Pflanzen mit dem Lauf der Sonne gut abgestimmt werden. Es gibt Stellen, die sind immer sonnig, andere immer schattig und damit feuchter, andere haben Vormittags Sonne, andere nur Abends.

Der humose Boden ist im späteren Verlauf des ersten Jahres nur für Starkzehrer geeignet. Spinat, Salate, Mangold und ähnliches sollten erst ab dem 3. Jahr angebaut werden. Die Nitratbelastung wäre sonst zu hoch. Kürbis, Zucchini, Kohl aller Art, Kartoffeln, Tomaten und Paprika können problemlos angebaut werden. Ich nutze Hügelbeete beispielsweise auch für Erdbeeren. Ich erschuf mir ein System, dass ich jedes Jahr neue Erdbeerpflanzen auf neues Hügelbeet setzen kann. Die Erdbeeren wachsen dann entsprechend der Lebensdauer der Hügelbeete und sind immer gut versorgt.

Hügelbeete 3 und 4

Ein Hügelbeet kann 4-5 Jahre verwendet werden. Danach hat sich der Haufen soweit verkleinert, dass kaum noch ein Hügel sichtbar ist. Die Erde ist in der gesamten Zeit in einem sehr guten Zustand. Wichtig ist, dass Hügelbeete gut gemulcht werden. Zum einen hält sich die Feuchtigkeit länger, zum anderen trägt Regen oder Bewässerung die lose Erde nicht ab. Gleichzeitig werden immer wieder neue Nährstoffe hinzugefügt.

Weiterentwicklung

Hügelbeete sind Bestandteil der Permakultur, mit der ich mich seit mehreren Jahren beschäftige. Es geht darum naturnaher zu gärtnern, Ressourcen zu sparen, Arbeitseinsatz und -kraft zu verringern, Vielfalt zu fördern und einen eigenständigen Kreislauf aufzubauen.

Unser Garten war vor vielen Jahren ein bäuerlicher Nutzgarten mit Tierhaltung, Folienzelten und Monokulturen. Seit vielen Jahren verändere ich dieses Stück Land hin zu mehr und mehr Vielfalt und Natürlichkeit. Im Spätherbst entschied ich mich für ein neues Projekt: Eine Naturhecke im Sinne der Permakultur soll entstehen. Ein Streifen mit Sträuchern, Bäumen, Stauden und anderen Pflanzen, der sich selbst versorgen soll. Diese grenzt jetzt an mein neues Hügelbeet an. Daher wird das Hügelbeet in diese Hecke integriert. Ein Teil dieser Hecke ist bereits zum Bepflanzen fertig. An dieser Stelle wachsen Pfirsichbäume und es kommen ausgewählte Rhabarberstauden hinzu. Für die Hecke kommen in den nächsten Wochen weitere Sträucher und Bäume. Vorbereiten konnte ich ca. 10 Meter. Es fehlen allerdings noch ca. 15 – 20 Meter.

Hügelbeet und Übergang zur Permakulturhecke
Hier entsteht eine Permakulturhecke

Wie es weiter geht und was es mit der Permakulturhecke auf sich hat, steht hier bald geschrieben.

Weitere Beiträge zum Thema

Ein Frühbeet2021
Ein Hügelbeet für die Nebensaison2018
Vom Frühbeet zum Hügelbeet2018
Hügelbeet 3 und 42019

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Aktuelle Beiträge

Baum- und Obstbaumschnitt: Verwertung von Schnittgut

Permakultur – Nutzung eigener Ressourcen

Es ist an der Zeit die Bäume und Sträucher zu schneiden. Diese Arbeit kann ab Herbst, wenn die Blätter abgefallen sind, bis zum März den ganzen Winter hindurch getan werden. Es sollte frostfreies Wetter sein. Jetzt im Vorfrühling wird vorzugsweise bei abnehmenden Mond geschnitten. Dann hält das Wachstum kurz inne, bevor es dann nach dem Neumond so richtig lossprießt.

Vorrat an Zweigen als Stützen für Erbsen und Zuckerschoten

Beim Baum- und Obstschnitt fallen jede Menge Zweige und Totholz an. Es wäre schade diese Zweige einfach zu verbrennen oder wegzufahren. Ich nutze diese „Zacken“, um einen Vorrat an Stützen für Erbsen und Zuckerschoten anzulegen. Ich wähle dazu stabile Zweige, die mit Ästen rundherum eine Länge von ca. 80-100 cm messen. Es können auch kleinere und größere Zacken ohne Verästelungen dabei sein. Ziel ist es, die Zweige so zu stecken, dass sie sich ineinander verhaken und so ein stabiles Gerüst für Erbsen und Zuckerschoten bilden.

Rankhilfen für Erbsen und Zuckerschoten im Mai

Kleinere Reisig-Zweige eignen sich zudem gut, um neu bestellte Beete vor Vogelfraß zu schützen. Gerade Tauben holen sich frisch ausgesäte Erbsen oder andere Samen aus dem Boden. Dabei werden die Zweige direkt auf die Aussaat gelegt. Das hindert die Vögel nach den Samen zu scharren.

