Erdbeeren und Stroh

Oft liest man, dass Erdbeerpflanzen mit Stroh gemulcht werden sollten. Es würde gegen Fäulnis und sandige Erdbeeren helfen. Ich selbst wehrte mich lange dagegen. Einmal hatte ich es probiert, fand es aber total hinderlich beim Sauberhalten der Erdbeerbeete. Zudem sah es nicht besonders schön aus.

Nun ja, die Zeiten und die eigene Einstellung ändern sich. Aufgrund des letzten heißen Sommers und der aktuell schon wieder sehr trockenen Bodenverhältnisse kam ich zu dem Entschluss mehr zu Mulchen. In einem Buch von Masanobu Fukuoka über Permakultur las ich viel darüber, den Boden nicht „nackt“ liegen zu lassen. Schon im letzten Sommer ließ ich das Beikraut in den Erdbeerbeeten stehen, um die Erdbeerpflanzen vor der Austrocknung zu schützen. Zwar haben fast alle Erdbeerpflanzen überlebt, dennoch sehen sie noch sehr klein aus.

Nachdem ich die Erdbeerreihen im zeitigen Frühjahr gejätet und ordentlich Kompost zugegeben hatte, überlegte ich, wie ich zu reichlich Mulchmaterial komme. Grünkraut wuchs noch nicht in den Mengen, wie ich benötigen würde. Ich erinnerte mich an das Reisstroh aus dem Buch „Der große Weg hat kein Tor“ von Masanobu Fukuoka und daran, dass wir eine große alte Scheune hatten. „Haben wir eigentlich noch altes Stroh“ fragte ich meinen Mann beiläufig. „Bestimmt“ meinte dieser und wollte wissen wozu ich dieses bräuchte. Er brachte mir ein großes Bund und meinte, es wären noch ein paar Bunde oben in der Scheune.

Da stand ich nun. Meine Erdbeeren, ein Bund Stroh, welches über 20 Jahre auf dem Scheunenboden lag und ich. Ehrfürchtig band ich die Strippe los und zupfte das Stroh aus einer längst vergangenen Zeit auseinander. Es war einwandfrei.
Also gut. Ich war bereit für einen weiteren Versuch. Zwei Erdbeerbeete bedeckte ich mit dem Stroh. Es reichte außerdem für ein Beet frisch gepflanzter Himbeeren und das Beet mit den Puffbohnen, die schon 10cm aus der Erde ragten. Es sieht gar nicht so schlimm aus, wie ich dachte.

Ich bin gespannt, wie das mit dem Beikraut wird. Die Feuchtigkeit des Bodens ist schon jetzt deutlich besser als auf den Beeten ohne Mulchmaterial. Ob es gegen Hitze und Trockenheit hilft, wird dieser Sommer zeigen. Ich habe bereits jetzt angefangen, andere Beete mit Grünkraut zu Mulchen. Gründünger ist an Beeträndern ausgesät.

Buchlink aus dem Beitrag:
„Der große Weg hat kein Tor“ von Masanobu Fukuoka (Weiterleitung zu Amazon)

Kohlrabi-Salat mit Wildkräutern

Die ersten Wildkräuter wachsen ab Ende Februar / Anfang März. Löwenzahnblättchen, Sauerampfer, Gänseblümchen, Giersch und Vogelmiere sowie kleine Blättchen der Schafgarbe finden sich im Garten auf der Wiese oder an geschützten Stellen wie Zäune, Hecken oder Hauswänden. Für meinen Kohlrabi-Salat sammelte ich zwei Hände voll.

