Zwiebeln richtig stecken

Steckzwiebeln lassen sich einfach im Frühjahr ins Beet setzen. Ab März können die kleinen Zwiebelchen direkt in die Erde wandern. Am besten in eine Reihe neben den ersten Möhren. Dies begünstigt das Wachstum der Möhren und hält Schädlinge fern.

In der Reihe setzt man die Zwiebeln im Abstand von 10 cm. Die Zwiebeln dürfen nicht zu tief gesetzt werden. Eigentlich werden sie nur leicht in die Erde gedrückt. Wie rum die Zwiebel in die Erde gehört, ist für Anfänger nicht so einfach zu erkennen. Oben ist die Zwiebel spitz, manchmal lässt sich schon ein Trieb erahnen. Unten hingegen ist das Ende eher flach und leicht dunkel. Hier wachsen später die Wurzeln heraus.

Wer mehrere Reihen Zwiebeln setzen möchte, sollte auf einen geeigneten Abstand von ca. 15-20 cm achten. Stehen die Zwiebeln zu dicht, wird es schwer die Reihen unkrautfrei zu halten. Zwiebeln sollten luftig und sonnig stehen, damit sich kein Schimmel oder Mehltau bildet. Daher bietet es sich, an trockenes Mulchmaterial wie etwa Stroh zu verwenden.

Im April können die ersten Zwiebeltuten (das Laub der Zwiebeln) gepflückt werden. Diese bereichern jegliche Speisen und Salate. Ich pflücke immer nur eine Zwiebeltute pro Pflanze. Das Laub wächst schnell nach, so dass fortlaufend frisches Zwiebelgrün geerntet werden kann.

Sind die Lagerzwiebeln aus dem letzten Jahr schon aufgebraucht, können ab dem Frühsommer die ersten frischen Zwiebeln geerntet werden. Aus diesem Grund setze ich lieber mehr Zwiebeln, als zu wenige.

Die Haupternte der Zwiebeln beginnt, wenn das Laub komplett abgetrocknet ist, meist im August. Das Wetter sollte trocken und sonnig sein. Die Zwiebeln werden alle aus der Erde gezogen und trocknen am besten in der Sonne ab. Anschließend werden die Zwiebeln von der restlichen Erde befreit uns zu Bunden zusammengebunden. Diese Gebinde (4-5 Zwiebeln) hänge ich trocken in einer Scheune auf. Am besten trocknen Zwiebeln wenn Sie luftig und schattig hängen. Bevor der Frost kommt, müssen die Zwiebeln ins Winterlager umziehen. Dazu gebe ich die trockenen Zwiebeln in eine Holzstiege.

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Schnelle Ernteerfolge mit Spinat

Eigenen Spinat anzubauen bringt viele Vorteile. Spinat ist nicht nur sehr gesund, er wächst auch ziemlich schnell. Bei mir gehören die kleinen Blättchen zu den ersten grünen Lebensmitteln aus dem eigenen Garten. Einzelne Blättchen können laufend gepflückt werden. Diese finden roh Verwendung im Smoothie oder Salat. Die späteren großen Blätter werden zu Spinat oder Pastasoße verarbeitet.

Ausgesät wird Spinat im März in Reihen. Spinat ist eine gute Vorkultur für fast alle Sommergemüsesorten. Was vom Spinat übrig bleibt landet als gutes Mulchmaterial auf den Beeten.

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Rhabarber richtig düngen

Spätestens jetzt wird es Zeit dem Rhabarber eine ordentliche Portion Kompost oder Mist zu geben. Dabei wird auf und um die Staude gute Komposterde oder zerkleinerter, mit Kompost vermischter Mist verteilt und vorsichtig in den Boden eingearbeitet. Kleine Blättchen und Triebe dürfen sie ruhig bedecken. Bei trockenem Wetter sollte die Staude gewässert werden.

Wer will kann dem Rhabarber eine Haube aufsetzen. Ein alter Eimer ohne Boden wird verkehrt herum auf den Rhabarber gestellt. Der Rhabarber treibt dann schneller und bildet längere Stängel.

Wenn dann später im Frühjahr die Brennnesseln hochwachsen, kann eine Brennnessel-Jauche angesetzt werden, um die Pflanze nach und während der Ernte zu stärken.

