Morgens ist es richtig kühl, das Grass tropfnass und der Nebel löst sich erst langsam auf. In der Ferne rufen Kraniche, die ersten Gänse formieren sich schnatternd am Himmel. Es ist Mitte September. Das Ernten ist im vollen Gange. Vieles im Garten und der Natur wird jetzt gleichzeitig reif und will verarbeitet werden.
Der Herbst kommt mit großen Schritten. Man erkennt es an den Blättern, am Nebel und den Tieren. Ein Blick auf die Wetterdaten ist jetzt unerlässlich. Es ist bald soweit, der erste Nachtfrost wird in den frühen Morgenstunden durch die Gärten ziehen. Wird dem Wildwuchs Einhalt gebieten.
Was passiert
Kälteempfindliche Pflanzen wie Bohnen, Tomaten, Gurken, Basilikum, Zucchini und Kürbis können oberhalb bis komplett Schaden nehmen. Auch die schönen Dahlien und Cosmea vertragen keinen Frost. Die gute Nachricht: Fast alle übrigen Pflanzen halten eine ganze Menge an Kälte aus, allen voran die Kohlsorten, Wurzel- und Blattgemüse.
Was kann getan werden
Wenn für die Nacht Temperaturen von 3 Grad und darunter angesagt werden, kann es in Niederungen zu Frostschäden kommen. Besonders in klaren Nächten und zur Vollmond-Zeit steigt die Gefahr. Es hilft, in diesen ersten kalten Nächten, empfindliche Pflanzen mit Decken, Flies oder Folien abzudecken. Kübelpflanzen stelle ich an geschützte Hauswände. Alles andere, was nicht abgedeckt oder in Sicherheit gebracht werden kann, sollte jetzt oder kurz vor dem Frost abgeerntet werden.
Beispielsweise wachsen bei mir im Garten Zitronen- und Orangen-Verbenen-Büsche. Beide muss ich in den kommenden Tagen ausbuddeln und in Töpfen zum Überwintern umquartieren. Ebenso ist es mit den zahlreichen Basilikumpflanzen. Diese werden zu Pesto verarbeitet, vielleicht ziehe ich mir auch noch einmal Stecklinge für ein Wintertöpfchen oder pflanze einige Stauden in Töpfe. In diesen Tagen stelle ich mir große Sträuße aus Dahlienblüten ins Haus. Diese halten zwar auch nicht ewig, trösten aber wenn draußen alle Blüten schwarz geworden sind.
Der Frost hat auch gute Seiten
Sobald die ersten kalten Nächte kommen und der Frost uns besucht hat, färben sich die Blätter der Laubbäume und Sträucher in den schönsten Herbstfarben. Gibt es keine nächtliche Kälte, würden die Blätter lediglich absterben und herunterfallen.
Zudem zeigt uns der Frost unsere Grenzen auf. Zwar können wir einige empfindliche Pflanzen retten. Er macht uns aber auch unweigerlich klar, dass die Gartensaison in die nächste Etappe übergeht. Im Herbst zu gärtnern ist um einiges einfacher als im Frühjahr, da wir vieles nutzen können, was schon auf den Beeten steht. Dennoch funktioniert der Anbau von Gemüse jetzt anders als im Sommer.
Wie im Herbst und Winter der Garten zur Frischkost-Versorgung genutzt werden kann, möchte ich in diesem Jahr konkreter ausprobieren und hier meine Erfahrungen teilen.