  • 2-3 Kohlrabi
  • 2 Hände voll Wildkräuter
  • Petersilie
  • 1/2 Zitrone oder ein guter Obstessig
  • ein halber Becher Saure Sahne (alternativ Joghurt, pflanzliche Sahne)
  • Zucker und Salz

Den Kohlrabi schälen und raspeln. Die kleinen zarten Blättchen vom Kohlrabi können ebenfalls kleingeschnitten mit in den Salat. Die Wildkräuter und Petersilie klein hacken. Aus der Sahne oder dem Natur-Joghurt (pflanzliche Alternativen: Soja oder Hafersahne bzw. Joghurt), Zitronensaft, Zucker und Salz ein Dressing bereiten und alles gut mischen. Schmeckt herrlich frisch.

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Das Hügelbeet (2.Teil)

Hügelbeet Frühjahr 2018

Die ländliche beziehungsweise dörfliche Idylle kann mitunter erbarmungslos sein. Zum einen musste ich mir oft abfällige Bemerkungen über mein Hügelbeet gefallen lassen: „Wen hast du denn hier begraben?“ „Was wird das denn wenn´s fertig ist?“ „Was wird das, ein begrünter Komposthaufen?“ „Du und deine Experimente!“ Zum anderen hat mir das heiße und warme Wetter in der letzten Saison so manch fetten Strich durch die Rechnung gemacht.

Im zeitigen Frühjahr ging es ganz gut los. Spinat- und Radieschen-Samen, die ich im Januar gesät hatte, gingen tatsächlich trotz langer Frostperioden auf. Auch der Schnittlauch, Pfefferminze und die Stiefmütterchen entwickelten sich erst einmal gut. Ich hatte Margeriten verpflanzt, welche im ersten Halbjahr gut anwuchsen und blühten.

Leider wurde es bereits im Frühling teilweise schon ziemlich trocken und warm. Die Erde auf dem Hügelbeet konnte die wenige Feuchtigkeit nicht ausreichend speichern. Mulchen wäre hier eine Option gewesen, die ich leider nicht wahrgenommen hatte. Die Pflanzen wuchsen schlechter als ich es mir vorstellte. Am Ende waren die Pflanzen auf dem Acker kräftiger als auf dem Hügelbeet. Zu dieser Zeit, sind wir nur am Wochenende im Garten gewesen und hatten auch nicht die Möglichkeit unter der Woche zur Gießkanne zu greifen.

So gab ich im Sommer das Hügelbeet ganz auf. Die Hitze und die direkte Sonneneinstrahlung ohne Schatten, machten es jedem Pflänzchen schwer. Das Gießwasser perlte ab und konnte gar nicht aufgenommen werden. Bewässerung führte nur dazu, dass das Wasser samt Erde den Hügel hinunterlief. Ich hatte Salate, Kohlrabi, Gurken und Kürbisse gepflanzt, welche nicht überlebten. Einzig eine Tomatenpflanze, eine Fenchelstaude, Petersilie und Löwenmäulchen wuchsen recht gut. Selbst die Pfefferminze und ein Bergthymian hielten die Hitze nicht aus.

Herbstbepflanzung 2019: Mangold, div. Kohlsorten, Wintersalate, Rettich, Spinat

Im Sommer zogen wir komplett auf unseren Bauernhof. Die vielen Arbeiten in dem neuen Wohnhaus und dem bevorstehenden Umzug ließen so manches im Garten unbearbeitet. Jedoch konnte ich von nun an auch unter der Woche den Pflanzen etwas Wasser geben. Dies zahlte sich aus. Das Hügelbeet blühte regelrecht auf. Ich pflanzte Herbst- und Wintergemüse an und freute mich über das entstehende satte Grün.

Dank Bewässerung ergrünt das Hügelbeet im Herbst

Jetzt im Januar stehen immer noch meine gepflanzten Kräuter, Mangold und verschiedene Kohlsorten auf dem Hügelbeet. Während unser Acker gepflügt Winterruhe hält, kann ich hier, so wie es frostfrei ist, immer mal wieder etwas Grünes pflücken gehen. Somit habe ich mein erstes Ziel erreicht. Ein Hügelbeet für die Nebensaison.