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Radieschen unter Glas oder Folie

Gerade im Frühjahr kann es nicht schnell genug gehen. Wer Radieschen unter Glas, Folie oder Vlies aussät hat nicht nur schneller etwas auf dem Teller. Die kleinen roten Knollen werden auch zarter und nicht ganz so scharf, wie die Knollen direkt vom Freiland-Beet. Ein weiterer Vorteil ergibt sich aus dem zarteren Blattgrün. Dies kann beizeiten einzeln gepflückt im Salat oder Smoothie den Grünanteil aus eigenem Anbau erhöhen. Wessen Radieschen oft madig werden, der profitiert ebenfalls vom geschützten Anbau.

Radieschen können im Frühbeet, im Folientunnel oder unter einer Vliesdecke wachsen. Auch im Gewächshaus oder im Folienzelt funktioniert der Anbau im zeitigen Frühjahr. Sobald es jedoch im späteren Frühling warm wird, schießen die Radieschen ins Laub und entwickeln keine Knollen. Dann ist der Anbau im Freiland vorteilhafter.

Zum Thema:

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Hast du schon etwas gesät?

Radieschen im Frühbeet Anfang März

Derart ungläubige Fragen bekomme ich im zeitigen Frühjahr oft. Wer einen Garten sein Eigen nennt, kann es kaum erwarten, endlich loslegen zu dürfen. „Ein wenig.“ antworte ich meist, um niemanden zu verschrecken. Denn wen es in den Fingern juckt, der hat schon längst zur Samentüte gegriffen.

Im Frühbeet, Gewächshaus oder einem Folienzelt ist es eher möglich nicht nur Aussaaten vorzunehmen, sondern auch erste kleine Pflanzen in die Erde zu setzen. Für den Gemüseanbau im Freiland gilt, der Boden muss abgetrocknet sein und es sollte nicht mehr vor Kälte in den Fingern zwicken.

Es gibt Gemüsesamen, die dürfen schon zeitig in die Erde. Puffbohnen, Spinat, Rübstiel oder Stielmus frühe Möhren, Rucola, Radieschen, Schwarzwurzeln und Petersilie beispielsweise können je nach Witterung Ende Februar in vorbereitete Beete gesät werden.

Pflücksalat im Frühbeet Anfang März

Ab Mitte März ist es dann auch für Pflücksalate und Zwiebeln soweit. Zum Schutz vor kalten Nächten, lege ich ein Vlies über die Aussaaten.

Kleine Gemüsepflänzchen ziehe ich im Frühbeet vor. Das sind beispielsweise Kohlrabi- und Kopfsalatpflanzen.

Genug oder? Also warme Gartenstiefel, Winterjacke und Mütze angezogen und raus mit Euch! Den Pflanzen ist es weder zu windig noch zu kalt. Was sie wollen ist vor allem Licht und das gibt es jetzt jeden Tag ein bisschen mehr.

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Kohlrabi-Salat mit Wildkräutern

Die ersten Wildkräuter wachsen ab Ende Februar / Anfang März. Löwenzahnblättchen, Sauerampfer, Gänseblümchen, Giersch und Vogelmiere sowie kleine Blättchen der Schafgarbe finden sich im Garten auf der Wiese oder an geschützten Stellen wie Zäune, Hecken oder Hauswänden. Für meinen Kohlrabi-Salat sammelte ich zwei Hände voll.

  • 2-3 Kohlrabi
  • 2 Hände voll Wildkräuter
  • Petersilie
  • 1/2 Zitrone oder ein guter Obstessig
  • ein halber Becher Saure Sahne (alternativ Joghurt, pflanzliche Sahne)
  • Zucker und Salz

Den Kohlrabi schälen und raspeln. Die kleinen zarten Blättchen vom Kohlrabi können ebenfalls kleingeschnitten mit in den Salat. Die Wildkräuter und Petersilie klein hacken. Aus der Sahne oder dem Natur-Joghurt (pflanzliche Alternativen: Soja oder Hafersahne bzw. Joghurt), Zitronensaft, Zucker und Salz ein Dressing bereiten und alles gut mischen. Schmeckt herrlich frisch.

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Das Hügelbeet (2.Teil)

Hügelbeet Frühjahr 2018

Die ländliche beziehungsweise dörfliche Idylle kann mitunter erbarmungslos sein. Zum einen musste ich mir oft abfällige Bemerkungen über mein Hügelbeet gefallen lassen: „Wen hast du denn hier begraben?“ „Was wird das denn wenn´s fertig ist?“ „Was wird das, ein begrünter Komposthaufen?“ „Du und deine Experimente!“ Zum anderen hat mir das heiße und warme Wetter in der letzten Saison so manch fetten Strich durch die Rechnung gemacht.