Größere Äste werden als Rankhilfen und zum Abstützen für Pflanzen aufbewahrt

Große gerade Äste sammle ich ebenfalls. Sie dienen als Stützhilfen oder zum Bau von Bohnentipis. Dazu schneide ich die seitlichen Äste bis auf 5-10 cm zurück damit diese Stützen auch als Rankhilfen genutzt werden können.

Bohnentipis im Mai

Der Rest des Schnittgutes wird gesammelt. Wir haben einen wilden Totholzhaufen und eine kleinere Benjeshecke auf dem Grundstück, die den Tieren und Insekten zum Unterschlupf dient. Ein Teil der Zweige wird auch gehäckselt und als Mulchmaterial verwendet. Holzmulch verwende ich hauptsächlich auf Wegen oder unter Sträuchern gemischt mit anderem Mulchmaterial.

Zuletzt aktualisiert März 2023

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Links für den Frühling

Wie lege ich ein Gemüsebeet an?
Schnittlauch – Frühlingsbote im Küchengarten
Ein Frühbeet
Hügelbeete für die Nebensaison
Zuckerschoten

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Einen Anfang finden

Es ist immer schwer sich in neuen Situationen zurecht zu finden. Aktuell muss sich jeder von uns in eine neue Rolle begeben. Vergessen sind Frühjahrskuren, Fasten und Detox. Vergessen sind die vielen Vorsätze zum Jahresbeginn. Die Erde steht Kopf, jedenfalls in unseren Köpfen.

Um da wieder herauszufinden, hilft nichts besseres als in die Natur zu gehen. Die Natur steht nicht Kopf. Im Gegenteil, sie ist präsent und hält viele kleine und große Überraschungen bereit. Die Ruhe, die uns derzeit umgibt, lässt uns viele kleine Dinge wahrnehmen. Ich hab beispielsweise schon lange kein Flugzeug am Himmel gesehen. Der Himmel ist so klar und ruhig, abgesehen von den krächzenden Wildgänsen.

Wie beständig die Natur ihrem Rhythmus folgt! Wie viel Kraft im Boden und den Pflanzen schlummert. Wie die Tiere jetzt im Frühling erwachen und ihren Bedürfnissen nachgehen.

Wir sollten diese besondere Zeit nutzen. Innehalten und für sich selber sorgen, dass ist gerade mein Motto. Keiner weiß wohin die wirtschaftliche und gesellschaftliche Reise geht. Ich denke, dass es in diesem Jahr nicht nur zu Engpässen beim Toilettenpapier kommen wird. Beispielsweise wird die Lebensmittelindustrie nicht mehr die sein, die wir kannten. Die Überproduktionen und Angebotsschwemme zu Billigpreisen wird es nicht geben. Gerade Gemüse und Obst wird teurer werden, da Erntehelfer fehlen oder Gemüse im großen Stil gar nicht erst angebaut werden kann. Schwarzmalerei? Wer weiß.

Ich bin jedenfalls froh ein Stückchen Land zu haben, um meinen Gemüse- und Obst-Bedarf selber decken zu können. Ich denke sogar darüber nach, für Familie, Freunde und Bekannte mehr Lebensmittel anzubauen. Nicht jeder hat einen Garten hinter der Tür.

Aus diesem Grund bin ich immer noch in der Planungsphase. Welche Pflanzen müssen vorgezogen werden? Was wächst schnell. Welche Gemüsesorten können im Winter eingelagert werden? Es wird ein spannendes Gartenjahr. Packen wir es an.

Wenn der Frost jetzt erst einmal eine Pause macht, kommen die Steckzwiebeln in die Erde. Ich werde Radieschen und Spinat aussäen, Rukola und Kresse dürfen auch ins Beet. Wahrscheinlich bauen wir das Folienzelt eher auf, damit ich einige Pflanzen vorziehen kann. Dann wird es bald Salat und Kohlrabi geben. Die Erbsen und Zuckerschoten dürfen ab April schon in die Erde. Auch Rote Bete– und Möhren-Samen gehören dann in die Erde. Wie wäre es mit Mairübchen?

Ihr seht, es gibt viel zu tun.

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Die Erdbeer-Saison vorbereiten

Es ist höchste Zeit die Erdbeeren aus Ihrem Wintermantel zu holen. Hier und da sprießen bereits neue Blätter und recken sich dem Licht entgegen. Dabei werden alle braunen Blätter sowie totes Laub vorsichtig von den kleinen Pflanzen entfernt und das Unkraut gejätet.

Sollten über den letzten Herbst Ableger-Pflanzen bewusst oder unbewusst zwischen den Pflanzen gewachsen sein, können diese jetzt in ein vorbereitetes neues Beet gepflanzt werden. Dabei darauf achten, dass die Erde gut nass ist und der komplette Wurzelballen mit Erde ausgehoben wird. Wenn die Erde vom Wurzelballen geschüttelt wird, hat es die Pflanze schwerer anzuwachsen und trägt in diesem Jahr weniger Erdbeeren. Auch sollte es beim Umpflanzen nicht trocken, sonnig bzw. heiß sein. Lieber einen kühlen bedeckten Tag wählen und anschließend die Nachkömmlinge ordentlich angießen.