Bereits im Herbst legte ich ein zweites Hügelbeet direkt daneben an. Mit Freude begrüße ich nun jeden Maulwurfshügel auf unserer Streuobstwiese, der mir frische Erde für das zweite Beet zur Abdeckung bietet. Ich plane weitere Hügelbeete, die ich im Sinne der Permakultur bearbeiten werde. Hier soll alles wachsen, wie es kommt. Bunt durcheinander, Blumen, Gemüse, Kräuter und vor allem Erdbeeren. Denn mit Erdbeeren hatte ich bisher auch noch nicht allzu viel Glück.

Für die Sommermonate werde ich ein Mulchsystem entwickeln, welches die Feuchtigkeit im Boden hält und den Nährstoffgehalt der Beete optimiert.

Das Löwenmäulchen auf dem Hügelbeet blüht bis in den Spätherbst hinein.

Kreativität ist mein Lebenselixier . Ich freue mich auf die neue Saison.

Links

Vom Frühbeet zum Hügelbeet
Hügelbeet 1
Hügelbeete Nr. 3 und 4
Ein Frühbeet

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Aktuelle Beiträge

Unser altes Folienzelt und die Gurkenpflanzen

Das jähe Warten hat ein Ende wenn die Temperaturen steigen und die Natur geradezu explodiert. Kaum blühen die Forsythien, blühen auch schon die ersten Obststräucher, blühen die wilden Pflaumen und später die Steinobstbäume im Garten. Die Birnbäume reihen sich ein und schon sind die Apfelbäume dran. Jetzt, wo alles grünt und blüht, wird die Arbeit im Garten plötzlich unüberschaubar. Hier und dort wächst bereits das (Un)kraut. Die Samen müssen in die Erde, Pflanzen wollen vorgezogen werden (sein). Alles scheint auf einmal wichtig und es ist wahnsinnig schwer eine Prioritätenliste zu erstellen. Ja genau, Prioritäten sind zumindest für die „Moonshinefarmer“, die „Wochenendgärtner“ ziemlich wichtig. Sonst kann der liebgewonnene Garten schnell zur Belastung werden. Jeder sollte sich überlegen: Was ist mir wichtig? Wie viel Zeit und Energie möchte ich einbringen? Was kann ich ernten und verarbeiten? Anhand dieser Fragen sollte ein grober Plan erstellt werden.

Ich stelle mir immer wieder diese Fragen und optimiere meine Arbeitseinsätze so gut es geht. Keiner sollte im Garten sein eigener Sklave werden. Ich bestelle meinen Garten weil es mir Spaß macht. Ich habe Freude daran, etwas zu kreieren und zu planen. Dabei erhole ich mich vom Arbeitsalltag und finde meinen Ausgleich. Zudem vertiefe ich meine Erfahrungen und gebe sie gerne weiter. Ich möchte das Wissen, was ich von älteren Generationen gelernt habe neu entdecken und weiterführen. Nebenbei produziere ich für eine 4-köpfige Familie, Verwandte und Freunde jede Menge Gemüse und Obst in Bioqualität.

Und aus diesen ganzen Zielen heraus stellten wir auch in diesem Jahr wieder das alte Folienzelt auf. Es besteht aus 5 Metallbügeln, einer selbstgebauten Tür, Holzleisten, Nägeln und einer alten Folie. Viele Jahre mussten wir das Aufstellen erlernen. Von der Vorbereitung bis zu den einzelnen Handgriffen und Tricks wurde uns der Aufbau geduldig beigebracht. Abweichungen in der Vorgehensweise waren strengstens verboten. Jetzt, da wir dieses Zelt schon viele Jahre allein aufbauen, folgen wir immer noch diesen Regeln. Aber warum? Warum kaufen wir uns nicht einfach ein neues, modernes Zelt? Wie wäre es mit einem Gewächshaus? Brauchen wir wirklich so ein Zelt?