Im zeitigen Frühjahr ging es ganz gut los. Spinat- und Radieschen-Samen, die ich im Januar gesät hatte, gingen tatsächlich trotz langer Frostperioden auf. Auch der Schnittlauch, Pfefferminze und die Stiefmütterchen entwickelten sich erst einmal gut. Ich hatte Margeriten verpflanzt, welche im ersten Halbjahr gut anwuchsen und blühten.

Leider wurde es bereits im Frühling teilweise schon ziemlich trocken und warm. Die Erde auf dem Hügelbeet konnte die wenige Feuchtigkeit nicht ausreichend speichern. Mulchen wäre hier eine Option gewesen, die ich leider nicht wahrgenommen hatte. Die Pflanzen wuchsen schlechter als ich es mir vorstellte. Am Ende waren die Pflanzen auf dem Acker kräftiger als auf dem Hügelbeet. Zu dieser Zeit, sind wir nur am Wochenende im Garten gewesen und hatten auch nicht die Möglichkeit unter der Woche zur Gießkanne zu greifen.

So gab ich im Sommer das Hügelbeet ganz auf. Die Hitze und die direkte Sonneneinstrahlung ohne Schatten, machten es jedem Pflänzchen schwer. Das Gießwasser perlte ab und konnte gar nicht aufgenommen werden. Bewässerung führte nur dazu, dass das Wasser samt Erde den Hügel hinunterlief. Ich hatte Salate, Kohlrabi, Gurken und Kürbisse gepflanzt, welche nicht überlebten. Einzig eine Tomatenpflanze, eine Fenchelstaude, Petersilie und Löwenmäulchen wuchsen recht gut. Selbst die Pfefferminze und ein Bergthymian hielten die Hitze nicht aus.

Herbstbepflanzung 2019: Mangold, div. Kohlsorten, Wintersalate, Rettich, Spinat

Im Sommer zogen wir komplett auf unseren Bauernhof. Die vielen Arbeiten in dem neuen Wohnhaus und dem bevorstehenden Umzug ließen so manches im Garten unbearbeitet. Jedoch konnte ich von nun an auch unter der Woche den Pflanzen etwas Wasser geben. Dies zahlte sich aus. Das Hügelbeet blühte regelrecht auf. Ich pflanzte Herbst- und Wintergemüse an und freute mich über das entstehende satte Grün.

Dank Bewässerung ergrünt das Hügelbeet im Herbst

Jetzt im Januar stehen immer noch meine gepflanzten Kräuter, Mangold und verschiedene Kohlsorten auf dem Hügelbeet. Während unser Acker gepflügt Winterruhe hält, kann ich hier, so wie es frostfrei ist, immer mal wieder etwas Grünes pflücken gehen. Somit habe ich mein erstes Ziel erreicht. Ein Hügelbeet für die Nebensaison.

Bereits im Herbst legte ich ein zweites Hügelbeet direkt daneben an. Mit Freude begrüße ich nun jeden Maulwurfshügel auf unserer Streuobstwiese, der mir frische Erde für das zweite Beet zur Abdeckung bietet. Ich plane weitere Hügelbeete, die ich im Sinne der Permakultur bearbeiten werde. Hier soll alles wachsen, wie es kommt. Bunt durcheinander, Blumen, Gemüse, Kräuter und vor allem Erdbeeren. Denn mit Erdbeeren hatte ich bisher auch noch nicht allzu viel Glück.

Für die Sommermonate werde ich ein Mulchsystem entwickeln, welches die Feuchtigkeit im Boden hält und den Nährstoffgehalt der Beete optimiert.

Das Löwenmäulchen auf dem Hügelbeet blüht bis in den Spätherbst hinein.

Kreativität ist mein Lebenselixier . Ich freue mich auf die neue Saison.

Links

Vom Frühbeet zum Hügelbeet
Hügelbeet 1
Hügelbeete Nr. 3 und 4
Ein Frühbeet

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Aktuelle Beiträge

Rettich als Nachkultur

Ich kannte Rettiche nur aus dem Supermarkt als Wintergemüse. Seit 2-3 Jahren baue ich den weißen und schwarzen-runden Rettich im Garten als Nachkultur an. Bis in den Winter hinein können die Rettiche geerntet werden. Rettiche wachsen schnell und unkompliziert. In der Reihe bis Ende August gesät, zeigen sich schnell die ersten Blättchen. Mit ausreichendem Platz wachsen die Rettiche zu stattlichen Pflanzen heran.