Die Erde zwischen den Erdbeerpflanzen auf dem zu säubernden Erdbeerbeet(en) wird vorsichtig gelockert. Die Wurzelballen sollten nicht beschädigt werden. Ich wähle eine ganz schmale Gartenkralle oder nutze nur meine Hände. Anschließend kommt gute Komposterde zwischen die Pflanzen. Die leeren Zwischenräume werden zum Schluss mit Mulchmaterial bedeckt. Bei Erdbeeren eignet sich trockenes Mulchmaterial, wie Stroh oder trockenes altes Gras, welches Sie beispielsweise aus Zaunrändern oder Hecken ausgeharkt haben.

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Zwiebeln richtig stecken

Steckzwiebeln lassen sich einfach im Frühjahr ins Beet setzen. Ab März können die kleinen Zwiebelchen direkt in die Erde wandern. Am besten in eine Reihe neben den ersten Möhren. Dies begünstigt das Wachstum der Möhren und hält Schädlinge fern.

In der Reihe setzt man die Zwiebeln im Abstand von 10 cm. Die Zwiebeln dürfen nicht zu tief gesetzt werden. Eigentlich werden sie nur leicht in die Erde gedrückt. Wie rum die Zwiebel in die Erde gehört, ist für Anfänger nicht so einfach zu erkennen. Oben ist die Zwiebel spitz, manchmal lässt sich schon ein Trieb erahnen. Unten hingegen ist das Ende eher flach und leicht dunkel. Hier wachsen später die Wurzeln heraus.

Wer mehrere Reihen Zwiebeln setzen möchte, sollte auf einen geeigneten Abstand von ca. 15-20 cm achten. Stehen die Zwiebeln zu dicht, wird es schwer die Reihen unkrautfrei zu halten. Zwiebeln sollten luftig und sonnig stehen, damit sich kein Schimmel oder Mehltau bildet. Daher bietet es sich, an trockenes Mulchmaterial wie etwa Stroh zu verwenden.

Im April können die ersten Zwiebeltuten (das Laub der Zwiebeln) gepflückt werden. Diese bereichern jegliche Speisen und Salate. Ich pflücke immer nur eine Zwiebeltute pro Pflanze. Das Laub wächst schnell nach, so dass fortlaufend frisches Zwiebelgrün geerntet werden kann.

Sind die Lagerzwiebeln aus dem letzten Jahr schon aufgebraucht, können ab dem Frühsommer die ersten frischen Zwiebeln geerntet werden. Aus diesem Grund setze ich lieber mehr Zwiebeln, als zu wenige.

Die Haupternte der Zwiebeln beginnt, wenn das Laub komplett abgetrocknet ist, meist im August. Das Wetter sollte trocken und sonnig sein. Die Zwiebeln werden alle aus der Erde gezogen und trocknen am besten in der Sonne ab. Anschließend werden die Zwiebeln von der restlichen Erde befreit uns zu Bunden zusammengebunden. Diese Gebinde (4-5 Zwiebeln) hänge ich trocken in einer Scheune auf. Am besten trocknen Zwiebeln wenn Sie luftig und schattig hängen. Bevor der Frost kommt, müssen die Zwiebeln ins Winterlager umziehen. Dazu gebe ich die trockenen Zwiebeln in eine Holzstiege.

Aktuelle Beiträge

Offener Garten

Schnelle Ernteerfolge mit Spinat

Eigenen Spinat anzubauen bringt viele Vorteile. Spinat ist nicht nur sehr gesund, er wächst auch ziemlich schnell. Bei mir gehören die kleinen Blättchen zu den ersten grünen Lebensmitteln aus dem eigenen Garten. Einzelne Blättchen können laufend gepflückt werden. Diese finden roh Verwendung im Smoothie oder Salat. Die späteren großen Blätter werden zu Spinat oder Pastasoße verarbeitet.

Ausgesät wird Spinat im März in Reihen. Spinat ist eine gute Vorkultur für fast alle Sommergemüsesorten. Was vom Spinat übrig bleibt landet als gutes Mulchmaterial auf den Beeten.

Weitere Informationen

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Rhabarber richtig düngen

Spätestens jetzt wird es Zeit dem Rhabarber eine ordentliche Portion Kompost oder Mist zu geben. Dabei wird auf und um die Staude gute Komposterde oder zerkleinerter, mit Kompost vermischter Mist verteilt und vorsichtig in den Boden eingearbeitet. Kleine Blättchen und Triebe dürfen sie ruhig bedecken. Bei trockenem Wetter sollte die Staude gewässert werden.

Wer will kann dem Rhabarber eine Haube aufsetzen. Ein alter Eimer ohne Boden wird verkehrt herum auf den Rhabarber gestellt. Der Rhabarber treibt dann schneller und bildet längere Stängel.

Wenn dann später im Frühjahr die Brennnesseln hochwachsen, kann eine Brennnessel-Jauche angesetzt werden, um die Pflanze nach und während der Ernte zu stärken.

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