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Ich kaufte vor 5 Jahren mein erstes Tomatenzelt. Es hielt nicht lang. Ich kaufte ein großes Tomatenzelt und es hält wahrscheinlich auch nicht länger als 3-4 Jahre. Die starke Sonneneinstrahlung, die Stürme und Unwetter der letzten Jahre setzen den neuen Materialien sehr zu. Zudem lassen sich die neuen Zelte nicht richtig schließen. Sie sind nicht so frostsicher wie unser altes Folienzelt. Auch hält das alte Folienzelt jedem Unwetter stand. Generation um Generation hat sich mit dem Aufbau dieser Art Folienzelte beschäftigt und sie optimiert. Das Bewährte wurde weiterentwickelt und weitergegeben. Es ist eine Art Familientradition. Aktuell kenne ich nichts Besseres um meine Gurkenpflanzen optimal wachsen zu lassen.

Schlangengurken pflanzen

Im Abstand von knapp einem Meter wird ein Loch von ca. 30x30x30cm ausgehoben. Hinein kommt Mist oder guter Kompost. Dieser wird anschließend mit Erde gemischt. Jede Gurkenpflanze bekommt einen Stab und einen Tontopf. Der Tontopf dient der Bewässerung. Da ich als „Moonshinefarmer“ nicht täglich im Garten sein kann, habe ich ein System entwickelt, mit dem meine Pflanzen mindestens 3 Tage allein bleiben können. Der Tontopf kommt direkt neben den Wurzelballen und wird ebenerdig miteingegraben. Rings um die Pflanze kommt eine Gießmulde (Ein Ring aus Erde), damit das Gießwasser nicht weglaufen kann. Gegossen wird in den Topf. Die Pflanzen werden so lange gegossen, bis der Topf voll Wasser bleibt. Erst dann ist die Erde rings herum ausreichend nass und bleibt es dann auch entsprechend lang. Später, wenn die Pflanzen groß sind und sich auch auf der Erde ranken, weiß ich anhand der Töpfe, wo die Pflanzen gegossen werden müssen. Gurken werden immer mit leicht erwärmten Wasser gegossen, nie mit kaltem, welches beispielsweise aus einem tiefen Brunnen oder der Wasserleitung kommt.

Rankhilfe

Ist die Pflanze über einen Meter hoch, wird der Haupttrieb abgeknipst. Dies fördert die Bildung der Seitentriebe. Spätestens jetzt sollte der Pflanze eine Rankhilfe angeboten werden. Ob die Gurkenpflanzen dann tatsächlich hochranken oder lieber auf der Erde weiterwachsen wollen, entscheidet scheinbar jede Pflanze für sich.

Lüften

Mein Folienzelt bleibt die meiste Zeit lang zu. Wenn es sehr heiß ist, sollte gelüftet werden. Dann ist es wichtig die Pflanzen regelmäßigzu gießen. Wenn ich bei sehr heißem Wetter das Zelt nicht lüften kann, können hochrankende Pflanzenteile verbrennen. Allerdings erholen sich die Pflanzen anschließend. Meist bleiben die Triebe auf dem Boden verschont und treiben entsprechend neu aus.

Rezepte

Spreewälder Gurkensalat
Schmorgurken

Aktuelle Beiträge

Rote Beete – Rote Rüben

Die gesunden, roten Knollen sind nahezu überall erhältlich. Das liegt daran, dass die Rote Beete fast immer Saison haben. Rote Rüben können in den Wintermonaten gut eingelagert werden. Ab dem späten Frühjahr werden bereits die ersten frischen Rüben geerntet. Rote Beete sind reich an vielen Vitaminen und Mineralstoffen. Sie helfen den Körper zu reinigen, senken den Blutdruck und sind damit gut für das Herz und die Blutgefäße. Zudem schmecken die kleinen Vitaminbomben einfach lecker, bringen ordentlich Farbe auf den Teller und sollten daher in keinem Garten fehlen.