Rettiche sind sehr gesund. Besonders der Vitamin-C-Gehalt, B-Vitamine und die Senföle sind hervorzuheben. Zudem enthält der Rettich ein Mineralstoffpaket aus Kalium, Natrium, Magnesium, Kalzium, Phosphor und Eisen.

Mich begleiten die Rettiche die gesamte dunkle Jahreszeit über. Sie können im kühlen Keller noch eine ganze Weile eingelagert werden. Besonders die schwarzen runden Rettiche halten sich gut.

Rettiche sind eher herb im Geschmack und zeichnen sich durch eine gewisse Schärfe aus. Sie können in jeden Salat geraspelt werden. Aufgeschnitten als Frischkost zum Snacken oder direkt als Brot-Belag finden Sie häufig Verwendung.

Übrigens: Die kleinen Verwandten der Rettiche, die Radieschen können noch ausgesät werden.

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Verbrannter Staub

Der Sommer 2018 war vor allem lang und heiß. Viele Pflanzen litten und leiden unter der sengenden Sonne. Besonders die Sträucher und Bäume, die nicht ständig bewässert werden konnten, kämpften diesen Sommer ums Überleben. Wer einen Garten zu bewässern hat, musste sich gut überlegen an welchen Stellen das notwenige Wasser fließen durfte.

Vor unserem Grundstück führt der Gurkenradweg, ein Radwanderweg durch den Spreewald. Viele Radfahrer fahren hier unermüdlich, teilweise mit E-Bikes vorbei. Oft hört man die Radfahrer laut erzählen. Letztes Wochenende kamen eine Frau und ein Mann vorbei. Lauthals verkündete die Frau abwertend auf ihrem schnellen E-Bike: „Schau dir das an, selbst wenn es nicht so trocken wäre, hier sieht es aus, als ob die Leute vor ihren Häusern alles nur umgepflügt hätten.“ Ich war entsetzt. Unsere Straße hat einen breiten Rasenstreifen. Alle Anwohner achten darauf, dass dieser gemäht und im Herbst vom Laub befreit wird. Klar, in diesem Sommer brauchte hier kaum gemäht werden. Das jetzt alles verbrannt und der Rasen fast bis zur Unkenntlichkeit vergangen ist, liegt am Dürre-Sommer 2018. Sicherlich könnte man hier ohne Ende den Rasensprenger laufen lassen. Wie schon gesagt, in diesem Sommer war es wichtig gezielt zu wässern. Wasser steht uns nicht unbegrenzt zur Verfügung.

Unser Kartoffelacker beispielsweise wurde in diesem Sommer nur zu Beginn teilweise bewässert. Irgendwann waren die Pflanzen allein durch die Dauerhitze und die intensive Sonnenbestrahlung einfach abgetrocknet. Da half dann auch keine Bewässerung mehr.
Letztes Wochenende war es Zeit, die Knollen aus der Erde zu holen. Schon beim Abräumen des Ackers wurde klar. Es ist nicht nur ein schlechtes sondern ein sehr schlechtes Kartoffeljahr.
Mit einem Traktor und Kartoffelroder sollten die kleinen Knollen aus dem harten Boden gepflügt werden. Aber alles was wir aufwühlten war hauptsächlich eine Menge Staub. Kleine Knollen flogen aus dem aufgewirbelten Erdreich und wurden zugleich von demselben wieder bedeckt. So etwas hatten wir noch nicht erlebt. Am Ende lagen genauso viele Kartoffeln in den Körben, wie wir zu Beginn der Saison in die Erde gelegt hatten. Gut, dass wir als Hobbygärtner nicht darauf angewiesen sind, also keinen Hunger leiden müssen.

Wie mag es da der Landwirtschaft gehen. Es können nicht alle Felder und Äcker bewässert werden. Schon gar nicht über einen so langen Zeitraum. Wieder einmal mehr wird ersichtlich, wie wichtig das Klima für das Öko- und Wirtschaftssystem ist. Dass wir selbst unmittelbar betroffen sind, sehen die meisten von uns erst an steigenden Lebensmittel-Preisen. Die Ausbeutung der Ressourcen, der Überfluss in den Supermärkten, die Quittung dafür kommt bestimmt. In diesem Sommer konnten wir ein wenig davon am eigenen Leib spüren.

Zum Vergleich unsere Kartoffelernte 2017 (Bild unten):
In 2018 hatten wir nur 1 1/2 Kartoffelstiegen voll mit kleinen Kartöffelchen.

