Es ist schon verwirrend: Da gibt es Zuckerschoten, Kaiserschoten, Markerbsen, Palerbsen und viele andere Bezeichnungen der kleinen grünen Powerfrüchte. Allesamt gehören zu den Hülsenfrüchten und sind im Gegensatz zu Bohnen & Co. auch roh essbar. Wo liegen nun aber die Unterschiede und wie baue ich die einzelnen Erbsensorten an?
Zuckerschoten, Zuckererbsen oder auch Kaiserschoten können samt Schote gegessen werden. Die Schoten werden in einem jungen Stadium geerntet, wenn die Erbsen noch klein sind. Ausgewachsene Erbsen, dicke Schoten, können auch ausgepult Verwendung finden. Zuckerschoten sind, wie der Name schon sagt, sehr süß und daher ein frohlockender Snack.
Markerbsen sind richtige grüne Erbsen, die vor allem frisch verzehrt werden können. Sie haben ebenfalls einen höheren Zuckergehalt, weshalb die kleinen grünen Erbsen sehr beliebt sind.
Pal- oder Schalerbsen finden eher als Trockenerbsen Verwendung. In diesen Erbsen überwiegt der Stärkeanteil. Aus diesem Grund werden Palerbsen eher für herzhafte Gerichte, wie Suppen und Eintöpfe eingesetzt.
Anbau
Alle Erbsensorten können bereits ab Ende März / Anfang April ausgesät werden. Palerbsen sind Frühstarter und dürfen auch schon eher im März ins Beet. Ich beginne meistens mit den Zuckerschoten. Die Saatkörner werden über Nacht in Wasser eingeweicht und anschließend in einem Beet mit gelockertem Boden ausgesät. Es ist nicht nötig den Boden vorher zu düngen oder großzügige Kompostgaben auszubringen. Gesät wird in Reihen aller 20-25 cm ca. 5 cm tief. Die Saaterbsen lege ich in ca. 3-5 cm Abständen. Sobald die Pflanzen 15 bis 20 cm groß sind, werden sie angehäufelt und bekommen ein Gerüst aus Reisig-Ästen. Zuckerschoten und Erbsen können bis zu 1,20 hoch werden. Eine Mulchschicht hält Feuchtigkeit im Boden und minimiert Beikräuter.
Erbsen eigenen sich gut als Vorkultur. Wie alle Leguminosen speichern sie in ihren Wurzeln Stickstoffe, die den Boden aufwerten und lockern. Nach den Erbsen können Grün- und Rosenkohl sowie Wintersalate oder Herbstrübchen angebaut werden.
Der Unterschied liegt in der Ernte und Verwendung
Zuckerschoten können zeitig als ganze Schote geerntet werden. Sie werden komplett mit Schote am besten roh oder kurz gedünstet gegessen.
Markerbsen sind zwar auch als dünne, junge Schote roh essbar. Die Schoten sind aber etwas härter und werden im weiteren Reifeverlauf sehr zäh und faserig. Die Haupternte der Markerbsen wird ausgepult. Die Erbsen sollten dabei nicht vollreif sein. Besser ist es, wenn die Erbsen in der Hülse noch frisch grün sind und ein wenig Platz in ihrer Schote haben.
Pal- und Schalerbsen bleiben am Strauch bis sie getrocknet sind. Die prallen Schoten können an einem warmen luftigen Ort auch nachgetrocknet werden. In einem Leinensack ausgedroschen oder per Hand ausgepult ergeben sie einen tollen Wintervorrat.
Wer seine Zuckerschoten und Markerbsen nach der Ernte auf dem Beet belässt, kann mit einer kleineren Nachernte im Sommer rechnen. Die Pflanzen produzieren noch einmal Blüten und Früchte, wenn alle Erbsen abgeerntet wurden. Bei den Schalerbsen geht dies nicht, da die Schoten an der Pflanze ausreifen. Die Pflanze hat damit Ihr Ziel erreicht und Samen für folgende Generationen produziert. Es folgen höchstens vereinzelt neue Blüten.
Weitere Anbau-Informationen findest du hier: Die Zuckerschote
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