Anbau

Ab April kann mit der ersten Aussaat direkt ins Beet begonnen werden. Die Rote Beete hat keine besonderen Ansprüche. Sie kommt mit jedem guten Boden aus und kann sonnig wie halbschattig gedeihen. Als Mittelzehrer eignet sie sich auch zur Zwischen- oder Nachkultur. Die recht großen Samenkörner kommen in der Reihe ca. alle 5 cm, 2 cm tief in die Erde. Der Reihenabstand sollte 25-30 cm betragen. Die Saat geht recht zügig auf. Zu dicht stehende Pflanzen können vereinzelt werden. Ich warte jedoch ab und ziehe nach Bedarf größere Knollen aus der Erde, damit die Übrigen wieder neuen Platz zum Wachsen haben. Eine Mulchschicht um die Pflanzen ist zu empfehlen, damit die Pflanzen feucht bleiben. Die Pflanzen benötigen regelmäßig Wasser, sonst werden die Rüben holzig.

Verwendung

Bereits während des Wachstums können kleine Blättchen den Salat ergänzen. Die Blätter der Roten Beete übertreffen den Vitamingehalt der Rüben um ein Vielfaches. Es gibt länglich wachsende und runde Rüben. Ich verwende beide Sorten gern. Kleine zarte Knollen können roh gegessen werden. Dazu müssen sie nicht einmal geschält werden. Rohe Rüben werden aufgeschnitten, geraspelt oder als Saft verwendet. Größere und später eingelagerte Rüben verwende ich hauptsächlich gegart. Es spricht allerdings nichts dagegen diese roh zuzubereiten. Gegarte Rote Bete eignet sich als Gemüsebeilage, gebacken aus dem Ofen oder als Salat. Dazu wird das Laub abgedreht, nicht geschnitten. Somit werden die Rüben nicht verletzt und der Saft bleibt im Inneren. Gekocht werden handgroße Rüben im Ganzen ca. eine knappe Stunde. Sie können auch im Ofen gegart werden. Die Wurzel bleibt beim Kochen an der Rübe. Das verhindert das Auslaufen des Saftes. Anschließend müssen die Rüben etwas abkühlen und können recht leicht geschält und kleingeschnitten werden. In der Regel lässt sich die Schale leicht abziehen.

Oft ist zu lesen, dass man beim Verarbeiten von Roter Beete Handschuhe tragen soll. Das mache ich nicht. Sicher werden die Hände beim Zubereiten rot. Wenn diese aber anschließend gleich gewaschen werden, geht die Farbe weitestgehend wieder ab. Zur Not hilft Zitronensaft.

Wintervorrat

Im Frühsommer ausgesäte Rote Rüben können bis zu den ersten Frösten auf den Beeten verweilen. Dazu benötigen Sie einen Abstand von mindestens 15 bis 20 cm, um ordentlich wachsen zu können. Müssen Sie dann abgeerntet werden, wird das Laub vorsichtig abgedreht. Die Rüben lagern sich am besten wie Möhren in einer Kiste mit feuchtem Sand im frostfreiem Keller. Sie können auch in einer Erdmiete überwintern.

Rezepte

Hummus aus Roter Bete
Salat aus Roter Bete




Wildkräuter-Butter

Langsam wird es grün. Die ersten zarten Blättchen schieben sich scheinbar mühelos durch den vorfrühlingshaften noch kalten Boden. Die Sonne lockt und das frische, wilde Grün wächst von Tag zu Tag.  Noch muss ein wenig gesucht werden, aber für Wildkräuterbutter könnte es am kommenden Wochenende schon reichen.

Giersch, Löwenzahn, Vogelmiere, Sauerampfer, Schafgarbe, rote Taubnessel und Gundermann dazu ein halbes Stück Butter oder 250g Margarine sowie ein wenig Salz mehr braucht es nicht. Die Kräuter gut durch hacken und zur zimmerwarmen Butter/Margarine geben. Etwas salzen und mit einer Gabel gut mischen. Dazu passt natürlich am besten ein frisch gebackenes Brot.