Beitrag: Kartoffelanbau

Meditatives Samen-Sammeln

Wer sich in seinem Garten verlieren kann, also Raum und Zeit völlig ausblendet und eintaucht in die Vielfalt des Lebens, dem ist auch jedes kleinste Samenkorn wichtig. Sicherlich gibt es die guten und die weniger guten Samenkörner. Hochgewachsenes Unkraut verteilt beispielsweise Millionen Samenkörnchen, die schnell keimen und noch schneller heranwachsen.

verblühte Zinnie

In meinem Garten wachsen jede Menge Kräuter- Blumen- und Gemüse-Sorten. Viele davon lasse ich blühen und abtrocknen, um die Samen zu ernten. Es gibt Pflanzen, die samen sich jedes Jahr von allein aus. Diese Samen ernte ich nicht. Hier entscheidet der Zufall, wo sie im kommenden Jahr wieder wachsen dürfen. Dill und Boretsch dürfen demnach erst vom Acker, wenn die Samen ausgefallen sind. Andere Samen ernte ich derzeit von Woche zu Woche.

Blütenstand Salat

Einfach gelingt dies mit Salatsamen. Es bleiben immer Pflanzen drüber, die nicht vollständig abgeerntet werden. Schnitt- und Kopfsalate dürfen dann weiterwachsen. Meistens bildet sich eine über einen Meter hohe Blütenpracht, in der unzählige Insekten Nahrung finden. Danach dauert es noch eine ganze Weile, bis die kleinen Samenkapseln ausgetrocknet sind. Das sieht für Außenstehende nicht immer schön aus. Bemerkungen wie „Was wächst den hier?“ oder „Was züchtest du denn?“ deuten auf Unverständnis. Ich jedoch warte bis die kleinen Pappus-Haare, ähnlich wie die Löwenzahnschirmchen, voll ausgewachsen sind. Erst danach, eigentlich wenn die Schirmchen schon abgefallen sind, kann die kleine Kapsel mit den Samenkörnchen geerntet werden. Wichtig ist, dass an einem trockenen Tag geerntet wird, meist um die Mittagszeit.

Salat-Samen mit den Resten der Samenkapsel
ausgepustete Salat-Samen

Weitere Gemüsepflanzen von denen sich leicht Samen ernten lassen sind:

Im 1. Wachstumsjahr

  • Radieschen
  • Bohnen, Erbsen und andere Hülsenfrüchte
  • Salate
  • Spinat
  • Mangold (Frühjahrsanbau)
  • Dill
  • Brokkoli
  • Tomaten
  • Gurken
  • Fenchelknollen

Im 2. Wachstumsjahr

  • Grünkohl
  • Kohlrabi
  • Petersilie
  • Mangold (Herbstanbau)
  • Wurzelgemüse wie Möhren und andere Rübenarten

Sicherlich gibt es noch viel mehr Gemüsesorten, deren Samen sich ernten lassen. Die Frage ist immer, habe ich eine Lieblingssorte? Ist diese Samenfest? Habe ich den Platz zum Trocknen und Aufbewahren?

Cosmea-Samen

Bei meinen Lieblingsblumen sammle ich jedes Jahr Samen für die kommende Saison. Dies ist eine sehr meditative Tätigkeit. Meist stehe ich umringt von blühenden Beeten und zupfe die verblühten Blüten aus. Es summt und brummt um mich herum. Der Gedankenfluss im Kopf wird stiller. In diesen Momenten bin ich eins mit meinem Pflanzen, der Sonne, dem Wind, den Insekten und Vögeln und denke an rein gar nichts.

Zum Sammeln verwende ich eine flache Schüssel. Die kleinen Kraftpakete stecken meist in den vertrockneten Blütenköpfen. Diese zerbrösele ich vorsichtig in der Schüssel. Die Samen und die vertrockneten Blütenreste fallen auseinander. Ist die Schüssel weniger als halbgefüllt, schwenke ich diese und puste leicht hinein. Dabei fliegen alle leichteren Blütenreste raus, bis schließlich nur noch die Samen übrig bleiben.

zerbröselte Zinnien-Blüten
ausgepustete Zinnien-Samen

Auf diesem Weg sammle ich Cosmea-, Zinnien, Ringelblumen, Tagetes- und andere einjährige Blumensamen.

Probieren Sie es einmal. Es entspannt und erdet sehr.

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blühener Dill
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