Weitere Rezepte mit Wildkräutern: Kohlrabisalat mit Wildkräutern

Die ersten Beete

Habt Ihr Euch schon überlegt, wie Ihr anfangt? Die Harke nehmen und los? Ich fange meistens am oberen Ende meines Ackers an. Der Acker teilt sich in zwei Hälften. Eine Hälfte ist für die Kartoffeln reserviert, die andere wird zum Gemüse- und Blumengarten. Die Ackerhälften werden jedes Jahr gewechselt, damit die Kartoffeln nicht immer an der gleichen Stelle angebaut werden. Eine Dreiteilung wäre sinnvoller, aber wer die Macht der Gewohnheit kennt …

Die Beete lege ich nach und nach an. Dabei wird der im Herbst gepflügte Acker grob gerade und auf Kante geharkt. Zum Abmessen verwende ich meinen Harken-Stiel. Ein Beet sollte so breit sein, dass man von beiden Seiten bequem bis in die Mitte reichen kann. Ich merke mir eine Markierung am Stiel der Harke und zeichne diese in der Erde ab. Da die Erde so locker ist, trete ich mir meine Wege einfach nur fest. Man kann sich auch eine Schnur spannen und die Wege somit kennzeichnen. Danach wird das Beet gerade geharkt. Das erfordert etwas Übung. Ich lernte dies schon als Kind bei meinem Opa und freue mich jedes Mal wenn ein neues Beet nach altem Vorbild entstanden ist.

Was an Saatgut jetzt schon in die Erde kann, lest Ihr in meinem Beitrag:
Was im März im Garten zu tun ist – Aussaatkalender

Petersilie – jetzt aussäen

Eines meiner liebsten Kräuter ist die Blattpetersilie. Sie wächst auf meinem Acker recht üppig. Der Anbau benötigt allerdings etwas Wissen und viel Geduld. Alles was ich weiß, kann ich weitergeben, die Geduld müsst Ihr selbst aufbringen.

Die erste Aussaat der Blattpetersilie nehme ich bereits im März-April vor. Eine Kälteperiode unterstützt das Keimen, so hatte ich es irgendwo gelesen. Tatsächlich ist es mir besser gelungen als im Mai – Juni, wenn alles wächst, insbesondere das Unkraut. Unterdessen ernte ich reichlich Petersilie und kann die ersten Portionen einfrieren.

Petersilie benötigt sehr lange zum Keimen. Es dauert unter Umständen vier Wochen, ehe die ersten winzigen Blättchen zu sehen sind. Das Würzkraut verlangt humosen, durchlässigen Boden. Dieser sollte über die Keimzeit feucht, aber nicht zu nass gehalten werden. Ein halbschattiger Standort ist ideal.

Aussaat

Im Juli herrschen ebenfalls gute Bedingungen für eine zweite Aussaat der Petersilie. Sie sollte nicht an der gleichen Stelle ausgesät werden, auch nicht auf Beeten, wo vorher Doldenblütler wuchsen (zum Beispiel Fenchel, Möhren, Dill). Sinnvoll ist es, die Samen ein paar Stunden in lauwarmen Wasser einzuweichen. Dann verringert sich die Keimzeit ein wenig. Ebenso kann mit einer Markiersaat die Stelle der Aussaat gekennzeichnet werden. Dies erleichtert das Unkrautjäten. Mir passierte es oft, dass ich Wochen später etwas ganz anderes säe und plötzlich Petersilie dazwischen auftaucht. Als Markiersaat eignen sich Sommerradieschen, diese wachsen schnell und können geerntet werden, wenn die Petersilie aufgegangen ist.

Petersilie ist ein Dunkelkeimer und wird in Reihen ausgesät. Danach die Reihen leicht mit Erde andrücken und feucht halten. Sollte die Petersilie nach dem Auflaufen zu dicht stehen, können einzelne Pflänzchen vorsichtig verzogen werden. Im Sommer ausgesäte Petersilie wächst bis in den Winter hinein und kann sogar im Frühling neu austreiben.

Verwendung

Petersilie ist sehr Vitamin C-reich und sollte solange wie möglich frisch als Würzkraut verwendet werden. Sie eignet sich als Zugabe in Salaten, Suppen, Soßen und Dipps sowie im Kräuterquark. Generell wird sie Speisen erst zugefügt, wenn diese nicht mehr kochen. Wenn viel Petersilie im Garten wächst, ist es Zeit sie küchenfertig für den Winter einzufrieren. Dazu wird sie gehackt und in Dosen eingefroren. Das Trocknen der Petersilie lohnt sich nicht, dabei gehen viele Aromastoffe und die Würzkraft verloren.

Vermehrung

Im zweiten Jahr blüht die Petersilie. Danach können die Dolden getrocknet und der Samen geerntet werden. Die Samen selbst sind giftig und sollten nur als neue Saat Verwendung finden.

Kohlrabi

Der Kohlrabi ist ein typisch deutsches Gemüse. In keinem anderen Land wird so viel Kohlrabi gegessen und angebaut wie in Deutschland. Das hat gute Gründe: Die leckeren Knollen sind vielseitig verwendbar und sehr gesund. Zudem kann der Kohlrabi die gesamte Freilandsaison über angebaut werden. Von April bis in den Herbst hinein wächst er zügig und unkompliziert. Durchschnittlich benötigt ein Kohlrabi 12 bis 15 Wochen von der Pflanzung bis zur Ernte. Im Gemüsegarten finden einzelne Pflanzen immer ein Plätzchen und füllen somit schnell die frei gewordenen Lücken.

blauer Kohlrabi

Es gibt weiße, grüne und blaue Kohlrabi-Sorten. Alle sind voll mit wichtigen Inhaltsstoffen und Vitaminen. So weist der Kohlrabi neben reichlich Ballaststoffen auch jede Menge Phosphor, Kalzium, Kalium, Magnesium, Selen und Eisen auf. Ebenso ist er reich an Vitamin C, B-Vitaminen und Folsäure. Kohlrabi-Blätter enthalten von all dem guten Zeugs noch ein wenig mehr. Deshalb sollten die jungen Blätter unbedingt mitverwendet werden.

Anbau

Es ist einfach junge Pflanzen selbst vorzuziehen. Ab Ende März können die ersten Samen in eine Rille von 1 cm Tiefe ausgesät werden, vorzugsweise auf der Fensterbank, dem Frühbeet oder im Folientunnel. Ab Ende April kommen die Samen direkt ins Saatbeet. Der Abstand sollte ca. 2 cm betragen. Wenn die ersten 4 Blätter vorhanden sind, können die Pflanzen an den zukünftigen Standort ausgepflanzt werden.

Für die Pflanzung werden die kleinen Kohlrabi-Pflanzen mit Wurzelballen aus der feuchten Erde entnommen und direkt ins Gemüsebeet gepflanzt. Kohlrabi sind Mittelzehrer, das heißt, sie benötigen einen normal gedüngten Boden. Der Abstand beträgt 25 bis 30 bei größeren Sorten 40 cm. Damit die jungen Pflanzen keinen Schaden nehmen, wird bei bedecktem Himmel und feuchtem Wetter gepflanzt. Anschließend sollten die kleinen Kohlrabi-Pflanzen bei trockenem Wetter feucht gehalten werden. Gute Beet-Nachbarn sind Spinat, Mangold, Salat, Erbsen und später Buschbohnen, Ringelblumen und Tagetes.

Bei gleichbleibenden Wetterbedingungen wächst der Kohlrabi recht zügig. Wechseln Hitze-, Kälte oder Trockenperioden ab, kann es zum Aufplatzen der Knollen kommen. Diese werden dann zügig geerntet, um Fäulnis vorzubeugen. Regelmäßiges Gießen kann dem Aufplatzen der Kohlrabis entgegenwirken.

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Schädlinge

Alle Kohlsorten sind recht anfällig gegenüber Schädlingen. Das sind vor allem die Kohlfliege, Kohlweißling, Läuse und Erdflöhe. Aber auch Ameisen und Maulwurfsgrillen können den jungen Pflanzen gefährlich werden. Gerade weil die Kohlrabis die ersten Pflanzen auf den Beeten sind, stürzen und tummeln sich Kleinlebewesen auf, um und unter den frisch gepflanzten Pflanzen. Daher pflanze ich lieber viele Kohlrabis und säe immer für den Nachschub nach. Der positive Effekt liegt darin, dass im Laufe der Saison ständig neue Kohlrabis geerntet werden können. Mischkulturen helfen ebenfalls das Ausfallrisiko zu minimieren. Sind die Pflanzen dann einmal groß genug, können die Raupen des Kohlweißlings die Blätter besiedeln und ratzekahl fressen. Hier kann ein Netz helfen. Ich sammle alle Raupen regelmäßig ab. Damit verringert sich der Schaden erheblich. Die Vögel im Garten helfen fleißig mit.

Ernte

Sobald ein Kohlrabi faustgroß ist, kann er geerntet werden. Junge Kohlrabis schmecken herrlich frisch und würzig. Der Kohlrabi wird direkt unter der Knolle abgeschnitten und die äußeren Blätter entfernt. Die inneren Blätter wandern gleich mit in die Küche.

Verwendung

Die ersten Kohlrabis essen wir roh. Zudem verwenden wir sie geraspelt in Salaten, als Einlage in Eintöpfen oder als Frühlingsgemüse zusammen mit den ersten Möhren und Zuckerschoten. Auch als Zugabe in Aufläufen oder zum Überbacken eignen sich Kohlrabis.

Die Blätter können kleingeschnitten im Salat oder dem Eintopf Verwendung finden. Auch im Smoothie schmecken die jungen Kohlrabi-Blätter richtig gut.

Kohlrabis können blanchiert eingefroren werden.

 

Aktuelle Beiträge

Radieschenblätter-Pesto

Das erste Grün aus dem eigenen Garten ist immer etwas Besonderes. Der erste, frisch ausgetriebene Schnittlauch oder die vorsichtig von Hand gepflückten Salat- oder Spinatblätter sind nicht nur sehr lecker, die Vorfreude darauf ist auch riesengroß.

So war es eine Wonne, die ersten Radieschen aus der Erde zu ziehen. Die Familie kommt und ruck zuck waren die kleinen roten Knollen verputzt. Aber das Laub der Radieschen kann ebenfalls verwendet werden und verlängert die Freude noch ein wenig. Die Blätter können zum Beispiel in Smoothies, Salaten oder als Pesto verarbeitet werden.

Rezept für ein kleines Glas:
1 Radieschenblätter, ca. 1 Bund
2 Hände voll Cashew- oder Sonnenblumen-Kerne
1-2 Knoblauchzehen
Olivenöl und Salz

Die Radieschenblätter müssen verlesen und gut gewaschen werden. Die Cashew-Kerne in einer Pfanne ohne Öl leicht rösten. In der Zwischenzeit die Knoblauchzehen schälen und in kleinere Stücke schneiden. Die abgetrockneten Radieschenblätter kleinschneiden und zusammen mit den abgekühlten Cashew-Kernen in einen Mixer oder Mixbehälter geben. Gutes Olivenöl und ein wenig Salz hinzufügen und alles gut durchmixen. Anschließend in ein Glas füllen und mit Olivenöl leicht bedecken.

Mehr zu Radieschen und deren Anbau …

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